Das Schweizer Volk hat sich am Sonntag, 18. Mai 2014 mit 53,4 Prozent gegen die Finanzierung der Beschaffung von 22 neuen Kampfflugzeugen des Typs Gripen E entschieden. Der Anfang März kommunizierte Vertrag von Ruag Aerostructures über die Entwicklung und Herstellung von Nutzlastaufhängungen für den Gripen E hat nur noch für die Entwicklungs- und Prototyping-Phase im Umfang von 15,5 Millionen Franken feste Gültigkeit. Die Serienproduktion von 60 Nutzlastaufhängungen für die Gripen Jets der schwedischen Armee sind jedoch in Frage gestellt, denn Hersteller Saab hat die Möglichkeit, die Serienproduktion im Umfang von 52,5 Millionen Franken auch außerhalb der Schweiz ausführen zu lassen.
Die Ablehnung ist für die Ruag ein bedauerlicher Entscheid. Nicht nur schwächt dieses Resultat die Schweizer Luftwaffe und damit die Lufthoheit in der Schweiz, sondern ist auch für den Entwicklungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz von Nachteil.
Schon kurzfristige Auswirkungen
Kurzfristig wird der negative Entscheid Auswirkungen auf das Unterhalt-Geschäft von RUAG Aviation haben, da die Tiger F-5 im Jahr 2016 ausgemustert werden. Die mittel- und langfristigen Konsequenzen des Volksentscheids für die RUAG sind offen. Zum jetzigen Zeitpunkt rechnet die RUAG-Konzernleitung jedoch damit, dass auf die mittlere und längere Frist ohne Gegenmaßnahmen bis zu 200 Stellen betroffen sein könnten.
Um ihren Auftrag mit dem künftig kleineren Volumen aus der Schweizer Armee gemäß Eignerstrategie zu erfüllen, die komplexen System der Schweizer Armee als Technologiepartner zu unterhalten und die Schweizer Armee als Technologiepartner zu unterstützen, sei es noch wichtiger, dass die RUAG die dazu notwendigen Kompetenzen im internationalen Wehrtechnikgeschäft und im verwandten zivilen Geschäft aufrecht erhalten kann.