Ab Ende 2019 soll das neue satellitengestützte Radar-Aufklärungssystem SARah der deutschen Bundeswehr als Nachfolge des derzeitigen SAR-Lupe Systems in Betrieb genommen werden. Vom Hauptauftragnehmer OHB System AG erhielt Ruag Space den Auftrag zur Lieferung der Navigationsempfänger für die beiden Reflektor-Satelliten.
Mit der neuesten Generation der von Ruag Space speziell für den Einsatz auf Satelliten entwickelten Navigationsempfänger können zur hochgenauen Positionsbestimmung im All nun erstmals auch Signale unterschiedlicher Navigationssatellitensysteme wie zum Beispiel die des US-amerikanischen GPS-Systems und jene des europäischen Galileo-Systems genutzt werden.
Eine der Grundvoraussetzungen für präzise Beobachtungen und Vermessungen aus dem All ist die Kenntnis der jeweils aktuellen Satellitenposition und eine konstante Einhaltung der vorgesehenen Flugbahn. Dafür benutzen auch Satelliten die Signale von Navigationssatellitensystemen wie dem amerikanischen GPS System oder dem europäischen Galileo System. Die von Ruag Space entwickelten innovativen, weltraumtauglichen Navigationssignalempfänger wurden vom Wiener Weltraumtechnikunternehmen speziell für die Erfordernisse einer hochgenauen Positionsbestimmung (Precise Orbit Determination, POD) maßgeschneidert.
Durch gleichzeitige Verarbeitung von Empfangssignalen auf zwei unterschiedlichen Frequenzen kann im Gegensatz zu den üblicherweise auf der Erde eingesetzten Navigations-Empfängern, die nur eine Frequenz verarbeiten, höchstmögliche Positionsgenauigkeit erzielt werden. Das auf hoch integrierten Chips (ASICs) basierende Design ist dabei auf möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitiger Einhaltung aller für den Weltraum notwendigen Zuverlässigkeitskriterien und Strahlungsfestigkeitsanforderungen ausgelegt. Mit der neuesten Generation dieser Empfänger können nun auch die Signale unterschiedlicher Navigationssatellitensysteme verarbeitet werden. Neben dem US-amerikanischen GPS System werden in Zukunft auch die Daten des europäischen Galileo-Systems zur hochgenauen Positionsbestimmung herangezogen.
Die Empfänger werden von Ruag Space in Österreich gebaut und getestet und gemeinsam mit Empfangsantennen der schwedischen Schwesterfirma Ruag Space AB Anfang 2017 an den Systemhauptauftragnehmer OHB System AG in Bremen geliefert.
Foto: OHB System AG