Der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH hat in seiner letzten Arbeitssitzung den Sachstand zum Projekt BER erörtert und dazu auch Sachverständige des TÜV Rheinland konsultiert. Darüber hinaus wurden erste Szenarien aus der Masterplanung sowie der positive Jahresabschluss 2016 vorgestellt. Die Masterplanung behandelt die Frage, wie der Flughafenstandort BER systematisch, langfristig und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden kann, um die Kapazität für die im Jahr 2040 prognostizierten 55.000.000 Passagiere zu sichern.
Staatssekretär Rainer Bretschneider, Vorsitzender des Aufsichtsrats: „Wir sind uns im Aufsichtsrat einig, dass wir alle Anstrengungen unternehmen müssen, um die nötige Transparenz auf der Baustelle BER und damit die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme zu schaffen. Es ist sehr erfreulich, dass die Verkehrsentwicklung am Flughafenstandort Berlin–Brandenburg weiterhin überdurchschnittlich verläuft und folgerichtig, dass wir uns mit der Entwicklung eines Masterplans darauf einstellen. Oberste Priorität aber muss es sein, den BER endlich fertig zu bauen.“
Einbettung in die Region
Weitere Ziele in der Planung sind die Etablierung des Flughafens als Wachstumsmotor für den regionalen Wirtschaftsstandort. In einem ersten Schritt wurde die Situationsanalyse abgeschlossen. Anschließend wurden 15 Grobszenarien erarbeitet, die sowohl die Verkehrsprognose als auch die Anforderungen von internen Bereichen der Flughafengesellschaft wie Operations und Commercial und der externen Nutzer wie Passagiere, Airlines und Mieter berücksichtigen. Das Projekt wird Anfang 2018 mit einem Ergebnisbericht abgeschlossen.
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „Unser vorrangiges Ziel ist es, den Flughafen Berlin Brandenburg so schnell wie möglich ans Netz zu bringen. Aber wir müssen schon jetzt an die Zukunft denken und den Flughafenstandort langfristig weiterentwickeln. Mit dem Masterplan nehmen wir die erforderlichen Weichenstellungen frühzeitig vor. Gleichzeitig bleiben wir flexibel, so dass wir auf neue Markterfordernisse reagieren können. Mit dem Masterplan BER zeigen wir, wie wir die benötigten Kapazitäten schaffen, das Non-Aviation-Angebot weiter verbessern und auch die landseitige Immobilienentwicklung voranbringen können.“
Terminal T1-E light geplant
Das Ausbauprogramm BER wird durch den Masterplan weiter fortgeschrieben und ist ein erster Schritt auf dem Weg zum langfristigen Ausbau. Die Flughafengesellschaft plant am BER direkt südlich vor dem Pier Nord ein neues Terminal zu errichten. Der Aufsichtsrat stimmte heute der Errichtung des Terminal T1-E light zu.
Das Terminal wird für bis zu sechs Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt sein und rund 100 Millionen Euro kosten. Eine Inbetriebnahme ist zum ersten Halbjahr 2020 geplant. Die neue Variante hat neben der Zeit- und Kostenersparnis den Vorteil, dass es nicht innerhalb der identifizierten Entwicklungsflächen des Masterplans liegt. Das T1-E light bezieht das bereits zur Nutzung freigegebene Pier Nord mit ein und wird mit Brücken daran angeschlossen.
Positives operatives Ergebnis
Nachdem der Aufsichtsrat Ende Mai den Jahres- und Konzernabschluss der FBB gebilligt hat, liegt nun auch die Feststellung durch die Gesellschafterversammlung vor. Das Jahr 2016 ist in Hinblick auf das operative Geschäft der Flughäfen positiv verlaufen. 32,9 Millionen Passagiere wurden 2016 in Schönefeld und Tegel abgefertigt, das sind 11,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse sind auf 371,9 Millionen Euro gestiegen (+14 Prozent). Operations (Aviation) steuerte dazu 268,1 Millionen Euro (+14,4 Prozent) bei.
Der Commercial-Bereich entwickelte sich mit steigenden Umsätzen ebenfalls positiv weiter, vor allem durch höhere Einnahmen aus Umsatzabgaben in den Bereichen Duty Free, Parken und Gastronomie. Non-Aviation erreichte Umsätze von 59,7 Millionen Euro (+15,7 Prozent), Vermietung stieg um 1,9 Prozent auf 31,7 Millionen Euro. Die sonstigen Umsatzerlöse entwickelten sich positiv auf 12,4 Millionen Euro (+36 Prozent). Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte um 28 Prozent auf 109 Millionen Euro gesteigert werden. Das Jahresergebnis fiel mit -101,5 Millionen Euro wie erwartet negativ aus, verbesserte sich aber im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent.