Airbus Helicopters hat jetzt am Unternehmensstandort Donauwörth den Bluecopter vorgestellt, einen Demonstrator für leisere und treibstoffeffizientere Hubschrauber der Zukunft.
Mit ihm werden wegweisende Technologien wie ein weiterentwickelter Fenestron®, verbesserte Rotor- und Zellendesigns sowie ein intelligentes Triebwerksleistungsmanagement erprobt. Der Demonstrator basiert auf einer leichten bis mittelschweren zweimotorigen Maschine von Airbus Helicopters und verfügt über transversale Technologien, die künftig in der gesamten Produktpalette des Unternehmens eingesetzt werden können.
In bereits mehr als 28 Flugstunden intensiver Flugerprobung hat der Bluecopter gezeigt, dass die ehrgeizigen Ziele durch eine umweltfreundlichere Hubschrauberauslegung und neuartige effiziente Technologien umsetzbar sind und gleichzeitig im Einklang mit den etablierten, hohen Standards von Qualität und Sicherheit bei Airbus Helicopters stehen.
Treibstoffverbrauch um 40 Prozent gesenkt
„Mit der Bündelung unserer innovativsten Technologien ebnen wir den Weg für leisere, sparsamere und effizientere neue Hubschraubergenerationen“, erklärte Marius Bebesel, Leiter des Forschungs- und Innovationsprogramms für den Bluecopter Demonstrator. „Mit dem Bluecopter haben wir unser Vorhaben erreicht, den Treibstoffverbrauch um 40 Prozent, den wahrnehmbaren Geräuschpegel um rund 10 Dezibel unter ICAO-Grenzwert und den CO2-Ausstoß deutlich zu senken. Gleichzeitig konnten wir die maximale Nutzlast und den Passagierkomfort steigern.“
Der Bluecopter ist mit einem weiterentwickelten Fenestron® ausgerüstet, dem hauseigenen ummantelten Heckrotor von Airbus Helicopters, der nun durch ein optimiertes Stator- und Rotorblattdesign höhere Leistungen bietet. Die in die Ummantelung integrierte akustische Auskleidung und das aktive Seitenruder am Heck tragen zur verringerten Lärmemission des Technologieträgers bei.
Lagerloser Hauptrotor: größer und langsamer
Sein neues Hauptrotorsystem verbessert die Betriebseffizienz und reduziert zusätzlich die Geräuschentwicklung. Möglich wird dies durch den lagerlosen Fünfblatthauptrotor mit BlueEdge™-Technologie, größerem Durchmesser, deutlich reduzierter Geschwindigkeit an den Blattspitzen und dem optimierten Blattprofil über die gesamte Rotorblattlänge.
Um die ehrgeizigen CO2-Emissionsziele zu erreichen, wurde der Bluecopter mit einem eigenen Triebwerksleistungsmanagement ausgerüstet. Im Reiseflug kann durch den sparsamen Eco-Modus eines der beiden Triebwerke ausgeschaltet werden. Durch nur ein aktives Triebwerk steigt die Effizienz und der Treibstoffverbrauch sinkt deutlich. Der Eco-Modus basiert auf einem automatischen Steuerungssystem, das die Crew entlastet und gleichzeitig den sicheren Betrieb des Hubschraubers gewährleistet.
Für einen niedrigeren Luftwiderstand verfügt der Bluecopter unter anderem über Verkleidungen am Hauptrotor und den Landekufen, ein verändertes Design am Heck der Zelle und ein spezielles T-Tail-Höhenleitwerk. Das umweltfreundliche Konzept des Bluecopters beinhaltet die Verwendung von modernsten wasserbasierten Lacken fortgeführt.
Bluecopter wurde in einem befristeten Projekt nach der „Skunk Works“-Methode entwickelt und größtenteils unternehmensintern finanziert. Einige der im Demonstrator eingesetzten Technologien entstanden im Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative Clean Sky und des vierten zivilen Luftfahrtforschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (LuFo IV).
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