Die Vereinigung Cockpit (VC) hat Lufthansa um Klarstellung des Angebots zum Vergütungstarifvertrag gebeten. In einem Schreiben an die VC und während der gestrigen Demo in Frankfurt hat Lufthansa zuvor von einer Tabellenerhöhung von 4,4 Prozent zuzüglich einer Einmalzahlung gesprochen. Zur Frage der bislang geforderten Gegenkompensation in anderen Tarifverträgen, die de facto zu einer Nullrunde führen, hat Lufthansa jedoch keine Aussage gemacht. Ob die Gegenkompensation nun wirklich vom Tisch ist, bleibe damit offen, so die VC. Auch in Bezug auf die angestrebte Laufzeit des Vertrages, sowie zu dem Angebot für die Piloten der Lufthansa Cargo blieb das Management völlig unbestimmt.
„Den Medien und durch Bezug auf die Aussagen von Herrn Handwerg haben wir entnommen, dass Lufthansa mit dem neuen Angebot die Höhe der Einmalzahlung mit 1,8 Monatsgehältern beziffert hat, der VC gegenüber blieb sie diesbezüglich unbestimmt.“, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. „Inzwischen haben wir bei Lufthansa angefragt, um endlich umfassende und belastbare Informationen zu einem neuen Vergütungs-Angebot zu bekommen.“
Die Fortsetzung der Streiks in dieser Woche und deren Begleitung durch die VC-Demo führten zu einer hohen Emotionalität. Unter Umständen haben einzelne Piloten in dieser Phase Aussagen getätigt, die weit über den augenblicklichen Konflikt hinausgingen und nicht die Meinung der VC widerspiegeln, was den Hintergrund des Streiks und der Verhandlungslösung angeht. Während der gestrigen Kundgebung bekräftigte VC-Präsident Ilja Schulz daher erneut, dass das Streikziel in einem neuen Vergütungstarifvertrag zu sehen ist. Hierzu erwartet die VC ein belastbares und klares Angebot, um die Wiederaufnahme von Verhandlungen, ggf. unter Einbeziehung eines Schlichters, beurteilen zu können.