Ariane-Rekord bringt vier Galileo-Satelliten in Umlaufbahn

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Mit einer -5-Trägerrakete wurden nun vier weitere Galileo-Satelliten gestartet, womit die Errichtung des neuen Navigationssatellitensystems so schnell angewachsen ist wie nie.

Der von Arianespace betriebene Raumfahrzeugträger mit den Galileo-Satelliten Nr. 15 bis 18 an Bord hob um 14:06 Uhr MEZ (10:06 Uhr Ortszeit) von Europas Raumflughafen in Kourou in Französisch-Guayana aus ab. Das erste Satellitenpaar wurde 03:35:44 Stunden nach dem Start, das zweite Paar weitere 20 Minuten später ausgesetzt.

Nachdem die Galileo-Satelliten von der neuen, auf vier Satelliten ausgelegten Aussetzvorrichtung reibungslos freigesetzt wurden, haben sie mittlerweile ihre anvisierte Bahnhöhe erreicht. Galileo ist Europas ziviles globales Satellitennavigationssystem. Mit ihm werden sich Nutzer auf der ganzen Welt äußerst präzise und zuverlässig räumlich und zeitlich positionieren können. Nach seiner Fertigstellung wird das System aus 24 aktiven Satelliten und dem Bodensegment bestehen, um Ortungs-, Navigations- und Zeitgebungsdienste zur Verfügung zu stellen.

Galileo nach Kalibrierung einsatzbereit

In den kommenden Tagen werden die Flugbetriebsingenieure die Satelliten auf ihre endgültigen Einsatzumlaufbahnen manövrieren und sie anschließend verschiedenen Tests unterziehen, damit sie in etwa sechs Monaten vollständig in die Konstellation integriert werden können.

Die Galileo-Konstellation ist mit dem heutigen Start auf 18 Satelliten angewachsen. Mit den bereits auf ihren Umlaufbahnen befindlichen Satelliten wird die Europäische Kommission gegen Jahresende die Aufnahme erster Dienste ankündigen können.

Alle 14 bisher gestarteten Satelliten wurden in Doppelstartkonfiguration an Bord von Sojus-Fregat-Trägerraketen in den befördert. Da nun aber die schubstarke -5 zur Verfügung steht, könne man die Errichtung der Galileo-Konstellation schneller zu Ende bringen und das System voll einsatzbereit machen, erklärte Paul Verhoef, ESA-Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten.

Rekordleistung der Ariane: 75 fehlerfreie Starts

2017 und 2018 sind zwei weitere Ariane-5-Starts geplant. Das vollständige, aus 24 Satelliten plus den Ersatzsatelliten bestehende System soll bis 2020 errichtet sein. „Mit diesem 75. gelungenen Start in Folge hat die Ariane-5 einen neuen Rekord für in Europa entwickelte Trägerraketen aufgestellt und einmal mehr ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt“, fügte Daniel Neuenschwander, ESA-Direktor für Raumfahrzeugträger hinzu.

Auf dem Foto: Start der Ariane-5ES-Rakete am 17. November 2016 pünktlich um 14:06 Uhr Mitteleuropäischer Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guyana). Erstmals brachte sie Galileo-Satelliten auf ihre Umlaufbahnen in 23.222 Kilometer Höhe. Bisher hatte eine russische Sojus-Rakete jeweils zwei der über 700 Kilogramm schweren Navigationssatelliten ins All gebracht. Die leistungsstärkere Ariane 5 kann hingegen gleich vier der Satelliten auf einmal transportieren.