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Die Europäische Kommission hat die ersten speziellen Sicherheitsvorschriften für die Bodenabfertigung veröffentlicht. Diese Maßnahmen sollen die Sicherheit im Flugverkehr stärken, indem sie Bodenabfertigungsdienste in den Regulierungsrahmen der Europäischen Union für Luftfahrtsicherheit (EASA) integrieren. Die Umsetzung soll bis 2028 erfolgen.
Regulatorische Neuerungen
Die Einführung neuer Sicherheitsvorschriften für die Bodenabfertigung stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Luftfahrtregulierung dar. Die Verordnungen bestehen aus der Delegierten Verordnung (EU) 2025/20 für Organisationen und der Durchführungsverordnung (EU) 2025/23, die die Aufsicht der zuständigen Behörden regeln. Ziel dieser Regulierung ist es, eine reibungslose Integration der neuen Anforderungen zu gewährleisten, die bestehenden Vorschriften für Luftbetrieb, Flughäfen und Cybersicherheit wurden entsprechend angepasst.
Bodenabfertigung: Verantwortung und Aufsicht
Jesper Rasmussen von der EASA betont, dass mit der formalen Verantwortung der Bodenabfertiger für die Sicherheit eine erhebliche Last von den Fluggesellschaften genommen wird. Diese Änderung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, bei der die Aufsicht verstärkt bei den Bodenabfertigern liegt. Ziel ist es, die Anzahl der jährlichen Audits drastisch zu reduzieren, um effizientere Betriebsweisen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken.
EASA: Umsetzung und Unterstützung
EASA wird die Branche bei der Umsetzung der neuen Regelungen bis 2028 unterstützen. Ein zentraler Punkt ist die Weiterentwicklung von Inspektorenkompetenzen und die Einführung harmonisierter Schulungen. Für Bodenabfertigungsdienstleister bedeutet dies die Bereitstellung von Erklärungen an die nationale Luftfahrtbehörde, um die Einhaltung der neuen Vorschriften nachzuweisen. Die EASA plant, diesen Prozess so zu gestalten, dass er keinen unnötigen bürokratischen Aufwand verursacht.
Zusammenarbeit und Effizienz
Historisch gesehen waren die Fluggesellschaften für die Aufsicht über Bodenabfertigungsdienstleister verantwortlich, was zu doppelten Prüfungen und ineffizienten Prozessen führte. Die neuen Regelungen zielen darauf ab, diese Hindernisse abzubauen. EASA und die zuständigen Behörden arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines kooperativen Aufsichtssystems, das auf risikobasierten Modellen und Datensätzen basiert, um ein einheitlicheres und effizienteres System zu schaffen.
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ist für die Umsetzung von Standards und Vorschriften zur Gewährleistung der Flugsicherheit in der EU verantwortlich. Sie arbeitet eng mit Branchenexperten und Behörden zusammen, um Innovationen zu fördern und den höchsten Sicherheitsstandard im Luftverkehr zu gewährleisten.
Umfassender Regulierungsschwerpunkt
Die neuen Vorschriften umfassen alle Aktivitäten, die mit der Bodenabfertigung eines Flugzeugs verbunden sind. Dies schließt das Be- und Entladen von Fracht, Post und Gepäck sowie das Einsteigen und Aussteigen der Passagiere ein. Eine koordinierte Flugzeugabfertigung sowie Maßnahmen zur Enteisung und Auftankung stehen ebenfalls im Fokus. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, standardisierte Sicherheitsprotokolle zu etablieren.
Managementsysteme und Schulungsstandards
Die Vorschriften führen verpflichtende Managementsysteme ein und legen den Wert auf Schulungsstandards sowie die kontinuierliche Kompetenz der Bodenabfertigungsteams. Die Sicherheit während der Abfertigung bleibt eine zentrale Aufgabe. Außerdem wird die Bodenabfertigung durch die neue EU-Verordnung 2022/1645 zur Cybersicherheit erweitert, um vor digitalen Bedrohungen zu schützen.
Verantwortung der Flugzeugbetreiber
Unverändert bleibt, dass die Bereitstellung der Services gemäß den Verfahren des Flugzeugbetreibers erfolgt. Der Betreiber trägt weiterhin die Verantwortung für die Sicherheit des Luftfahrzeugs und des Flugbetriebes. Durch klare Verantwortlichkeiten und Sicherheitsstandards wird das Risiko von Vorfällen vermindert, was sowohl für Passagiere als auch Crew von Vorteil ist.
Konsistenz und Zukunftssicherheit
Mit der Einführung dieser Vorschriften wird darauf hingewirkt, einen reibungslosen und sicheren Betrieb am Boden zu gewährleisten. Zukünftige Entwicklungen im Bereich der Luftfahrt, einschließlich technologischer Fortschritte, sollen in diesen Regelungen berücksichtigt werden. Die Förderdung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Luftfahrtbranche bleibt ein weiteres Ziel.
Die Luftfahrtverwaltung strebt stets danach, die höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards für den Flugverkehr zu gewährleisten. Mit der Einführung dieser neuen Regelungen wird die Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung sowie die Aufrechterhaltung der Luftfahrtindustrie gefördert. Die Umsetzung dieser Verbesserungen bietet Passagieren weltweit mehr Sicherheit und Vertrauen.