Die MTU Aero Engines AG hat in den ersten neun Monaten 2018 ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 3.318,7 Mio. Euro erwirtschaftet (Januar bis September 2017: 2.900,8 Mio. Euro). Das Unternehmen verbesserte das operative Ergebnis1 um 16 Prozent von 439,9 Mio. Euro auf 508,9 Mio. Euro.
Die Ergebnismarge erreichte 15,3 Prozent (Januar bis September 2017: 15,2 Prozent). Der Gewinn nach Steuern2 legte um 16 Prozent auf 362,8 Mio. Euro zu (Januar bis September 2017: 312,8 Mio. Euro).
Aftermarket legt noch stärker zu
„Die MTU hat weiter Rückenwind – sowohl im OEM- als auch im MRO-Bereich“, resümierte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines. „Vor allem das Aftermarket-Geschäft hat mit den Ersatzteilen und der zivilen Instandhaltung unsere Erwartungen erneut übertroffen. Das wirkt sich positiv auf unseren Ausblick für das Gesamtjahr aus, den wir heute anheben.“ Aufgrund des starken Aftermarket-Geschäfts und wechselkursbedingt dürfte der Konzernumsatz 2018 rund 4,4 Mrd. Euro erreichen.
Bisher war die MTU von etwa 4,2 Mrd. Euro Umsatz ausgegangen (Umsatz 2017: 3,9 Mrd. Euro). Erhöht wird auch die Prognose für das bereinigte Ergebnis – von rund 640 Mio. Euro auf rund 660 Mio. Euro (bereinigtes EBIT 2017: 572,5 Mio. Euro). Den bereinigten Gewinn nach Steuern, dessen bisheriger Zielwert bei rund 450 Mio. Euro lag, erwartet die MTU 2018 bei rund 470 Mio. Euro (Net Income bereinigt, 2017: 404,9 Mio. Euro). Der Ausblick für die Cash Conversion Rate, also das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern, bleibt unverändert bei 40 bis 50 Prozent.
Zivile Triebwerke mit größtem Plus
In den ersten neun Monaten 2018 erzielte das zivile Triebwerksgeschäft mit 28 Prozent das höchste Umsatzplus: Hier stieg der Umsatz von 943,1 Mio. Euro auf 1.203,7 Mio. Euro. Die wichtigsten Umsatzträger waren das V2500 für die klassische A320-Familie und das PW1100G-JM für die A320neo sowie das GEnx, das in den Boeing-Modellen 787 und 747-8 zum Einsatz kommt.
In der zivilen Instandhaltung hat der Umsatz um 17 Prozent von 1.727,5 Mio. Euro auf 2.019,7 Mio. Euro zugenommen. Die höchsten Umsatzanteile entfielen auf das V2500 und den Geschäftsreise- und Regionalflugzeugantrieb CF34. „Immer wichtiger wird auch der Bereich Triebwerksleasing und Asset Management, den wir kontinuierlich um neue Dienstleistungen ergänzen“, sagte CFO Peter Kameritsch. Dem steigenden Instandhaltungsbedarf der Zukunft begegnet die MTU mit dem Ausbau ihres MRO-Netzwerks: „Ende September haben wir gemeinsam mit der Lufthansa Technik den Grundstein für den Getriebefan-Instandhaltungsstandort EME Aero in Polen gelegt“, so Winkler.
Der Auftragsbestand erreichte am Quartalsende 15,3 Mrd. Euro; am Jahresende 2017 waren es 14,9 Mrd. Euro. Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, allen voran das PW1100G-JM für die A320neo. Der Umsatz des militärischen Triebwerksgeschäft ist mit 303,1 Mio. Euro stabil geblieben (Januar bis September 2017: 305,2 Mio. Euro). Hauptumsatzträger war das Eurofighter-Triebwerk EJ200.
Getriebefan zieht Aufmerksamkeit auf sich
Ihr Ergebnis hat die MTU in den ersten neun Monaten im OEM- und im MRO-Geschäft gleichermaßen verbessert: Das operative Ergebnis des OEM-Geschäfts legte um 16 Prozent auf 340,7 Mio. Euro zu (Januar bis September 2017: 292,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge erreichte 22,6 Prozent nach 23,4 Prozent im gleichen Vorjahreszeitraum. „In der Margenentwicklung spiegeln sich die steigenden Getriebefan-Auslieferungen wider“, ergänzte Kameritsch. Die zivile Instandhaltung erzielte ein Ergebnisplus von 14 Prozent auf 167,9 Mio. Euro (Januar bis September 2017: 146,8 Mio. Euro) und eine Ergebnismarge von 8,3 Prozent (Januar bis September 2017: 8,5 Prozent).
In den ersten neun Monaten 2018 sind 147,7 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung geflossen (Januar bis September 2017: 162,4 Mio. Euro). Die Schwerpunkte der F&E-Tätigkeit bildeten die Getriebefan-Programme und ihre Weiterentwicklung, das GE9X für das Langstreckenflugzeug Boeing 777X sowie Technologiestudien und F&E-Arbeiten für zukünftige Antriebsgenerationen. Der Free Cashflow lag mit 163,3 Mio. Euro um 37 Prozent über dem Vergleichswert (Januar bis September 2017: 119,1 Mio. Euro). In Sachanlagen hat die MTU in den ersten neun Monaten 134,0 Mio. Euro investiert. Im gleichen Zeitraum 2017 waren es 82,0 Mio. Euro.
Bei der MTU waren am Quartalsende 9.531 Mitarbeiter beschäftigt, acht Prozent mehr als Ende 2017 (31. Dezember 2017: 8.846 Mitarbeiter). Personell verstärkt wurden vor allem der Hauptstandort in München, die MTU Aero Engines Polska sowie die Instandhaltungsstandorte Hannover und Ludwigsfelde. Auf dem Bild: Boroskopie-Arbeiten an einem V2500-Triebwerk bei der MTU Maintenance Hannover.
Fußnoten
1. EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, bereinigt
2. Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragsteuern, bereinigt