Lufthansa wird ab Juli 2013 auf ausgewählten Flügen am Frankfurter Flughafen Erprobungen eines angepassten Startverfahrens durchführen. Dabei sollen die Höhen zum Setzen des Steigschubs und zur weiteren Beschleunigung ("Acceleration") startender Flugzeuge von 1500 Fuß (ca. 457 Meter) auf 1000 Fuß (ca. 305 Meter) gesenkt werden. Dabei soll Treibstoff gespart werden. Lufthansa geht auch von einer zumindest geringen Lärmminderung aus.
Diese lässt sich jedoch wissenschaftlich mit theoretischen Simulationen nicht verlässlich nachweisen. Dafür sind die möglichen Änderungen im Lärmpegel zu gering. Um diese Frage, auch im Interesse der Anwohner, dennoch seriös beantworten zu können, soll der Schalleffekt vor einer generellen Einführung dieses Verfahrens in einem breit angelegten, zwölfmonatigen Messverfahren untersucht werden. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Forum Flughafen und Region.
Schallmessung über ein Jahr soll Verlässlichkeit bieten
Dazu werden von Juli an alle Lufthansa-Abflüge auf der Startbahn West im Probebetrieb mit dem 1000-Fuß-Verfahren durchgeführt. Nach sechs Monaten werden voraussichtlich erste Auswertungen der gewonnen Daten im Forum Flughafen und Region beraten. Dabei werden die Ergebnisse aus der Testphase mit Daten des Vorjahres verglichen. Durch den einjährigen Testbetrieb wird eine Datenmenge erhoben, die ein zuverlässiges Messergebnis verspricht und anschließend eine transparente Auswertung der Daten und eine Entscheidung über die generelle Einführung der 1000-Fuß-Acceleration erlaubt.
Abflüge von der Startbahn West entsprechen rund der Hälfte aller Lufthansa-Starts am Frankfurter Flughafen. Aufgrund der wenigen Restriktionen und der regelmäßigen Frequenz der Flugbewegungen von der Startbahn West, bieten sich diese besonders für die geplanten Messungen an. Messpunkte stellen die Fraport Messstellen in Mörfelden MP 51, 52, 55, 57 und MP 77 Mörfelden Süd dar.