Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAInBw) und Airbus Defence and Space haben einen Vertrag zur Bereitstellung von Aufklärungsdrohnen des Typs Heron 1 für die Unterstützung der deutschen Bundeswehrmission in Mali unterschrieben.
„Die erneute Beauftragung verdanken wir nicht zuletzt unseren Erfahrungen aus den mehr als 2.300 in Afghanistan geflogenen Missionen“, begründet Thomas Reinartz, Airbus Vertriebsleiter für Unbemannte Flugsysteme, den Vertragsabschluss. „Wir haben dort zur Zufriedenheit des Kunden bewiesen, wie zuverlässig wir arbeiten – mit einer Verfügbarkeit der Flotte von mehr als 95 Prozent.“
Wie seit 2010 beim Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, werden die unbemannten Systeme vom israelischen Hersteller IAI geleast und von Airbus betrieben; der reine Einsatzflugbetrieb wird auch weiterhin ausschließlich von Soldaten durchgeführt. Der Betrieb in Mali beginnt im November 2016 und ist zunächst bis Februar 2018 geplant.
Heron 1 ist ein Unbemanntes Flugsystem für mittlere Flughöhen und lange Verweildauer über dem jeweiligen Einsatzgebiet (MALE) des israelischen Herstellers IAI. Das Flugzeug besitzt eine Spannweite von siebzehn Metern und hat eine maximale Missionsdauer von mehr als vierundzwanzig Stunden. Zu den militärischen Aufgaben zählen unter anderem das Aufspüren von Sprengfallen aus der Luft, Konvoi und Patrouillenbegleitung, Unterstützung von Einsatzkräften bei Gefechtssituationen, Fahrstreckenerkundung und Überwachung, Er-stellen von Bewegungsprofilen und Langzeitüberwachung, Unterstützung zur Lagebeurteilung sowie Objekt- und Lagerschutz. Das System wird aber auch zum Zweck der Unterstützung humanitärer Einsätze sowie der Sicherheit eines Landes eingesetzt.
Zum 01. Juli 2016 hat die Bundeswehr den Aufklärungsauftrag in Mali von den Niederlanden übernommen. Die deutschen Aufklärungskräfte nehmen im Rahmen der Mission MINUSMA ihre Aufgabe dabei im Schwerpunkt in der Region um Gao war. Die derzeitige Bedrohungs-lage und die Größe des Einsatzgebietes – Nord-Mali allein ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland – erfordern den Einsatz eines Aufklärungssystems mit großer Reichweite und langer Flugzeit. Aufgrund der äußerst positiven Erfahrungen in Afghanistan wird die Bundeswehr auch in Mali nun Drohnen vom Typ Heron 1 einsetzen.
Aus dem Betreibermodell ergeben sich für die Bundeswehr Vorteile. Neben einem in Afghanistan nachgewiesenen hohen Systemklarstand und flexiblen Vertragslaufzeiten kann sich die Bundeswehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Hinzu kommt die volle Kompatibilität und Interoperabilität innerhalb der NATO.
Die Ausweitung des Heron 1 Betreibermodells ist zudem richtungsweisend für die nächste Drohnen-Generation HeronTP, die gemäß Auswahlentscheidung des Generalinspekteurs als Nachfolger für den Heron 1 und als Überbrückungslösung bis zur Entwicklung einer europäischen Drohne genutzt werden soll.
[…] und seither ist er über 30.000 Stunden in der Luft. Momentan ist die Drohne in Afghanistan und Mali stationiert und unterstützt dort die Bodentruppen aus sehr großer Höhe. Ihr Nachfolger geht ebenfalls an […]