Flughafen Düsseldorf zu Vorwürfen von Flügen ohne Slotzuteilung

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Zu der von der Bürgerinitiative „Kaarster gegen Fluglärm“ herausgegeben Erklärung „Nicht genehmigte am Düsseldorf bestätigt“ nimmt die Düsseldorf GmbH Stellung. Die Flughafen Düsseldorf GmbH verwehrt sich darin mit Nachdruck der Behauptung des Vereins, am Düsseldorfer würden systematisch unrealistische Flugplanungen vorgenommen. Keine der am Flugbetrieb beteiligten Stellen hat Interesse an Verspätungen, da diese Airlines und ihren Partnern lediglich Zeit und Geld kosten. Ebenso widerspricht der Flughafenbetreiber dem Vorwurf, dass es an seinem Standort vorsätzlich ohne zugewiesene Slots gegeben habe.

Der Vorsitzende des Vereins Kaarster gegen Fluglärm, Werner Kindsmüller, hatte gesagt: „Ziel dieser unkorrekten Planungen ist offenbar in vielen Fällen, die Rückkehr der Maschine an den Zielort Düsseldorf zumindest auf dem Papier auf einen Zeitpunkt vor 23:00 Uhr zu legen. Tatsächlich sind auf diese Weise erhebliche Verspätungen entstanden, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass im Juni 2016 so viele Nachtflüge wie noch nie in Düsseldorf nach 23:00 Uhr gelandet sind“.

Während das Verkehrsministerium diese Beobachtungen in einem Antwortschreiben mit fadenscheinigen Begründungen zurückgewiesen habe, so Kindsmüller, habe nun der Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland diese Vorgehensweise beispielhaft bestätigt. „An drei konkreten, dem Koordinator vorgelegten Beispielen für unkorrekte Planungen am 22. Juli 2016 hat dieser schriftlich mitgeteilt, dass diese nicht von der Behörde koordiniert worden sind. Dies bedeutet, dass für diese Flüge keine Slotzuteilung erfolgt ist.“ Dies sei nur die Spitze eines Eisberges, hieß es seitens des Vereins.

Flüge ohne Slotzuteilung

Wie der Flughafen jedoch einwand, würden Zeitfenster für Starts und Landungen (Slots) am Düsseldorfer Flughafen vom Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland an die Airlines vergeben. Die Flughafen Düsseldorf GmbH als Flughafenbetreiber sei in diesen Prozess nicht eingebunden. Die Slotvergabe geschehe unter größter Sorgfalt und Einhaltung international festgelegter Regularien. Ein eigens eingerichtetes Gremium – das Slot Performance Monitoring Committee (SPMC) – überwache dabei die korrekte Einhaltung der Slots, der Flughafen. Neben dem Flughafenkoordinator sind Vertreter der , des Flughafens, der Deutschen Flugsicherung (DFS), des Landes- und des Bundesverkehrsministeriums im SPMC vertreten.

Von einem „systematischen“ Verstoß bei der , wie es der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ unterstellt, kann ebenso wenig die Rede sein, wie von einer „Vertuschungspolitik“. Denn sollte es dennoch Unregelmäßigkeiten oder Verstöße bei der Slot-Einhaltung geben, werden diese vom SPMC erkannt und sanktioniert. Auch die Flughafen Düsseldorf GmbH steht kontinuierlich mit den und dem Flughafenkoordinator in Kontakt und weist auf mögliche Slot-Verstöße in den Planungen hin.

Unwetter zwang Flugzeuge zur Umleitung

Der Flughafen Düsseldorf GmbH sind nach ersten Analysen zu den erhobenen Vorwürfen keine regulären Umlaufplanungen bekannt, bei der die Abflugzeit eines Fluges seitens der Airline vorsätzlich vor der vorherigen Landung koordiniert wurde. Bei den in der Erklärung des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ genannten Bewegungen vom 22. Juli 2016 handelte es sich um drei Flüge, die wegen schlechten Wetters am Zielflughafen Frankfurt außerplanmäßig nach Düsseldorf umgeleitet und demnach nicht an diesem Standort koordiniert waren. Das zeigt, dass bei aller vorausschauenden Planung kurzfristige Abweichungen im Flugplan der Airlines möglich sind. Dies kann neben schlechten Wetterverhältnissen auch aufgrund eines technischen Defekts sein, wenn eine Ersatzmaschine zum Einsatz kommen muss.

Was die weiteren in einer ganzen Liste der von der Bürgerinitiative aufgeführten Flugbewegungen betrifft, kommt der seiner Verantwortung in hohem Maße nach. Die Darstellung des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ nehme der Flughafen ernst und hat Kontakt zu den beteiligten Systempartnern aufgenommen, um die genannten Daten im Detail aufzuarbeiten. Diese Gespräche dauern noch an. Daher erbitat der Flughafen Verständnis, dass der Sachverhalt erst nach Ende der Auswertungen in Gänze kommentiert werden könne.