Das in Deutschland entwickelte und gebaute Nutzlastmodul von MetOp-C hat eine Serie von Tests im ESTEC, dem technischen Zentrum der Europäischen Weltraumorganisaton ESA im niederländischen Noordwijk, erfolgreich absolviert und konnte anschließend nach Toulouse geliefert werden.
Der Satellit ist mit der dort vollzogenen Koppelung der Nutzlast und der Satellitenplattform beinahe fertiggestellt und wird insgesamt vier Tonnen wiegen. Um ihn auf seinen Start im Oktober 2018 in Kourou, Französisch-Guayana, vorzubereiten, wird MetOp-C in den kommenden Wochen mehrere Tests durchlaufen, die seine RF-Leistung ermitteln sollen. Von den Hauptelementen fehlt nunmehr noch der Solargenerator, der im November 2017 integriert werden soll, bevor die Vibrationstests beginnen.
Statt Ablösung: Parallelbetrieb
Airbus hat die MetOp-Reihe für die ESA und die Europäische Organisation für die Nutzung von Wettersatelliten (EUMETSAT) im Rahmen eines europäisch-US-amerikanischen Projekts entwickelt. EUMETSAT betreibt diese Satelliten. Der erste Satellit der Serie, MetOp-A, startete im Oktober 2006 für geplante fünf Jahre ins All, ist aber bereits mehr als doppelt so lange unterwegs und verrichtet immer noch zuverlässig seinen Dienst. MetOp-B trat 2012 seine Reise in den Orbit an und wird ebenfalls länger als ursprünglich vorgesehen im Umlauf bleiben.
Anfangs sollte laut Programmplan jeder Satellit seinen Vorgänger ablösen, doch da die beiden ersten MetOp-Satelliten hervorragend funktionieren, sind nun beide gleichzeitig im Betrieb und liefern den Meteorologen noch mehr Informationen. Der bevorstehende Start von MetOp-C wird die Qualität der Beobachtungen und Daten für Wettervorhersagen noch weiter verbessern.
Allrounder im All
Jeder MetOp-Satellit ist mit insgesamt zwölf Instrumenten ausgestattet und damit extrem vielseitig. Der von Airbus gebaute Mikrowellenfeuchtigkeitssensor liefert Daten über den Wasserdampf in der Nähe der Erdoberfläche und ist Teil der Zusammenarbeit mit den USA. Jeder MetOp-Satellit hat das Instrument mit an Bord. Zwei weitere fliegen auf den USNOAA- Satelliten und liefern entsprechende Daten aus einer anderen Umlaufbahn, um Wettermodelle zu verbessern.
MetOp erfasst außerdem Winde an der Meeresoberfläche, beobachtet die Meereisausdehnung und die Ozonschicht in der Stratosphäre und überträgt meteorologische Messungen von Schiffen, Bojen und Forschungsstationen sowie Signale von Personen in Seenot. Durch MetOp wurde die Qualität der Wettervorhersage verbessert, insbesondere wurden durch sie genaue Kurzfristprognosen um einen Tag zusätzlich möglich.