Nach fast drei Monaten intensiver Sanierungsarbeiten ist das Luftbrückendenkmal am Frankfurter Flughafen jetzt feierlich wiedereröffnet worden. Dabei wurde nach dem Motto „Weniger ist mehr“ vorgegangen und auf eine schlichte Gestaltung geachtet, damit die vorhandenen Gedenktafeln und die Skulptur die optische Hauptattraktion bleiben.
Im Mittelpunkt der Arbeiten standen die Neugestaltung der Grünflächen und Pflanzenbeete sowie der Rückschnitt der Hecken. Die alte Grundstücksbegrenzung wurde durch eine niedrige Lorbeerhecke ersetzt und neue Blumen gepflanzt. Die beiden historischen Flugzeuge des Denkmals wurden bereits Ende August mithilfe zweier Enteisungsfahrzeuge mit Hubfunktion der Firma N*ICE von Grund auf gereinigt. Ganz wichtig dabei: Um die empfindliche Außenhaut der historischen Flugzeugmodelle zu schützen, musste sehr vorsichtig gearbeitet werden. Zur Einweihung der neu gestalteten Anlage war auch der als „Candy Bomber“ berühmt gewordene Gail Halvorsen an den Flughafen gekommen. Halvorsen flog 1948/49 als Pilot der amerikanischen Luftwaffe unzählige Male von Frankfurt nach Berlin und half so mit, die abgeschnittene Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen.
Luftbrücke für abgeschnittenes Berlin
„Es ist eine große Ehre, Gail Halvorsen heute zur Wiedereröffnung des sanierten Luftbrückendenkmals bei uns hier in Frankfurt begrüßen zu dürfen. Er hat der ‚Berliner Luftbrücke‘ ein Gesicht gegeben“, freute sich Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, über den Besuch des Veteranen. „Gail Halvorsen hat mit seiner Idee, Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen abzuwerfen, die Luftbrücke maßgebend geprägt. Durch diese Hilfeleistung entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit zwischen Deutschland und den USA und aus ehemaligen Gegnern wurden enge Freunde.“
Auch Gail Halvorsen betonte die starke Verbindung zwischen den beiden Staaten: „Es rührt mich persönlich, dass der Flughafen Frankfurt fast 70 Jahre nach Ende der Berliner Luftbrücke das Andenken an unseren Einsatz und damit auch an die gefallenen Kameraden hochhält. Ich bin dankbar, dass ich selbst am heutigen Tag hier sein kann und wünsche mir, dass auch zukünftige Generationen diesen Ort als Symbol für die Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika besuchen werden.“ Neben Ehrengast Halvorsen und Schulte sprachen auch Vertreter des amerikanischen Generalkonsulats in Frankfurt sowie der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa auf der Veranstaltung.
Das Luftbrückendenkmal neben der Autobahn A 5 am Frankfurter Flughafen wurde am 26. Juni 1985 errichtet und erinnert an die Versorgung des eingeschlossenen Berlins über den Luftweg durch die Westalliierten in den Jahren 1948/49. Es besteht aus einer Skulptur, der sogenannten „Hungerkralle“, deren drei Strahlen auf die Luftkorridore Richtung Berlin weisen, und den beiden „Rosinenbombern“ Douglas C-47 und Douglas C-55.
Für Besucher geöffnet
Besucher können die Gedenkstätte sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem Auto erreichen. Zugänglich ist die Anlage über den Radweg, der am östlichen Flughafenzaun entlang von Frankfurt nach Mörfelden-Walldorf führt. Besucher, die mit dem Auto anreisen, erreichen das beliebte Ausflugsziel über die Autobahn A 5, Ausfahrt „Zeppelinheim/CargoCity Süd“. Kostenpflichtige Parkplätze stehen am Bahnhof Zeppelinheim und am InterCityHotel Frankfurt Flughafen zur Verfügung. Von hier aus sind es jeweils nur wenige Gehminuten bis zum Denkmal. Vom 01. Oktober bis zum 30. April ist die Anlage von 08:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, in der Zeit vom 01. Mai bis zum 30. September von 07:00 bis 20:00 Uhr.