Mit einer Auftaktkonferenz am 22. Mai 2014 auf der ILA in Berlin geben die Industrie- und Forschungspartner, darunter das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR), das Startsignal zur Fortführung des zentralen Luftfahrtforschungsprogramms der Europäischen Union.
Ausgestattet mit vier Milliarden Euro soll Clean Sky 2 von 2014 bis 2024 die technologischen Entwicklungen für eine umweltfreundliche Luftfahrt entscheidend voranbringen. Während der Konferenz auf der Berliner Luft– und Raumfahrtmesse sprechen die Forschungspartner neben Vertretern der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments über die Perspektiven der erneuerten und erweiterten Technologieinitiative. Das DLR ist eines der Gründungsmitglieder von Clean Sky 2 und leitet den Bereich der Technologiebewertung.
DLR mit Programm-Leitung – 2,2 Mrd. Euro aus Industrie
"Als europaweit führende Institution auf dem Gebiet der Technologiebewertung für neue Luftfahrtentwicklungen freut es uns, die Leitung dieses Bereichs nun im Rahmen von Clean Sky 2 zu übernehmen", sagt DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. "Daneben werden wir auch bei den umfangreich geplanten Technologie- und Demonstratorplattformen unsere Expertise in der Luftfahrtforschung einbringen und so das Fliegen von Morgen an entscheidender Stelle in Europa mitgestalten", so Henke weiter.
Im Rahmen der Technologiebewertung, bei Clean Sky 2 als Technology Evaluator bezeichnet, wird umfassend analysiert, wie sich technologische Entwicklungen in der Luftfahrt auf die Umwelt auswirken. Im Forschungsprogramm entstehen Flugzeugdemonstratorplattformen für innovative Konzepte bei großen Passagierflugzeugen, Regionalflugzeugen und schnellen Drehflüglern.
Das europäische Luftfahrtforschungsprogramm Clean Sky 2 war jüngst vom Europäischen Rat unterzeichnet worden. Das Projektvolumen von knapp vier Milliarden Euro ist mit einer Förderung der EU von rund 1,75 Milliarden Euro aus dem Europäischen Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 ausgestattet. Die Industriepartner steuern den Großteil von rund 2,2 Milliarden Euro bei.
Technologiesprünge für 75 Prozent weniger Emissionen bis 2050
Clean Sky 2 orientiert sich an der europäischen Luftfahrtvision "Flightpath 2050" sowie der Forschungs- und Innovationsagenda SRIA (Strategic Research and Innovation Agenda), die jeweils im Rahmen der europäischen Technologieplattform für Luftfahrtforschung ACARE (Advisory Council for Aviation Research and Innovation in Europe) erstellt wurden. Die anvisierten Technologiesprünge in Clean Sky 2 sollen wesentliche Beiträge dazu liefern, dass im Jahr 2050 der Flugverkehr gegenüber dem Jahr 2000 rund 75 Prozent weniger CO2 produziert und der Lärm an Flughäfen um 65 Prozent sinkt.
Bereits im Vorgängerprogramm Clean Sky spielte das DLR eine führende Rolle. DLR-Wissenschaftler arbeiteten in den Einzelprojekten "Smart Fixed Wing Aircraft", in dessen Rahmen unter anderem ein Airbus A340-Demonstrator für optimierte Strömungsverhältnisse Tests durchlief, "Green Rotorcraft" für umweltfreundliche und leise Hubschrauber und "Systems for Green Operations". Zudem war das DLR im Bereich Technologiebewertung bereits umfassend aktiv. Diese verantwortungsvollen Aufgaben wird das DLR bei Clean Sky 2 fortführen und ausbauen.