Der Umsatz im ersten Quartal 2014 lag bei 139,5 Mio. Euro (minus 4,4 Prozent), ausschlaggebend für diesen Rückgang war der milde Winter mit im Vorjahresvergleich (und dem damals besonders starken Winter) deutlich geringeren Erlösen aus der Flugzeug-Enteisung. Gleichzeitig konnten aber durch geringere Betriebsaufwendungen und nachhaltige Kostensenkungen beim Sach- und Personalaufwand die Ergebnisse deutlich verbessert werden. Das EBITDA steigt um 9,4 Prozent auf 53,2 Mio. Euro (Q1/2013: 48,6 Mio. Euro), das EBIT um 15,4 Prozent auf 20,9 Mio. Euro (Q1/2013: 18,1 Mio. Euro) und das Periodenergebnis stieg im ersten Quartal 2014 um 28,0 Prozent auf 12,2 Mio. Euro.
Die Nettoverschuldung konnte auch im ersten Quartal 2014 weiter deutlich reduziert werden und liegt nun bei 604,9 Mio. Euro, womit das ursprünglich für 2016 geplante Ziel, die Nettoverschuldung unter das 2,5-fache Jahres-EBITDA zu bringen, bereits jetzt nahezu erreicht werden konnte.
Ergebnis trotz schwierigen Winters gesteigert
Für das Gesamtjahr 2014 ist der Flughafen Wien weiterhin optimistisch und rechnet mit einer Umsatzsteigerung auf über 630 Mio. Euro, einer Verbesserung des EBITDA auf über 240 Mio. Euro und einem Anstieg beim Konzernergebnis auf über 75 Mio. Euro. Dieser positive Ausblick ist durch das Passagierplus von 7,8 Prozent im April gestützt, wobei zu beachten ist, dass Ostern heuer in den April fiel und für zusätzliche Passagiere sorgte.
"Trotz rückläufiger Umsätze aufgrund des milden Winters konnten sowohl EBITDA als auch EBIT und vor allem das Nettoergebnis im Q1/2014 deutlich gesteigert werden. Die Nettoverschuldung ist weiter signifikant gesunken. Das zeigt, dass sich der eingeschlagene Weg konsequenter Produktivitätssteigerung und strikter Kostenreduktion nachhaltig bewährt. Das Unternehmen ist damit gut unterwegs, der Ausblick auf 2014 verspricht wieder deutliches Wachstum.", erläutert Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
"Auch wenn die Verkehrsentwicklung im ersten Quartal 2014 eher flach verlaufen ist, so sind wir für das Gesamtjahr sehr zuversichtlich. Die Neuerungen im Sommerflugplan und Frequenzaufstockungen sind bereits bemerkbar, im April verzeichnen wir ein starkes Passagierwachstum von 7,8 Prozent. Durch die neuen Langstrecken-Verbindungen und neue Destinationen erwarten wir ebenfalls gute Impulse für die Verkehrsentwicklung. Aus heutiger Sicht werden wir uns daher im Gesamtjahr am oberen Ende unserer Passagierprognose von Plus ein Prozent bis Plus drei Prozent bewegen.", stellt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG fest.
Leichtes Passagierplus im ersten Quartal – Nordamerika Spitze
Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Ostern in diesem Jahr nicht in das erste Quartal gefallen ist, sowie durch die angespannte Situation in der Ukraine, Russland und dem Nahen Osten, verzeichnete der Flughafen Wien in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 nur ein leichtes Passagierwachstum von 0,3 Prozent auf 4.422.644 Fluggäste. Die Zahl der Transferpassagiere ging um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, wofür vor allem der Passagierrückgang nach Osteuropa um 3,7 Prozent ausschlaggebend war. Das Passagieraufkommen nach Westeuropa nahm im selben Zeitraum um 0,9 Prozent zu, jenes in den Fernen Osten stieg um 3,1 Prozent. Die Zahl der Fluggäste in den Nahen und Mittleren Osten ging leicht um 1,6 Prozent zurück, während das Passagieraufkommen nach Nordamerika um 25,1 Prozent stark zunahm.
Bei einem Rückgang der Flugbewegungen von 1,9 Prozent auf 51.220 Bewegungen in den ersten drei Monaten 2014 und dem anhaltenden Trend bei Airlines, größere Flugzeuge einzusetzen, blieb der Sitzladefaktor relativ konstant bei 68,6 Prozent nach 69,0 Prozent im ersten Quartal des Vorjahres. Dadurch und durch einen Anstieg beim Frachtvolumen von 6,8 Prozent auf 64.107 Tonnen (Luftfahrt und Trucking) ergibt sich ein Anstieg beim Höchstabfluggewicht (MTOW) um 0,8 Prozent auf 1.764.230 Tonnen.
Auch der Flughafen Malta, die wichtigste Auslandsbeteiligung der FWAG, verzeichnete im Q1/2014 eine positive Entwicklung, die Passagierzahlen konnten um 8,4 Prozent zulegen.
Umsatz in den Segmenten und Investitionen
Die Umsätze des Segments Airports stiegen in den ersten drei Monaten 2014 im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 2,2 Prozent auf 70,3 Mio. Aufgrund der geringeren Erlöse aus der Enteisung infolge des milden Winters verzeichnete das Segment Handling einen Rückgang der Umsatzerlöse um 17,4 Prozent auf 35,3 Mio. Euro. Das Segment Retail & Properties erwirtschaftete einen unveränderten Umsatz in Höhe von 30,0 Mio. Euro. Die Umsätze des Sonstigen Segments verringerten sich um 10,7 Prozent auf 3,9 Mio. Euro.
Von den insgesamt 10,1 Mio. Euro Investitionen im ersten Quartal 2014 entfielen 2,7 Mio. Euro auf die Errichtung eines neuen Wartungshangars sowie 1,6 Euro für den technischen Lärmschutz und 0,6 Mio. Euro für die Errichtung des neuen Bahnhofs. Für das Gesamtjahr 2014 werden Investitionen von rund 110 Mio. Euro erwartet.
April 2014: Plus 7,8 Prozent Passagierplus
Die Anzahl der abgefertigten Passagiere stieg im April 2014 im Vergleich zum April 2013 um 7,8 Prozent auf insgesamt 1.937.068 Fluggäste. Die Flugbewegungen nahmen um 1,1 Prozent zu, das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight) stieg um 5,8 Prozent und das Frachtaufkommen erhöhte sich um 9,1 Prozent.
Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im April 2014 ein Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem April 2013. Ein wesentlicher Treiber dafür waren die Streikmaßnahmen Anfang April an den Luftverkehrsdrehkreuzen Frankfurt, München und Düsseldorf, die zwar teilweise auch Flugausfälle in Wien, aber gleichzeitig auch mehr Transferaufkommen in Wien zur Folge hatten. Die Anzahl der Lokalpassagiere ist im selben Zeitraum um 7,2 Prozent gestiegen.
Die Anzahl der Passagiere nach Westeuropa stieg im April 2014 um 7,2 Prozent. Osteuropa verzeichnete bei den Passagierzahlen ein Plus von 2,3 Prozent. Der Nahe und Mittlere Osten verzeichnete im April 2014 einen Passagieranstieg von 25,7 Prozent und in den Fernen Osten stieg die Anzahl der Passagiere um 21,3 Prozent. Sehr stark zugenommen hat das Passagieraufkommen nach Nordamerika mit einem Plus von 60,3 Prozent im Vergleich zum April 2013, das hauptsächlich auf die seit Mai 2013 neu bestehende Verbindung von Austrian Airlines nach Chicago zurückzuführen ist.
Verkehrszahlen im ersten Quartal 2014
Position | April 2014 | Veränderung in % | Januar bis April 2014 | Veränderung in % |
---|---|---|---|---|
Passagiere: | 1.937.068 | +7,8 | 6.359.712 | +2,4 |
Lokalpassagiere: | 1.363.910 | +7,2 | 4.496.545 | +4,1 |
Transferpassagiere: | 570.972 | +9,3 | 1.855.628 | -1,3 |
Maximum Take Off Weight (in Tonnen): | 686.424 | +5,8 | 2.450.654 | +2,1 |
Flugbewegungen (an + ab): | 19.494 | +1,1 | 70.714 | -1,1 |
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking): | 23.332 | +9,1 | 87.438 | +7,4 |
Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2014
Gewinn und Verlustrechnung in Mio. € | Q1/2014 | Q1/2013 | Veränderung in % |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 139,5 | 145,9 | -4,4 |
Sonstige betriebliche Erträge | 4,2 | 5,6 | -24,9 |
Betriebsleistung | 143,7 | 151,5 | -5,2 |
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | -11,3 | -17,4 | -35,1 |
Personalaufwand | -60,1 | -63,1 | -4,8 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -19,1 | -22,3 | -14,5 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 53,2 | 48,6 | 9,4 |
Planmäßige Abschreibungen | -32,3 | -30,5 | 5,8 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 20,9 | 18,1 | 15,4 |
Zinsertrag | 0,4 | 0,6 | -34,7 |
Zinsaufwand | -6,1 | -6,8 | -10,3 |
Finanzergebnis ohne at-Equity Unternehmen | -5,8 | -6,3 | -8,1 |
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity Unternehmen | 0,8 | 0,3 | 181,8 |
Finanzergebnis | -4,9 | -6,0 | -17,5 |
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 16,0 | 12,1 | 31,6 |
Ertragsteuern | -3,8 | -2,6 | 44,9 |
Periodenergebnis | 12,2 | 9,5 | 28,0 |
Davon entfallend auf: | |||
Gesellschafter der Muttergesellschaft | 12,2 | 9,5 | 28,0 |
Nicht beherrschende Anteile | 0,0 | 0,0 | 48,0 |
Ergebnis je Aktie (in Euro, verwässert = unverwässert) | 0,58 | 0,45 | 28,0 |
Bilanzkennzahlen in Mio. Euro | 31. 03. 2014 | 31.12. 2013 | Veränderung in % |
AKTIVA: | |||
Langfristiges Vermögen | 1.836,2 | 1.857,6 | -1,2 |
Kurzfristiges Vermögen | 85,9 | 96,3 | -10,9 |
PASSIVA: | |||
Eigenkapital | 919,2 | 905,9 | 1,5 |
Langfristige Schulden | 714,2 | 748,2 | -4,6 |
Kurzfristige Schulden | 288,6 | 299,8 | -3,7 |
Bilanzsumme | 1.922,0 | 1.953,9 | -1,6 |
Nettoverschuldung | 604,9 | 633,4 | -4,5 |
Gearing (in %) | 65,8 | 69,9 | -4,1PP. |
Cashflow Rechnung in Mio. Euro | Q1/2014 | Q1/2013 | Veränderung in % |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 46,7 | 47,7 | -2,1 |
aus Investitionstätigkeit | -18,3 | -17,1 | 6,7 |
aus Finanzierungstätigkeit | -28,5 | -68,5 | -58,4 |
Free-Cashflow (in Mio. Euro) | 28,4 | 30,6 | -7,1 |
CAPEX | 10,1 | 6,5 | 54,7 |