TECHNIK MUSEUM SPEYER: Apollo 15 Astronaut Al Worden hält Vortrag

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Der amerikanische Astronaut Al Worden, der bei der Mondmission von Apollo 15 der der Kommandokapsel war, kommt zu einem Besuch in das Technik MUSEUM SPEYER. Im Rahmen eines Vortrags wird Al Worden an diesem Tag über seine Erfahrungen als Astronaut, und ganz besonders über die Apollo-15-Mission, berichten, so dass die Besucher hautnah miterleben können, wie der im Museum gezeigte Mondstein nach Speyer gekommen ist.

Wie der Speyerer Mondstein zur kam

Al Worden wurde am 07. Februar 1932 in Jackson im Bundesstaat Michigan geboren. Er ist ausgebildeter Testpilot der US-Luftwaffe und Astronaut. Als der Kommandokapsel (CMP) von Apollo 15 umkreiste Al Worden den als seine Kollegen, Kommandant David Scott und Pilot der Mondfähre Jim Irwin, sich bei der vierten Mondlandung auf der Oberfläche des Erdtrabanten befanden. Worden war der erste Astronaut der einen Außenbordeinsatz im tiefen Weltraum, mehr als 300.000 Kilometer von der Erde entfernt, durchführte. Er verbrachte 12 Tage, 7 Stunden, 11 Minuten, 53 Sekunden im Weltraum und davon 6 Tage, 1 Stunde, 16 Minuten, 59 Sekunden im Mondorbit bei 74 Mondumkreisungen.

Bei dieser Mondlandemission wurden unter anderem Gesteinsproben mit zurück zur Erde gebracht. Einer dieser "Mondsteine" und zwar ein 3,34 Milliarden Jahren altes Exemplar, ist seit dem letzten Jahr in Speyer zu bestaunen. Der ausgestellte Mondstein, mit der Bezeichnung 15499,67, wurde am 01. August 1971 von den Astronauten Dave Scott und Jim Irwin, an der Station 4 der zweiten Apollo 15 Exkursion, von einem Basalt- Felsblock im Hadley-Apenninen Landegebiet, abgeschlagen und fand über 40 Jahre später seinen Weg nach Speyer.

Am Sonntag, 14. September 2014 besucht Al Worden Europas größte Raumfahrtausstellung "Apollo and Beyond" im Technik MUSEUM SPEYER. Hautnah erlebt man den Astronauten bei einem exklusiven Vortrag (engl.) von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr im FORUM des Museums. Der Eintritt ist für Besucher des Technik MUSEUM SPEYER und für Mitglieder des Auto & Technik Museum Förderverein frei. Wer nur den Vortrag des Apollo 15 Astronauten besuchen möchte kann ein Ticket zu 10,00 Euro im Online-Shop unter www.technik-museum-shop.de oder direkt an der Kasse des Technik MUSEUM SPEYER erwerben. Teil des Vortrags ist auch eine Frage- und Antwortrunde. Hier können die Besucher ihre ganz persönliche Frage an den Apollo 15 Astronauten Al Worden stellen. Informationen zum Vortrag und Europas größter Raumfahrtausstellung "Apollo and Beyond" gibt es unter www.technik-museum.de.

Infos zu Al Worden

Im Rahmen der Apollo 15 Mission (26. Juli bis 07. August 1971) erfolgte mit David R. Scott – Kommandant (CDR), Alfred M. Worden – Pilot der Kommandokapsel (CMP) und James B. Irwin – Pilot der Mondfähre (LMP) die vierte Mondlandung. Bei dieser Mondlandemission wurden erstmals drei ausgedehnte wissenschaftliche Exkursionen mit dem erstmals eingesetzten Lunar zur Erforschung der Mondoberfläche durchgeführt. Das Landegebiet waren die Hadley-Apenninen und hier insbesondere die Hadley-Rille. Die Landung erfolgte am 30. Juli 1971 um 23:16:29 MEZ mit einer relativ hohen Sinkgeschwindigkeit von 2.0 m/s. Es war die härteste Landung des gesamten Programmes, dennoch gestaltete sich der Anflug trotz des bergigen Terrains einfacher als erwartet.

Der Aufenthalt von David Scott und James Irwin auf dem betrug 66 Stunden 55 Minuten. Die beiden Astronauten absolvierten insgesamt drei Mondexkursionen (EVA). Die erste EVA wurde am 31. Juli 1971 (6h 33m) ausgeführt. Dabei wurden Gesteinsproben eingesammelt, die ALSEP-Station aufgerichtet und weitere Experimente durchgeführt. Auch das erstmals mitgeführte Mondauto (LRV) wurde für seinen Einsatz bei der ersten Exkursion vorbereitet. Die zweite EVA erfolgte am 01. August 1971 (7h 12m). Bei dieser EVA wurde ein Messgerät (Heat Flow Experiment) endgültig installiert (erste Vorarbeiten hatte man schon während der EVA-1 vorgenommen), eine Bodenprobe entnommen und die amerikanische Flagge aufgestellt. Darüber hinaus wurden ein Probengefäß und Filmaufnahmen von 2 Kratern an der Hadley-Rille in die Mondfähre, der man den Namen Falke (Falcon) gegeben hatte, verstaut.

Die dritte und letzte EVA wurde am 02. August 1971 (5h 01m) durchgeführt. Während dieser EVA stürzte Kommandant David Scott über einen Fels, stand aber gleich ohne Verletzungen oder Beschädigungen seines Raumanzuges wieder auf. Bevor sie die Rückkehr antraten, demonstrierte David Scott noch einen Versuch, den Galileo Galilei schon 300 Jahre vorher beschrieb. In der einen Hand eine Falkenfeder, in der anderen einen Hammer, ließ er beides zur gleichen Zeit fallen, und beide Gegenstände landeten zur gleichen Zeit auf der Mondoberfläche. Damit wurde Galileo Galilei seinerzeitige These bestätigt.

Insgesamt brachte die Crew 77,31 kg Mondgestein und Bodenproben mit von der Mondoberfläche zurück. Alfred Worden umkreiste mit dem Raumschiff Endeavour den Mond während des Aufenthaltes seiner Kameraden 74 Mal. Er war während dieser Zeit mit wissenschaftlichen Experimenten und Fotoaufnahmen beschäftigt. Vor dem Verlassen des Orbits wurde noch ein kleiner Satellit aus der SIM Bay des Apollo-Raumschiffs ausgesetzt. Er sollte in der Mondumlaufbahn Daten von Gravitations- und Magnetfeldern übermitteln. Der Rückflug selbst ging ohne Probleme vonstatten. Während des Rückflugs zur Erde absolvierte er am 05. August 1971 noch einen Außenbordeinsatz (EVA) in einer Entfernung von etwa 315.400 Kilometer (196.000 Meilen) zur Erde mit einer Dauer von 39 Minuten und 7 Sekunden zur Bergung einer Film-Kassette. Die Crew wurde nach der Wasserung im Pazifik vom Flugzeugträger USS Okinawa geborgen.

Ausbildung:

  • Bachelor of Science der U.S. Military Academy, West Point, 1955
  • Master of Science in Astronautical and Aeronautical Engineering von der University of Michigan, 1963
  • Eine Ehrendoktorwürde of Science in Astronautical von der University of Michigan, 1971
  • Testpilot und Oberst der USAF
  • 1966 ausgewählt als Astronaut der 5. Auswahlgruppe

Seit Juni 2013 zeigt das Technik MUSEUM SPEYER als Teil der Raumfahrtausstellung APOLLO AND BEYOND den Ausstellungsbereich "Der Mond", der ausschließlich den Apollo-Mondlandungen gewidmet ist. Ein ganz besonderes Glanzstück dieses Ausstellungsbereichs ist ein 3,34 Milliarden Jahre alter Mondstein, der 1971 im Rahmen der Apollo-15-Mission zur Erde gebracht wurde.

Das TECHNIK MUSEUM SPEYER ist eines der größten Technik-Museen in . Auf 25.000 m2 Hallenfläche und 150.000 m2 Freigelände zeigt das Museum tausende Ausstellungsstücke aus dem Gesamtgebiet der Technikgeschichte, darunter in Kooperation mit dem SpaceExpo e.V. die größte Raumfahrtausstellung Europas "APOLLO AND BEYOND" u.a. mit einem original BURAN Space Shuttle. Weitere Highlights sind eine voll begehbare Boeing 747, die An 22, (größtes Propellerflugzeug der Welt), über 70 weitere Flugzeuge und , ein voll begehbares ehemaliges U-Boot der Bundesmarine, Oldtimer, Feuerwehrfahrzeuge, Lokomotiven und vieles mehr.

TECHNIK MUSEUM SPEYER

  • Am Technik Museum 1
  • 67346 Speyer
  • Täglich geöffnet von 9 – 18 Uhr, an Wochenenden bis 19 Uhr Tel. 06232 / 6708-0
  • www.technik-museum.de