Flughafen Düsseldorf als erster CEIV-Pharma-zertifiziert

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Nordrhein-Westfalen ist die Heimat vieler Pharmaunternehmen, darunter beispielsweise die Bayer AG, die Grünenthal GmbH oder der Spezialchemie-Konzern Lanxess. Ihre Produkte werden immer häufig als versendet. Um einen sicheren Umgang mit und eine optimale Lagerung der in der Regel hochsensiblen Produkte garantieren zu können, hat die GmbH (FDCG) bereits im August 2015 das DUS Pharma Center (DPC) in Betrieb genommen: insgesamt 23 temperaturgesteuerte Kühlzellen, die individuelle Einstellungen zwischen zwei und 25 Grad Celsius ermöglichen.

Nun wurde die FDCG von der IATA, International Air Association, offiziell für ihren sicheren und professionellen Umgang mit pharmazeutischen Produkten CEIV-Pharma-zertifiziert – als deutschlandweit erstes Unternehmen. „Die Standards, die die IATA rund um den qualitativ hochwertigen von Pharmaprodukten entwickelt hat, werden sich global auf lange Sicht durchsetzen“, ist Gerton Hulsman, Geschäftsführer der Flughafenfrachttochter FDCG, überzeugt. „Es stand für uns daher außer Frage, die Richtlinien direkt umzusetzen. Schließlich steht für uns selbst – im Sinne unserer Kunden und deren Produkte – ein optimaler Transportweg an oberster Stelle. Das CEIV-Zertifikat, das wir nun als erster deutscher tragen, bescheinigt das.“ CEIV steht dabei für das „Center of Excellence of Independant Validators“ der IATA. Der Dachverband der Luftfahrtindustrie, der im Einklang mit der Gesetzgebung und bestehenden Richtlinien eigene Standards entwickelt, bietet darüber Trainings und Zertifizierungen wie die CEIV-Pharma-Zertifizierung an.

Räume und Prozesse unter GDP

Das DUS Pharma Center besteht auf einer Fläche von insgesamt 800 Quadratmetern aus drei voneinander getrennten Korridoren. Die erste Sektion umfasst fünf, die zweite Sektion acht und die dritte Sektion zehn Kühlzellen, die alle jeweils über moderne, computergesteuerte Mess- und Steuerungseinrichtungen verfügen und somit bereits vor dem Eintreffen der Sendungen individuell, entsprechend der jeweiligen Produktanforderungen auf die benötigte Temperatur eingestellt werden können: und zwar jeweils auf zwischen zwei und 25 Grad Celsius. Ein sensibles akustisches und visuelles Alarmsystem weißt auf Temperaturabweichungen hin. Die Kühlzellen sind 13 oder 26 Quadratmeter groß und können einzeln oder gleich sektionsweise genutzt werden.

Mit dem DUS Pharma Center wurden zwar optimale räumliche Gegebenheiten geschaffen. Nicht minder wichtig für ein kompetentes und sicheres Handling der hochsensiblen Fracht ist jedoch die Erarbeitung, Einführung und Überwachung der notwendigen operativen Prozesse. Alle Mitarbeiter, die pharmazeutische Produkte abfertigen, wurden daher intern wie extern intensiv geschult – beispielsweise mit Blick auf die vorherrschenden Regularien, operative Aspekte der Abfertigung und das Qualitätsmanagement. Die jeweiligen Prozesse und die Dokumentation entsprechen dabei den geforderten Standards der IATA, welche internationale Vorgaben, wie z.B. die GDP-, also die Good Distribution Practice-Richtlinien der EU, umfassen.

Die FDCG befördert jährlich rund 100.000 Tonnen Luftfracht. Der Anteil an pharmazeutischen Produkten – von den Grundstoffen, aus denen Medikamente erstellt werden (häufig Import), über fertige Arzneimittel wie beispielsweise Insulin (in der Regel Export) bis hin zu medizinisch-technischen Geräten – ist dabei seit 2008 stetig gewachsen. Tendenz weiterhin steigend. Durch das neue DUS Pharma Center, in das die rund drei Millionen Euro investiert hat, sind zwölf neue Arbeitsplätze entstanden. Insgesamt beschäftigt die FDCG rund 190 Mitarbeiter.