Fernerkundung GMES-Sentinel – Datenzentrum am DLR

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Das Bodensegment für GMES (Global Monitoring for Environment and Security) nimmt Gestalt an: Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des Deutschen Zentrums für – und (DLR) in wird europäisches Datenzentrum für die GMES-Satelliten Sentinel-1 und Sentinel-3.

 

In unterzeichneten der Direktor für Erdbeobachtungsprogramme der Europäischen ESA, Prof. Volker Liebig, der -Vorstand des DLR, Prof. Hansjörg Dittus und der Leiter des DFD, Prof. Stefan Dech, den Vertrag zum Aufbau eines GMES – Prozessierungs- und Archivierungszentrums (PAC).

„Die beim DLR vorhandenen Kompetenzen in Fragen der Erdbeobachtung, der Datenbe- und verarbeitung sind der Schlüssel für den erfolgreichen Aufbau des von der ESA geplanten europäischen Datenzentrums“, erläutert Prof. Hansjörg Dittus, Vorstand für Raumfahrtforschung und Technologie. „Durch seine einmalige Verbindung von Forschungs- und Ingenieurleistungen ist das DFD ein verlässlicher, langjähriger Partner der ESA in der Auslegung und dem Betrieb komplexer Systeme für den Empfang, die Verarbeitung und Archivierung von Erdbeobachtungsdaten“, betont Prof. Volker Liebig, Direktor für Erdbeobachtung der ESA.

Infrastruktur für Datenverarbeitung und Speicherung in Oberpfaffenhofen

Ab 2013 sollen in Oberpfaffenhofen Aufnahmen von Sentinel-1 und später auch Daten des Land- und Ozean-Sensor (Ocean and Land Color Imager, OLCI) der Sentinel-3-Satelliten zu Informationsprodukten verarbeitet, an die Nutzer verteilt und langfristig gesichert werden. Für den Aufbau und Betrieb des Datenzentrums stellt die ESA 13,6 Millionen Euro über eine Laufzeit von sieben Jahren zur Verfügung. Das neue GMES-Datenzentrum setzt in großem Umfang auf bestehende Infrastruktur auf. Die Rechnerinfrastruktur und das nationale Datenarchiv werden in den kommenden Monaten erweitert, um die jährlichen Datenmengen von mehr als zwei Petabyte (1 Petabyte = 1 Million Gigabyte) verarbeiten zu können. Die Firma T-System wurde im Unterauftrag mit dem Ausbau der Netzwerkinfrastrukturen beauftragt.

Die Daten der Sentinel-Satelliten gelangen über Hochgeschwindigkeits-Netzwerke von den Empfangsstationen zum GMES-Datenzentrum nach Oberpfaffenhofen. Für zeitkritische Anwendungen plant das DFD den schnellen Direktempfang der Sentinel-Daten an seiner Empfangsstation in Mecklenburg-Vorpommern und seinen Stationen in , Mexiko und der Antarktis, etwa für die Detektion von Ölteppichen auf dem Meer oder der Kartierung von See-Eis für die Schifffahrt. Darüber hinaus ist das DLR in Oberpfaffenhofen am Aufbau und Betrieb des „European Data Relay Systems“ (EDRS) beteiligt, um künftig auch über geostationäre Relais-Satelliten Erdbeobachtungsdaten empfangen zu können.

Neue Satelliten für die europäische Fernerkundung – Vielfältige Aufgaben

Die -Instrumente der Sentinel-1-Satelliten werden globale Aufnahmen der Erdoberfläche und der Ozeane liefern – unabhängig von Wolken und Tageszeit. Mit den Sentinel-1-Satelliten können die polaren Eiskappen lückenlos beobachtet, Ölteppiche auf dem Meer entdeckt sowie Überflutungen und Naturkatastrophen schnell und großflächig kartiert werden.

Der Land- und Ozean-Sensor des Sentinel-3-Satelliten erfasst die gesamte Erdoberfläche innerhalb von zwei Tagen in 21 Spektralkanälen und einer Bodenauflösung von 300 Metern. Er liefert wichtige Parameter des globalen Wandels, z.B. zur Vegetationsdynamik, Wasserqualität und dem Kohlenstoffkreislauf. „Datensätze dieser Qualität über mehrere Jahrzehnte liefern uns die grundlegenden Informationen, die Dynamik der Geosphäre zu verstehen und Antworten zu geben auf drängende globale Fragen“, sagt Prof. Stefan Dech, Direktor des DFD.

Sentinel-1 und Sentinel-3 setzen die kontinuierliche Umweltbeobachtung fort, die in Europa mit den ESA Satelliten ERS-1, ERS-2 und ENVISAT 1991 begonnen wurden. Seit 1991 arbeitet auch das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) bereits im Auftrag der ESA für diese ersten europäischen Erbeobachtungssatelliten als Prozessierungs- und Datenzentrum.

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