Die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wurde am späten Abend des 22. März in Frankfurt am Main ohne Ergebnis auf den 17. April vertagt. Verhandelt wird für rund 33.000 Lufthansa–Beschäftigte am Boden sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa Service Group (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo.
"Wir liegen weit auseinander", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Der Tarifkonflikt besteht weiter, es hat trotz langer und intensiver Verhandlungen keine Annäherungen gegeben." Im Fokus der Verhandlung hätte vor allem das Thema Beschäftigungssicherung gestanden. Die Arbeitgeber hätten ihren Forderungskatalog nicht zurückgezogen. Ein Gehaltsangebot sei nicht vorgelegt worden.
Lufthansa weicht von Nullrunde ab
"Die Beschäftigten haben am Donnerstag mit Warnstreiks eindrucksvoll gezeigt, dass sie die Haltung der Arbeitgeber entschieden ablehnen und bereit sind, für ihre Forderung nach Beschäftigungssicherung und mehr Gehalt zu kämpfen", betonte Behle am späten Freitagabend.
Augenscheinlich hätte der Warnstreik Druck auf die Arbeitgeberseite gemacht, so dass diese zugesagt hätten, in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot zu Beschäftigungssicherung und Entgelt vorzulegen. "Wir sind allerdings sehr skeptisch, dass dieses Angebot ausreichend sein wird" erklärte Behle.
Keine Streiks über die Osterferien
Damit seien Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde nicht aus-geschlossen. Aus Rücksicht auf die Passagiere werde ver.di jedoch über die Osterferien nicht zu Streiks bei Lufthansa aufrufen. "Die Arbeitgeber haben es in der Hand, die Situation zu entschärfen und die Weichen in Richtung einer Lösung zu stellen", erklärte die Gewerk-schafterin.
ver.di fordert für die Beschäftigten bei der Lufthansa 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem sollen Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreicht werden. Hohe Priorität hat die Forderung der Gewerkschaft nach Beschäftigungssicherung.