Prof. Klaus-Dieter Scheurle, der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, hat zum Jahresbeginn den Vorsitz im Lenkungsausschuss der A6-Allianz übernommen, der Zusammenschluss der führenden europäischen Flugsicherungsorganisationen. Er folgt auf Ignacio Gonzales, Geschäftsführer der spanischen Flugsicherung ENAIRE, der das Gremium im Jahr 2015 führte und das Amt nun übergeben hat. Die A6-Allianz hat maßgeblich zu einer engeren Zusammenarbeit in der europäischen Flugsicherungsbranche beigetragen.
„Ich freue mich, den Vorsitz der A6-Allianz in einer für unsere Branche so wichtigen Zeit zu übernehmen. Jetzt, da der SESAR Deployment Manager operativ verantwortlich ist, sind wir bei der Schaffung des einheitlichen europäischen Luftraums im Rahmen der Single-European-Sky-Initiative der Europäischen Kommission an einem Wendepunkt im Flugverkehrsmanagement angekommen… Ich denke, wir haben durch unsere Partnerschaft die Chance, gemeinsam zu einer weitreichenden europäischen Vision kommen zu können“, erklärte Professor Scheurle bei seinem Amtsantritt.
Mitglieder der A6-Allianz
Die A6-Allianz wurde von führenden Flugsicherungsorganisationen in Europa gegründet, die zum SESAR Joint Undertaking gehören: ENAIRE (Spanien), DFS (Deutschland), DSNA (Frankreich), ENAV (Italien), NATS (Großbritannien) und NORACON, ein Konsortium, das Austro Control (Österreich), AVINOR (Norwegen), EANS (Estland), Finavia (Finnland), IAA (Irland), LFV (Schweden) und Naviair (Dänemark) umfasst. Zusammen kontrollieren ihre Mitglieder über 70 Prozent des europäischen Flugverkehrs und stehen für 72 Prozent der Investitionen in die künftige ATM-Infrastruktur.
Neu hinzugekommen sind zwischenzeitlich PANSA (Polen), die COOPANS-Allianz (Cooperation of Air Navigation Service Providers), der die Flugsicherungen Austro Control (Österreich), Croatia Control (Croatia), IAA (Irland), LFV (Schweden) und Naviair (Dänemark) angehören sowie die B4-Allianz mit den Flugsicherungen Oro Navigacija (Litauen), ANS CR (Tschechischen Republik), PANSA (Polen) und LPS (Slowakischen Republik).
Das SESAR-Programm
Das SESAR (Single European Sky ATM Research)-Programm ist ein wesentliches Element zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums im Rahmen der Single-European-Sky (SES)-Initiative der Europäischen Kommission. Es zielt darauf ab, die Fragmentierung der nationalstaatlich orientierten Flugverkehrsmanagementsysteme und -verfahren abzuschaffen, das Know-how der Luftfahrtbranche zu bündeln und ein einheitliches Flugverkehrsmanagementnetzwerk bis 2020 zu etablieren. Ziel ist es, gemeinsam definierte Leistungsanforderungen und die Anforderungen insbesondere an Kapazität, Sicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit der nächsten 30 Jahre zu erfüllen.