Airbus mit 1.060 Mrd. Euro Auftragsbestand aus 2016

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Airbus hat die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht. Der Konzern hat bei allen wesentlichen Kennzahlen die prognostizierten Werte erreicht und einen Ausblick auf das Jahr 2017 gegeben. Der Auftragseingang1 belief sich im Geschäftsjahr 2016 auf insgesamt 134 Mrd. Euro (2015: 159 Mrd.) Euro. Der Auftragsbestand1 lag zum 31. Dezember 2016 bei 1.060 Mrd. Euro (Jahresende 2015: 1.006 Mrd. Euro). verbuchte 731 Nettobestellungen für Zivilflugzeuge (2015: 1.080 Nettobestellungen), darunter 41 A350 XWB und 83 . Das Netto-Book-to-Bill-Verhältnis lag über eins und der Auftragsbestand erreichte zum Jahresende einen Rekordwert von 6.874 Zivilflugzeugen. Die Zahl der Nettobestellungen bei Hubschraubern lag bei 353 (2015: 333 Nettobestellungen), darunter die H225M für sowie Maschinen für Großbritanniens militärisches Pilotentrainingsprogramm.

Defence and Space erreichte ein Book-to-Bill-Verhältnis von über eins mit einem starken Auftragseingang bei Militärflugzeugen und Satelliten. Zu den wichtigsten Auftragseingängen gehören 16 Such- und Rettungsflugzeuge des Typs C295W für Kanada und die Wartungs- und Unterstützungsverträge für den .

„Was wir vor einem Jahr zugesagt haben, haben wir auch umgesetzt und so unsere Prognosen und Ziele erfüllt. Davon ausgenommen ist einzig die A400M, für die wir im Jahr 2016 weitere wesentliche Aufwendungen von insgesamt 2,2 Mrd. Euro bilanzieren mussten. Die Risikoreduktion in diesem Programm und die Stärkung der Programmdurchführung haben für uns bei diesem im Jahr 2017 höchste Priorität“, sagte Tom Enders, Chief Executive Officer von . „Wir haben ein Netto-Book-to-Bill-Verhältnis von über eins erzielt und das in einem Jahr, in dem wir mehr Zivilflugzeuge ausgeliefert haben als jemals zuvor. Der Auftragsbestand auf Rekordniveau unterstützt die Pläne für den Produktionshochlauf. Unsere Leistung aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass wir die definierten Ziele erreichen können.

Wir haben den Hochlauf der Single-Aisle- und A350-Programme erfolgreich gemeistert und parallel dazu die A320-Produktion auf eine effizientere Version umgestellt. Im kommerziellen Hubschraubergeschäft haben wir trotz eines schwierigen Marktumfelds gute Leistungen erzielt. Zudem haben wir unser Portfolio im Bereich Defence and Space weiter gestärkt und angepasst. Wir werden unsere Effizienz durch das Integrationsprojekt weiter steigern. Zudem werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in die digitale Transformation weiter verbessern. Aufgrund der Fortschritte, die wir im vergangenen Jahr erzielt haben, sind wir überzeugt, dass wir insgesamt gut aufgestellt sind, um unser Wachstumspotenzial bei Gewinn und Cash Flow voll auszuschöpfen.“

Der Umsatz des Konzerns stieg um drei Prozent auf 67 Mrd. Euro (2015: 64 Mrd. Euro). Der Umsatz von Commercial Aircraft wuchs um sieben Prozent. Er spiegelte die Rekordlieferungen von 688 Flugzeugen (2015: 635 Flugzeuge) und einen günstigen Wechselkurseffekt wider. Bei Helicopters sank der Umsatz trotz des Anstiegs der Auslieferungen auf 418 Hubschrauber (2015: 395 Maschinen). Grund hierfür waren ein ungünstiger Mix und ein geringeres Flugstundenvolumen im kommerziellen Servicegeschäft. Der Umsatz von Airbus Defence and Space sank um neun Prozent, was insbesondere auf einen negativen Einfluss der Portfolioanpassung in Höhe von rund eine Mrd. Euro zurückzuführen ist. Auf vergleichbarer Basis blieb der Umsatz jedoch im Großen und Ganzen stabil.

Das bereinigte EBIT belief sich auf insgesamt 3.955 Mio. Euro (2015: 4.108 Mio. Euro). Es handelt sich hierbei um eine alternative Finanzkennzahl und einen Schlüsselindikator zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung wesentlicher Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungsveränderungen für Programme, Restrukturierung oder Währungsschwankungen sowie Veräußerungsgewinnen/‑verlusten aus dem Verkauf oder Erwerb von Unternehmen.

Das bereinigte EBIT von Commercial Aircraft stieg auf 2.811 Mio. Euro (2015: 2.766 Mio. Euro). Getragen wurde diese Entwicklung von einem höheren Volumen im A320-Programm und einem Rückgang der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) um 21 Prozent, hauptsächlich aufgrund der geplanten F&E-Reduzierung für das A350-Programm. Das bereinigte EBIT wurde durch den Rückgang der -Produktion, einen höheren Verwässerungseffekt durch die A350 XWB, die Preise in der Umstellungsphase sowie die Hochlaufkosten belastet.

Im Rahmen des A320neo-Programms wurden 68 Flugzeuge an 17 Kunden übergeben. Beide Triebwerkshersteller haben sich verpflichtet, den mit den Kunden vereinbarten Auslieferungsplan einzuhalten. Herausforderungen bestehen noch hinsichtlich des A320neo-Hochlaufs und des Auslieferungsplans, dessen Schwerpunkt voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2017 liegen wird.

Mit 49 Auslieferungen im Jahr 2016 wurde das ehrgeizige Hochlaufziel im A350-Programm erreicht. Beim Risikomanagement und bei der Reduzierung des Umfangs der noch ausstehenden Arbeiten in der A350-Endmontagelinie wurden über das Jahr hinweg gute Fortschritte erzielt. Der Fokus liegt weiterhin darauf, die laufenden Kosten während des Hochlaufs an die Zielvorgaben anzunähern. Die Situation bleibt herausfordernd. Trotz einiger Engpässe, die weiterhin bestehen, hat sich die Lieferkette stabilisiert. Das Unternehmen ist auf einem guten Weg, den Hochlauf 2017 mit Blick auf das Produktionsziel von zehn Flugzeugen pro Monat bis Ende 2018 voranzutreiben. Die Flugtests für die A350-1000 laufen.

Helicopters verzeichnete ein bereinigtes EBIT von insgesamt 350 Mio. Euro (2015: 427 Mio. Euro), was auf einen ungünstigen Mix, ein geringeres Flugstundenvolumen im kommerziellen Servicegeschäft sowie auf den H225-Unfall in und diverse Kampagnenkosten zurückzuführen ist. Die zugrundeliegende Entwicklung hingegen wird durch weitere Transformationsmaßnahmen und erhebliche Anstrengungen zur Anpassung an die Herausforderungen des Marktes unterstützt.

Das bereinigte EBIT von Defence and Space betrug 1.002 Mio. Euro (2015: 1.051 Mio. Euro). Die gute zugrundeliegende Entwicklung hat die Auswirkungen des durch die Portfolioanpassung veränderten Konsolidierungskreises teilweise ausgeglichen. Das bereinigte EBIT profitierte von einem starken Auftragsmix, Risikominimierung sowie von den positiven Effekten der durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen.

Im A400M-Programm stiegen die Auslieferungen 2016 auf insgesamt 17 Flugzeuge (2015: 11 Auslieferungen); zwei weitere Flugzeuge wurden 2017 ausgeliefert. Die Krise im Zusammenhang mit dem Propellergetriebe wurde im zweiten Halbjahr durch die Entwicklung einer Zwischenlösung in Angriff genommen, welche die Inspektionsintervalle verlängert. Nach einer Erhöhung des Fähigkeitsspektrums wird das nun mit gewissen Fähigkeiten für taktische Einsätze ausgeliefert. In der zweiten Hälfte des Jahres 2016 waren weitere Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ausbau militärischer Fähigkeiten zu bewältigen. Das Management führte eine Neubewertung der industriellen Programmkosten durch, die nun auch eine Schätzung des wirtschaftlichen Risikos beinhaltet. Auf Grundlage dieser Überprüfungen wurde 2016 ein Gesamtaufwand von 2,2 Mrd. Euro (davon 1,2 Mrd. im vierten Quartal) erfasst.

Cash-Einbehalte seitens der Kunden werden insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 weiterhin belastend wirken. In Bezug auf das Erreichen vertraglich vereinbarter Fähigkeiten, die rechtzeitige Sicherung ausreichender Exportaufträge, die Kostenreduzierung und das wirtschaftliche Risiko bleiben Herausforderungen bestehen, die möglicherweise signifikant sind. Angesichts der Höhe des kumulativen Verlusts im A400M-Programm hat das Board of Directors das Management angewiesen, erneut auf die Kunden zuzugehen, um das verbleibende Risiko zu deckeln.

Die Aufwendungen des Konzerns für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung sanken auf 2.970 Mio. Euro (2015: 3.460 Mio. Euro). Das berichtete EBIT von 2.258 Mio. Euro (2015: 4.062 Mio. Euro) enthielt Anpassungen in Höhe von netto -1.697 Mio. Euro Für das Jahr 2016 beinhalteten diese Anpassungen:

  • einen Nettoaufwand in Höhe von 2.210 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem A400M-Programm, einschließlich der zusätzlichen Belastung im vierten Quartal;
  • eine Negativwirkung in Höhe von 930 Mio. Euro aufgrund der Differenz von Dollar-Zu- und Abflüssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und aufgrund bilanzieller Neubewertungen;
  • eine Rückstellung in Höhe von 182 Mio. Euro für die Restrukturierungs- und Transformationsprogramme;
  • eine Nettobelastung von 33 Mio. Euro für Portfolioanpassungen bei Commercial Aircraft und Defence and Space;
  • einen Nettoveräußerungsgewinn von 1.175 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem Beginn der Phase 2 des Joint Ventures Airbus Safran Launchers;
  • einen Aufwand in Höhe von 385 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2016 im Zusammenhang mit dem A350-Programm;
  • einen Nettoveräußerungsgewinn von 868 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2016 im Zusammenhang mit dem Verkauf von Anteilen an Dassault Aviation und der Erfassung der im Rahmen des Umtauschanleiheprogramms verbleibenden Aktien zum beizulegenden Zeitwert.

Das Konzernergebnis2 belief sich insgesamt auf 995 Mio. Euro (2015: 2.696 Mio. Euro) nach EBIT-Anpassungen. Es wurde zudem erheblich durch negative Wechselkurseffekte beeinflusst. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 1,29 Euro (2015: 3,43 Euro). Das Finanzergebnis lag bei -967 Mio. Euro (2015: -687 Mio. Euro).

Das Board of Directors wird der Hauptversammlung am 20. April 2017 die Ausschüttung einer Dividende für 2016 von 1,35 Euro je Aktie vorschlagen (2015: 1,30 Euro je Aktie). Stichtag für die Dividendenberechtigung ist der 19. April 2017. „Mit der vorgeschlagenen Ausschüttung, die rund vier Prozent höher ist als 2015, möchten wir unsere Verpflichtung zur nachhaltigen Erhöhung der Dividende pro Aktie unterstreichen. Der Wert liegt ausnahmsweise außerhalb der Bandbreite unserer Dividendenpolitik. Er basiert auf der zugrundeliegenden Entwicklung im Jahr 2016 und belegt unser Vertrauen in unsere zukünftige operative Cash-Generierung“, sagte Harald Wilhelm, Chief Financial Officer von Airbus.

Der Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen sowie Kundenfinanzierungen belief sich auf 1.408 Mio. Euro (2015: 1.325 Mio. Euro) und spiegelt die starke Leistung bei der Auslieferung sowie das Cash-Generierungs-Potenzial wider. Der Free Cash Flow in Höhe von 3.181 Mio. Euro (2015: 2.825 Mio. Euro) enthält rund -250 Mio. Euro für die Flugzeugfinanzierung. Das Flugzeugfinanzierungsumfeld ist weiterhin solide und zeichnet sich durch eine hohe am Markt verfügbare Liquidität und gute Zinssätze für das Airbus-Produktportfolio aus. Obwohl im vierten Quartal keine Unterstützung durch europäische Exportkreditagenturen (ECAs) zustande kam, arbeitet Airbus mit den Kreditagenturen weiterhin an der Wiederaufnahme einer ECA-gestützten Finanzierung.

Der Free Cash Flow beinhaltet auch 1,2 Mrd. Euro aus dem Verkauf von Anteilen an Dassault Aviation sowie rund 750 Mio. Euro aus der Umsetzung der Phase zwei des Joint Ventures Airbus Safran Launchers. Zudem wurden an die Aktionäre rund 1,7 Mrd. Euro über die Dividendenzahlung und die letzte Tranche des Aktienrückkaufs ausgezahlt. Die Nettoliquidität belief sich zum 31. Dezember 2016 auf 11,1 Mrd. Euro (Jahresende 2015: 10,03 Mrd. Euro) bei einer Bruttoliquidität von 21,6 Mrd. Euro (Jahresende 2015: 19,13 Mrd. Euro).

Ausblick

Der Ausblick von Airbus für das Geschäftsjahr 2017 basiert auf der Erwartung, dass Weltwirtschaft und gemäß den vorherrschenden unabhängigen Prognosen wachsen. Diese beruhen auf der Prämisse, dass es zu keinen größeren Turbulenzen kommt.

Die Airbus-Prognosen für Gewinn und Free Cash Flow für das Jahr 2017 gehen von einem gleichbleibenden Konsolidierungskreis aus:

  • Airbus wird 2017 voraussichtlich mehr als 700 Zivilflugzeuge ausliefern.
  • Vor Fusionen und Übernahmen rechnet Airbus mit einem Wachstum des bereinigten EBITs und des bereinigten Gewinns pro Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zu 2016.
  • Der Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen und Kundenfinanzierungen wird voraussichtlich mit dem des Jahres 2016 vergleichbar sein.

Airbus – Jahresergebnisse 2016

Airbus 2016 2015 Veränderung
Umsatz, in Mio. 66.581 64.450 +3%
davon Verteidigung, in Mio. 11.102 11.512 -4%
EBIT (bereinigt), in Mio. 3.955 4.108 -4%
EBIT (berichtet), in Mio. 2.258 4.062 -44%
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, in Mio. 2.970 3.460 -14%
Konzernergebnis (Net Income)2, in Mio. 995 2.696 -63%
Gewinn je Aktie 1,29 3,43 -62%
Free Cash Flow (FCF), in Mio. 3.181 2.825 +13%
Free Cash Flow vor Fusionen & Übernahmen, in Mio. 1.156 1.175 -2%
Free Cash Flow vor Fusionen & Übernahmen und Kundenfinanzierungen, in Mio. 1.408 1.325 +6%
Dividende je Aktie4 1,35 1,30 +4%
Auftragseingang1, in Mio. 134.480 158.967 -15%
Airbus 31. Dez. 2016 31. Dez. 2015 Veränderung
Auftragsbestand1, in Mio. 1.060.447 1.005.864 +5%
davon Verteidigung, in Mio. 39.811 38.411 +4%
Nettoliquidität, in Mio. 11.113 10.003(3) +11%
Mitarbeiter 133.782 136.574 -2%

Für die Finanzberichterstattung 2016 hat Airbus die Leitlinien zu Alternativen Finanzkennzahlen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA umgesetzt. Folglich werden bestimmte Posten nicht mehr als „Einmaleffekte“ bezeichnet. Ab sofort werden diese als „Anpassungen“ aufgeführt. Airbus wird sein Ergebnis nicht mehr auf Grundlage des „EBIT*“, sondern auf Grundlage des „berichteten EBIT“ messen und veröffentlichen, da die Differenz zwischen den beiden Kennzahlen, die in der Bereinigung sogenannter „Goodwill-Wertminderungen und außerordentlicher Posten“ besteht, an Bedeutung verloren hat. Die Prognose bleibt davon im Wesentlichen unberührt. Die Terminologie ändert sich wie folgt: „bereinigtes EBIT“ ersetzt „EBIT* vor Einmaleffekten“ und „bereinigter Gewinn je Aktie“ ersetzt „Gewinn je Aktie* vor Einmaleffekten“. Definitionen wie der alternativen Finanzkennzahlen werden vom Konzern in seinem Glossar auf Seite 13 erläutert.

  1. Beiträge und Bestände aus dem zivilen Flugzeuggeschäft zum Auftragseingang bzw. Auftragsbestand basieren auf Listenpreisen.
  2. Airbus verwendet weiterhin den Begriff Konzernergebnis (Net Income). Das Konzernergebnis ist identisch mit dem Ergebnis, das den Eigentümern des Mutterunternehmens gemäß den
  3. IFRS-Regeln zusteht.
  4. Die Umgliederung bestimmter Wertpapiere ist nicht berücksichtigt.
  5. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung 2017.