Flughafen Wien: Klarstellungen zu Rahmenbedingungen

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Flughafen benennt Verlautbarungen von Organisationen wie Global 2000, welche zwar gerne und regelmäßig wiederholt, aber dadurch nicht richtiger würden, und nimmt diese zum Anlass um einige Klarstellungen zu machen. Dabei geht es insbesondere um Aussagen wie der Flugverkehr werde nicht zunehmen, und genössen Steuerprivilegien oder die Bahn werde unter dem Flughafenausbau leiden. Richtig sei dagegen, dass das Passagieraufkommen steige und sich die Zahl der Flugbewegungen am Standort aktuell gleichbleibend entwickle. Der Grund dafür ist, dass Flugzeuge allgemein größer und besser ausgelastet würden.

Zu: „Flugverkehr wird nicht zunehmen“

Steigt die Passagierzahl weiter, wird das Limit der Flugzeuggröße aber bald erreicht sein und dann werden Starts und Landungen wieder zunehmen. Dieser Trend zeichnet sich bereits ab: Mit minus 0,2 Prozent war die Entwicklung der Flugbewegungen im Jahr 2016 am Standort Wien besser als in den Jahren davor. Langfristig ist die ein Wachstumsmarkt: Der internationale Flughafenverband ACI geht von einem weltweiten Passagierwachstum um 4,9 Prozent pro Jahr bis 2040 aus, IATA erwartet ein jährliches Wachstum um 3,7 Prozent bis 2035.

Die Flugzeughersteller und Boeing rechnen mit 4,5 Prozent respektive 4,0 Prozent jährliches Passagierwachstum pro Jahr bis 2035. Bemerkenswert ist, dass Global 2000 zwar mit dem Urteil des BVwG einverstanden ist, gleichzeitig aber seine Bewertungskompetenz in Frage stellt. Das BVwG hat nämlich das Erreichen der Kapazitätsgrenze am Wien bis 2025 ausdrücklich als plausibel angesehen.

Zu: „Flughafen und Luftfahrt genießen Steuerprivilegien“

Verschwiegen wird dabei, dass die Luftfahrt als einziger Verkehrsträger ihre Infrastrukturkosten selbst trägt und nicht wie Schiene oder Straße Zuschüsse aus dem nationalen Staatsbudget erhält. Im Gegenzug dazu leistet die österreichische Luftverkehrswirtschaft rund 2,3 Mrd. Euro an Steuern und Sozialabgaben an die Republik und erwirtschaftet etwa 1,8 Prozent des BIP.

Die Grundsteuerbefreiung des Flughafen Wien bedeutet, dass der Airport seine gesamten Standortkosten, wie Errichtung und Instandhaltung der Infrastruktur, des Straßensystems, Winterdienste, Feuerwehr, Ver- und Entsorgung und andere Kommunalleistungen zur Gänze selbst und ohne Steuermittel finanzieren muss. Der börsenotierte Flughafen Wien erhält im übrigen keinen einzigen Cent aus Steuergeldern, sondern finanziert seine Investitionen ausschließlich aus dem selbst erwirtschafteten Kapital.

Zu: „Bahn wird unter Flughafenausbau leiden“

Das Gegenteil ist der Fall: So hat zum Beispiel die ÖBB in den letzten Jahren ihre Bahninfrastruktur am Airport für den internationalen Fernverkehr ausgebaut und fährt seit Dezember 2015 mit Railjet- und ICE-Fernzügen aus ganz Europa direkt zum Flughafen Wien. Bereits heute können zum Beispiel mit der Bahn direkt vom Flughafen Wien weiter über Linz und Salzburg nach Vorarlberg und zu internationalen Zielen in der Schweiz, Deutschland und weiteren Ländern . Mit dem Ausbau von Flughafen-Drehkreuzen wird auch der Bahnverkehr wachsen, weil mehr diese Verkehrsknotenpunkte frequentieren und die Airport-Standorte immer besser erreichbar sein werden.