Die Swiss Luftfahrtstiftung SLS läuft nach zehnjähriger Wirkungszeit im Oktober 2015 aus. Das Ziel der Stiftung, die Eigenständigkeit der Swiss trotz Übernahme durch die Lufthansa zu erhalten, konnte vollumfänglich erreicht werden, hielt Bundesrätin Leuthard heute bei der Würdigung der Arbeit der Stiftung in Bern fest. Eine direkte Nachfolgeorganisation ist nicht vorgesehen, da die Swiss im Lufthansa-Konzern heute eine starke Stellung innehat. Die von der SLS behandelten Themen werden künftig im Rahmen anderer Plattformen weiterverfolgt.
Mit der Übernahme der Swiss durch die deutsche Lufthansa-Gruppe 2005 wurden in der Schweiz Befürchtungen laut, dass die Swiss ihre Eigenständigkeit verlieren und damit auch die gute Anbindung der Schweiz im internationalen Luftverkehr Schaden nehmen könnte. Vor diesem Hintergrund wurde am 03. Oktober 2005 für die Dauer von zehn Jahren die Swiss Luftfahrtstiftung SLS gemeinsam vom Bundesrat, der Swiss und der Lufthansa eingesetzt. Ziel der zunächst von Bruno Gehrig und seit 2010 von alt Bundesrat Moritz Leuenberger präsidierten Stiftung war es, die Interessen der Schweiz auch nach der Integration der Swiss in den Lufthansa-Konzern zu wahren und der Airline in ihrer Geschäftspolitik weiterhin eine massgebliche Eigenständigkeit zu sichern.
Diese Ziele konnten vollumfänglich erreicht werden, bilanzierte Bundesrätin Doris Leuthard heute in Bern. Die Swiss ist auf Kurs und die Schweiz ist im Flugverkehr international gut angebunden. Seit 2005 konnten 26 neue Europa- und sechs neue Interkontinentalverbindungen eröffnet werden. Die Verkehrsministerin würdigte im Beisein von Carsten Spohr, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Lufthansa AG, Swiss-Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig sowie alt Bundesrat Moritz Leuenberger, Präsident der Swiss Luftfahrtstiftung, und BAZL-Direktor Peter Müller, dem Vertreter des Bundes in der Stiftung, die oft im Hintergrund ausgeübte Arbeit der Swiss Luftfahrtstiftung und dankte allen für ihren Einsatz.
Die dominierenden Themen der Stiftung waren in den letzten Jahren nebst der Stellung der Swiss im Lufthansakonzern die Flughafeninfrastruktur, namentlich des Flughafens Zürich, sowie die neuen Wettbewerber aus den Golfstaaten und der Türkei. Während ihrer Tätigkeit konnte die SLS dem Lufthansa-Konzern auch Wahlvorschläge für zwei Mitglieder des Swiss Verwaltungsrates sowie für ein Aufsichtsratsmitglied von Lufthansa unterbreiten. Daneben liess sich der Stiftungsrat regelmäßig über der Geschäftspolitik der Swiss und die Wettbewerbsbedingungen in der internationalen Luftfahrt orientieren und machte Empfehlungen zuhanden der Geschäftsleitung.
Die bisher von der Swiss Luftfahrtstiftung behandelten Themen sollen künftig im Rahmen anderer Plattformen weiterverfolgt werden. Dazu gehören das SALT-Gremium, dem die Swiss, die Landesflughäfen, Skyguide, die Luftwaffe und Vertreter der Industrie angehören, sowie die „Plattform Luftfahrt„, die vom UVEK geleitet wird. Die Kontakte zum Lufthansa-Verbund werden über direkte Gespräche gepflegt. Das UVEK beabsichtigt zudem, nach Auflösung der SLS im Rahmen eines zweijährlichen Monitorings die Rahmenbedingungen des Luftstandorts Schweiz zu evaluieren, um bei Bedarf Bundesrat und Parlament luftfahrtpolitische Massnahmen vorzuschlagen.