Ryanair gibt jetzt bekannt, die Pilotengewerkschaften in Irland, Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien und Portugal angeschrieben und sie zu Gesprächen einladen zu wollen um diese als Vertretungsorgan der Ryanair-Piloten in diesen Ländern anzuerkennen. Auch die Vereinigung Cockpit (VC) hat von Ryanair eine Mitteilung erhalten, dass man sie als gewerkschaftliche Vertretung für Piloten in Deutschland anerkennen wolle. Die VC begrüßt diesen ersten Schritt der Ryanair. Die Fluglinie müsse jetzt aber zeigen, wie ernst sie es meine. Sobald kurzfristige Verhandlungstermine für die geforderten Tarifverträge stünden, wolle man von geplanten Streikmaßnahmen absehen, so die Vereinigung Cockpit. Eine Hinhaltetaktik würde aber auch entsprechend beantwortet. Die Vereinigung Cockpit hat die Ryanair zu Verhandlungsterminen Anfang nächster Woche aufgefordert.
Das Angebot an Piloten gelte, solange sie Ausschüsse mit Ryanair-Piloten bilden, die sich mit den Angelegenheiten von Ryanair befassen. Ryanair werde aber nicht mit Piloten verhandeln, die für konkurrierende Fluglinien in Irland oder anderswo fliegen.
Erstmalige Anerkennung von Gewerkschaften
Ryanair ändert nun die langjährige Haltung, Gewerkschaften nicht anzuerkennen, um jegliche Androhungen von Störungen des Flugbetriebs und somit Unannehmlichkeiten für Kunden durch Pilotengewerkschaften während der Weihnachtswoche zu vermeiden. Ryanair ruft nun diese Pilotengewerkschaften dazu auf, die Androhungen von Streikmaßnahmen für Mittwoch, den 20. Dezember 2017 zurückzunehmen, sodass sich unsere Kunden freuen können, an Weihnachten nach Hause zu fliegen, ohne die Gefahr oder Sorge, dass Pilotenstreiks auftreten könnten.
Flüge zur Weihnachtszeit sind den Kunden auch bei Ryanair sehr wichtig und man wolle alle Bedenken und Sorgen beseitigen, dass diese aufgrund von Pilotenstreiks nächste Woche gefährdet sein könnten. Wenn das bedeute, dass der beste Weg dahin ist, mit unseren Piloten über die Anerkennung von Gewerkschaften als Verhandlungspartner zu sprechen, dann sei man dazu bereit, so der Ryanair-Chef Michael O’Leary. Er lud die Gewerkschaften ein um sie anzuerkennen und sie dazu aufzurufen, den angedrohten Streik während der Weihnachtswoche zurückzuziehen.
Gewerkschaften Neuland – Kein Weg zurück
Die Anerkennung von Gewerkschaften ist eine signifikante Veränderung für Ryanair, jedoch habe man auch schon früher radikale Veränderungen vollbracht, etwa mit den Ryanair Labs und das sehr erfolgreiche „Always getting better“-Programm für die Kunden ab 2013. Der Carrier will also mit den Piloten mittels anerkannter nationaler Gewerkschaftsstrukturen sprechen und hofft, dass diese von den Piloten Anfang des neuen Jahres akzeptiert werden. Der jetzt eingeschlagene Weg hin zu einer Tarifpartnerschaft ist zum Wohle von Mitarbeitern, und letztlich auch Passagieren und Unternehmen. Eine Umkehr hiervon kann es für Ryanair jetzt kaum mehr geben.