LH-Aufsichtsrat: Zukunft von Low-Cost bis Premium

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Nach den Planungen des Vorstands der Deutschen AG wird 2015 für Kunden und der Gruppe ein Jahr mit zunehmend guten Nachrichten. Bei den Airlines der Gruppe sorgen sowohl die als auch die Vollendung von großen Nachrüstungsprojekten für modernste Flugzeugkabinen und höchsten Reisekomfort auf "Fünf-Sterne-Niveau".

So wird Lufthansa im ersten Quartal 2015 die Umrüstung ihrer Langstreckenflugzeuge auf die neue First Class abschließen. Im zweiten Quartal wird der Einbau der neuen Business Class vollendet sein, und im dritten Quartal steht die neue Premium Economy auf allen Interkontinentalflugzeugen von Lufthansa zur Verfügung.

Mit neuem Fluggerät neue Standards setzen

In den neuen Langstreckenflugzeugen, die im kommenden Jahr an Lufthansa ausgeliefert werden, ist die neueste Kabine bereits ab Werk eingebaut: Mit zwei weiteren Airbus A380 und vier neuen Boeing 747-8 wird die Modernisierung der Langstreckenflotte 2015 weiter fortgesetzt. Hinzu kommen eine weitere Boeing 777F für Lufthansa Cargo und zehn Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der Familie.

Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG, sagte anlässlich der heutigen Aufsichtsratssitzung: "2015 wird das Jahr der neuen ‚Lufthansa-Premium-Qualität‘. Unsere Kunden werden in allen Reiseklassen durchgängig erleben können, dass Lufthansa eine Airline mit Premiumangebot ist, die auch im weltweiten Maßstab zur Spitzenklasse gehört. Die gesamte Lufthansa Gruppe bringen wir mit unserem Programm ‚7 to 1‘ weiter voran. Dem Aufsichtsrat haben wir heute den Fortschritt in unseren Handlungsfeldern vorgestellt. Neben der Förderung von Innovation, der Verbesserung von Qualität und Effizienz gilt dabei unseren Konzepten für neues Wachstum besonderes Augenmerk. Damit werden wir neue Chancen in Wachstumsmärkten erschließen", so Spohr.

Neue Konzepte mit Low-Cost für Wachstum

Der Aufsichtsrat gab für das vom Vorstand präsentierte Wings-Konzept heute grünes Licht und stimmte dem Lease von bis zu sieben Flugzeugen vom Typ Airbus A330-200 für das neue Low-Cost-Angebot auf Interkontinentalstrecken zu. Unter dem Markennamen "Eurowings" und unter einem gemeinsamen Dach sollen von Ende kommenden Jahres an die Fluggesellschaften und Germanwings, sowie weitere Flugbetriebe in Europa mit kostengünstigen Kurz- und Langstreckenangeboten neue Kunden gewinnen und dabei Qualität zu günstigen Preisen bieten.

Mit den privatreiseorientierten Angeboten wird die starke Marktposition der Airlines der Lufthansa Gruppe in ihren Heimatmärkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien auch bei den Punkt-zu-Punkt-Verbindungen langfristig gesichert.

"Die ‚neue Eurowings‘ ist unsere Antwort auf eine der großen Herausforderungen der europäischen Airline-Industrie. Wir stehen bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in Deutschland und Europa bereits seit vielen Jahren im harten Wettbewerb mit stark wachsenden Low Cost Airlines. Künftig wird sich diese Entwicklung auch verstärkt auf das Langstreckengeschäft ausweiten. Darauf geben wir mit der ‚neuen Eurowings‘ eine innovative Antwort und gestalten unsere Märkte", betonte Carsten Spohr.

-Flotte: Airbus soll 23 Bombardier CRJ900 ersetzen

Das Konzept für die ‚neue Eurowings‘ schließt an die erfolgreiche Übernahme von Lufthansa-Strecken durch die Konzerntochter Germanwings nahtlos an. Anfang Januar 2015 wird die Übertragung von Lufthansa-Strecken, die nicht über die Drehkreuze Frankfurt und München führen, an Germanwings abgeschlossen sein.

Unter dem neuen Konzept werden zunächst die beiden bereits bestehenden Fluggesellschaften Germanwings und Eurowings mit ihren bisherigen Streckennetzen und Crews fliegen. Für die neuen Europa-Angebote wird die bisherige Flotte der Eurowings, die aktuell aus 23 Jets des Typs Bombardier CRJ900 besteht, zwischen Februar 2015 und März 2017 durch bis zu 23 Airbus ersetzt. Dafür sind zehn neue Airbus A320 bestellt.

Zusätzlich werden aus bestehenden Orders der Lufthansa Gruppe noch bis zu 13 weitere A320 an Eurowings übertragen. Die Airline wird Ende 2017 eine homogene A320-Flotte betreiben und durch die Treibstoffeffizienz der modernen Flugzeuge weitere Kostenvorteile haben. Im kommenden Jahr werden unter der Marke Eurowings weitere Europastrecken ergänzt, die aus einer neuen Eurowings-Basis außerhalb Deutschlands geflogen werden sollen.

Kooperation mit SunExpress – Modulare "Germanwings-Tarife"

Neben den europäischen Strecken wird die ‚neue Eurowings‘ in Zusammenarbeit mit der deutsch-türkischen Fluggesellschaft SunExpress Ende 2015 auch günstige Langstreckenangebote auf den Markt bringen.

Dazu wurde mit SunExpress, einem Joint-Venture-Unternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines, ein "Letter of Intent" unterzeichnet. Demnach werden die Interkontinentalflüge unter der Marke ‚Eurowings‘ im AOC (Air Operator Certificate oder Luftverkehrsbetriebszeugnis) der SunExpress Deutschland mit – und Kabinencrews der SunExpress Deutschland fliegen.

Die ersten interkontinentalen Ziele werden unter anderem in Florida, dem Indischen Ozean und im südlichen Afrika liegen. Für diese Verbindungen kommen zunächst drei Airbus A330-200 mit jeweils 310 Sitzen zum Einsatz. Die Langstreckenflotte soll in den kommenden Jahren auf bis zu sieben Flugzeuge vom Typ A330-200 ausgeweitet werden.

Wie beim Erfolgskonzept von Germanwings wird das neue Langstreckenangebot dem Kunden die Wahlmöglichkeit zwischen den Tarifen Best, Basic und Smart geben. Heimatbasis für den Start der neuen Langstreckenflotte wird der Flughafen Köln/Bonn sein. In wird zudem die kommerzielle Steuerung der Wings-Fluggesellschaften angesiedelt.

Umstrukturierung bei Vertrieb – EACC und ROCE statt CVA

Vor dem Hintergrund neuer Anforderungen der weltweiten Absatzmärkte wird die Struktur des Präsenzvertriebs der Lufthansa-Verbund-Airlines zum 01. März 2015 neu ausgerichtet. Der weltweite Präsenzvertrieb wird damit künftig für die gesamte Gruppe verbundübergreifend verantwortet. Angebote und Vertriebstechnologien der Airlines sollen dabei stärker harmonisiert werden. Handlungsfeld Wertbasierte Steuerung: "Earnings After Cost of Capital" löst "Cash Value Added" als maßgebliche Kennzahl für unternehmerische Entscheidungen ab

Der Vorstand der Lufthansa präsentierte dem Aufsichtsrat bei seiner heutigen Sitzung ein neues Konzept zur wertbasierten Steuerung, das im kommenden Jahr bei der Deutschen Lufthansa AG eingeführt werden soll. Demnach werden die Kennzahlen "Earnings After Cost of Capital" (EACC) und Return on Capital (ROCE) die bisher für Entscheidungsprozesse sowie die Vergütung von Vorständen und Führungskräften maßgebliche Kenngröße "Cash Value Added" (CVA) ab 2015 ablösen. Die neuen Kennzahlen zeichnen sich durch ihre einfache Berechnung aus, wodurch die wertbasierte Steuerung noch stärker im Unternehmen verankert werden soll.

Die Kennziffern geben Aufschluss darüber, ob mit dem eingesetzten Kapital ausreichend hohe Ergebnisse erzielt werden, um den Wert des Unternehmens zu steigern. Sie sollen somit nachhaltige unternehmerische Entscheidungen sicherstellen.