Der Flughafen Köln/Bonn treibt die Erneuerung seines Start- und Landebahnsystems voran. Im April 2018 soll nun mit der Generalsanierung der Haupt-Bahn mit der Bezeichnung 14L/32R begonnen werden. Dabei wird die Oberfläche der 3.815 Meter langen und 60 Meter breiten Asphaltpiste bei laufendem Flugbetrieb Schritt für Schritt ausgetauscht. Die Sanierung der großen Bahn, auf der die Mehrheit der Starts und Landungen in Köln/Bonn erfolgt, stellt hohe Ansprüche an Planer und Ingenieure und erfordert langfristige Vorbereitungen sowie umfassende behördliche Genehmigungen. „Die größte Herausforderung besteht darin, den Flugbetrieb, die Bautätigkeit und den Schutz der Anwohner vor Lärm in Einklang zu bringen“, sagt Flughafenchef Michael Garvens.
Die große Start- und Landebahn (14L/32R) wurde in den 60er Jahren in Spannbetonweise gebaut und zuletzt 1995/1996 generalüberholt. Nach nunmehr 20-jähriger Nutzung müssen die alten Asphaltschichten ausgetauscht werden. Die Landebahnbefeuerung wird auf LED-Technologie umgerüstet und eine Bahnzustandsmeldeanlage eingebaut, die Witterungseinflüsse feststellt und automatisch mitteilt.
April bis November 2018
Bereits in diesem Jahr wird in Vorbereitung der Sanierung eine Kabeltrasse zur Stromversorgung gebaut und die Baustelle eingerichtet. Sämtliche Arbeiten finden auf dem Flughafengelände statt. Die Generalsanierung soll dann zwischen dem 07. April und dem 30. November 2018 erfolgen. Gearbeitet wird jeweils an Wochenenden von Samstag 12:00 Uhr bis Sonntag 18:00 Uhr. Innerhalb dieser 30-stündigen Baufenster wird der bestehende Asphalt abschnittsweise abgetragen und erneuert. Für die komplette Sanierung der 3,8 Kilometer langen Piste sind 23 Wochenenden eingeplant, elf weitere sind als Schlechtwetterreserve vorgesehen.
Während der Baueinsätze ist die große Bahn für den Flugbetrieb gesperrt. Um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb und die Anwohner so gering wie möglich zu halten, hat sich der Flughafen für ein vergleichsweise kurzes Zeitfenster in der relativ verkehrsarmen Zeit am Wochenende entschieden.
Sondergenehmigung für geänderte Flugführung
Der Verkehr wird in dieser Zeit über die kleine Parallelbahn (14R/32L) und die Querwindbahn (06/24) geleitet. Anders als bei der Zwischensanierung der Bahn 2016 sind keine nächtlichen Starts und Landungen auf der Querwindbahn in bzw. aus westlicher Richtung, also über Porz-Wahn, vorgesehen. Für nächtliche Abflüge auf der Parallelbahn in Richtung Süden beantragt der Flughafen beim NRW-Verkehrsministerium allerdings eine befristete Sondergenehmigung für den Sanierungszeitraum.
An sechs Wochenenden vom 21. April bis 10. Juni (zwei zusätzliche Wochenenden Wetter-Reserve) finden Arbeiten im Kreuzungsbereich zwischen großer Bahn und Querwindbahn statt. Dann steht nur die kleine Bahn für den Flugbetrieb zur Verfügung. Sie soll dann auch für Starts/Landungen in/aus Richtung Norden genutzt werden dürfen. Auch dafür beantragt der Flughafen eine Sondergenehmigung beim zuständigen Ministerium.
Die Generalsanierung der Hauptbahn ist Bestandteil der schrittweisen Modernisierung des Startbahnsystems in Köln/Bonn. Zum Sanierungsprogramm zählt auch die Ertüchtigung der Querwindbahn, die noch bis März 2018 läuft. Ein Teil der 2.459 Meter langen Piste war bereits 2015 ertüchtigt worden. 2016 wurde dann eine Zwischensanierung der großen Bahn vorgenommen, um deren Verfügbarkeit bis zur Generalsanierung zu gewährleisten.