Das Raumfahrttechnikunternehmen Astrium hat einen Vertrag mit der südkoreanischen Weltraumbehörde KARI (Korea Aerospace Research Institute) unterzeichnet. Im Rahmen dieses Abkommens werden Astrium und KARI das ozeanographische Instrument GOCI-II (Geostationary Ocean Color Imager II) für die zukünftige koreanische Mission GEO Kompsat 2B entwickeln und bauen. Die Mission soll im Jahr 2019 gestartet werden.
„Astrium kann nun seine hervorragenden Kenntnisse und sein Know-how einbringen und an KARI eines der weltweit besten ozeanographischen Abbildungs-Instrumente liefern“, sagte Eric Béranger, CEO von Astrium Satellites. „Dieser Vertrag ist auch ein großer wirtschaftlicher Erfolg für Astrium und bestätigt unsere weltweit führende Postion als Exporteur von Weltraum-Erdbeobachtungssystemen.“
Messung der Meerwasserfarbe liefert Daten über Algen und Fischbestände
Das Instrument GOCI-II wird entwickelt, um detaillierte Beobachtungen der Meerwasserfarbe zu liefern. Es wird eine Reihe von Diensten im Bereich Fischfang, Ökologie und Meteorologie unterstützen. Das Instrument kann zum Beispiel die Menge von Chlorophyll im Wasser bestimmen, Planktonarten unterscheiden, Algenausbreitung erkennen und verfügbare Fischgründe bestimmen.
Der mit dem KARI unterzeichnete Vertrag legt darüber hinaus fest, dass sechs koreanische Ingenieure an der Entwicklung des Instruments am Astrium-Standort in Toulouse beteiligt sein werden. Astrium hat zugestimmt, industrielle Dienste von Südkorea in Höhe von fünf Prozent des Vertragswerts in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus werden Prüfeinrichtungen von KARI an seinem Standort Daejeon in Korea für Umweltverträglichkeitstests genutzt.
Dieser neue Exportvertrag untermauert die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Astrium und dem KARI und ist das Ergebnis der von Astrium seit mehreren Jahren durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der optischen Messtechnik.
Mehrfach-High-Tech mit GOCI-II
GOCI-II ist die nächste Generation des Abbildungs-Instruments GOCI, das sich an Bord des COMS-Satelliten befindet. GOCI wurde ebenfalls von Astrium entwickelt und wird seit dem Start im Jahr 2010 erfolgreich von der südkoreanischen Weltraumbehörde betrieben.
GOCI-II bietet große Vorteile im Vergleich zu GOCI: erhöhte Auflösung (250 Meter), 12 Spektralbänder und die tägliche Erfassung der gesamten Erde. GOCI-II wurde auf Grundlage der neusten Technologien, die Astrium für Weltraumanwendungen entwickelt hat, konzipiert, einschließlich eines CMOS-Sensors mit sieben Millionen Pixeln, eines Siliciumkarbid-Teleskops und eines Hochpräzisions-Richtmechanismus.
Erfolgreich im internationalen Wettbewerb
Die Mitarbeit an institutionellen Weltraumprogrammen gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, sein Know-how weiter auszubauen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Durch diese Wettbewerbsfähigkeit konnte Astrium zum weltweit führenden Exporteur von Erdbeobachtungssatelliten aufsteigen – eine Position, die auch der europäischen Handelsbilanz zugutekommt.
Zusätzlich zum algerischen Satelliten Alsat-2, zum chilenischen Satelliten SSOT und zum vietnamesischen Satelliten VNREDSat-1, die im Juli 2010, im Dezember 2011 und im Mai 2013 in den Weltraum befördert wurden, arbeitet Astrium Satellites an einer Reihe von Erdbeobachtungs- und Wissenschaftsprogrammen, einschließlich des DZZ-Satelliten für Kasachstan, bei deren Auftragsvergabe Astrium sich gegen den internationalen Wettbewerb durchsetzen konnte. Des Weiteren wurden Verträge über die Ausstattung von Erdbeobachtungs- und Wissenschaftssatelliten mit von Astrium hergestellten Reflektoren und anderen wichtigen Komponenten unterzeichnet, einschließlich der Gyroskope, die bei der NOAA-JPSS-Mission der NASA verwendet werden.