"Startklar" am Flughafen Frankfurt, das gilt täglich nicht nur für knapp 700 Flugzeuge, sondern bald auch fürs Berufsleben von 12 Jugendliche, welche die klassischen Einstellungskriterien vieler Unternehmen nicht erfüllen können. Schlechte Schulnoten, eine hohe Anzahl an Fehltagen oder eine schlechte Beurteilung des Sozialverhaltens im Zeugnis sind dort schier unüberwindbare Hürden für ein reguläres Ausbildungsverhältnis.
Mit ihrem "Startklar"-Projekt setzt sich die Fraport AG für die Integration dieser Jugendlichen in das Arbeitsleben ein. Am 01. November startet bereits der zweite Jahrgang.
In Kooperation mit der Frankfurter Agentur für Arbeit sowie der IHK Frankfurt bietet die Fraport AG innerhalb der achtmonatigen Einstiegsqualifizierung nicht nur eine fachliche Einführung, sondern auch Förderunterricht in Deutsch und Mathematik. Eine sozialpädagogische Betreuung begleitet die Gruppe regelmäßig und hilft den Jugendlichen dabei, sich in der Arbeitswelt zu orientieren und eigene Stärken zu entfalten.
Gute Erfahrungen aus erstem Durchgang
Auch der eine oder andere Konflikt muss mit Hilfe der Pädagogen ausgeräumt werden. Abgerundet wird das Programm durch umfassende sportliche Aktivitäten. Wird die Berufseinstiegs-Qualifizierung erfolgreich absolviert, winkt eine Übernahme in einen technischen Ausbildungsberuf beim Flughafen-Betreiber.
Im November vergangenen Jahres begrüßte die Fraport AG schon einmal zwölf technisch interessierte Jugendliche in der ersten Auflage von "Startklar". Auf Vermittlung des Arbeitsamts sind sie an den Flughafen gekommen, hatten dort einen geregelten Tagesablauf und lernten die Übernahme von Verantwortung. Das in sie gesetzte Vertrauen bestätigte die Gruppe, acht Teilnehmer absolvierten das Programm erfolgreich und sind mittlerweile mit einem Ausbildungsvertrag ausgestattet.
"Es hat sich gelohnt, diesen Menschen eine Chance zu geben. Wir haben nicht die schlechten Noten oder den Migrationshintergrund der Teilnehmer in den Mittelpunkt gerückt, sondern die Menschen und deren Begabungen", erklärt Michael Müller, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied der Fraport AG. Eine Berufsausbildung solle für jedermann zugänglich sein, daher werde das Programm auch zukünftig fortgesetzt, um weiterhin jungen Menschen aus der Region eine berufliche Perspektive bieten zu können, so Müller weiter.
Mit "Startklar" zur Mechatroniker-Ausbildung
Alexander Krug, 20 Jahre alt, ist einer der Teilnehmer der ersten Auflage von "Startklar". Den Hauptschulabschluss hat er nach elf Schuljahren mit schlechten Noten erreicht – mit seinem Zeugnis hatte er keine Aussicht auf einen Ausbildungsplatz. Heute ist er dankbar für die Chance, die ihm "Startklar" gab: "Wenn man Mechatroniker werden will, muss man besonders in Mathematik und Elektronik eine gute Figur machen. Ich habe mich reingehängt, denn ich wollte unbedingt Mechatroniker werden."
Im Rahmen der Qualifizierung hatte er verschiedene handwerkliche Disziplinen wie Metallbearbeitung, Elektronik, Pneumatik und Steuerungstechnik kennengelernt und wurde so optimal auf die Ausbildung vorbereitet. Er hat "Startklar" erfolgreich abgeschlossen und absolviert nun eine Ausbildung in seinem Wunschberuf Mechatroniker.