Die MTU Aero Engines AG hat auf ihrem Analysten- und Investorentag ihren Zehn-Jahres-Ausblick bis zum Jahr 2025 präzisiert. Das Unternehmen will seinen Wachstumskurs beibehalten und die Profitabilität weiter steigern: Mittel- bis langfristig sollen das bereinigte EBIT überproportional zum Umsatz steigen und der bereinigte Gewinn nach Steuern analog zum bereinigten EBIT zunehmen. Die Aufteilung der Langfristprognose in eine Investitionsphase bis zum Jahr 2017 und eine Konsolidierungsphase ab 2018 behält die MTU bei. Sie basiert auf der erwarteten Umsatzentwicklung der einzelnen Geschäftssegmente. Ab 2018 erwartet die MTU einen starken Umsatzzuwachs in den ertragsstärksten Bereichen, dem Ersatzteil- und dem Instandhaltungsgeschäft.
Zunehmen dürfte auch der Umsatz des weniger profitablen Seriengeschäfts. Dabei geht die MTU davon aus, dass sich die Produktionserhöhung der A320neo in Wachstumsraten ihres Antriebs PW1100G-JM niederschlagen wird, die höher sind als bisher angenommen. Das Militärgeschäft dürfte zurückgehen. „Mit diesem Produktmix erzielen wir mittel- bis langfristig steigende Ergebnismargen“, so Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines. „Der bereinigte Gewinn nach Steuern dürfte dann analog zum operativen Ergebnis wachsen.“
Technik-Vorstand Dr. Rainer Martens ergänzte: „Nach der Investitionsphase, die von unseren neuen Bauvorhaben und dem Ausbau des Maschinenparks für den Aufbau der Getriebefan-Produktion geprägt war, kehren wir zu unserem üblichen Investitionslevel zurück. Auch unsere Forschungs- und Entwicklungsausgaben pendeln sich ab 2018 wieder auf einem normalen Niveau ein; der Schwerpunkt wird hier auf der technologischen Weiterentwicklung des Getriebefan liegen.“ Dadurch dürfte sich der Free Cashflow signifikant verbessern und auf längere Sicht nahezu das Niveau des bereinigten Gewinns nach Steuern erreichen.
Bis 2017 hält die Phase hoher Investitionen bei der MTU an. „Sie ist geprägt durch den Hochlauf der Getriebefan-Programme, mit denen wir uns eine exzellente Marktposition im Kurz- und Mittelstreckenbereich sowie bei Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen verschaffen. Auf den GTF bereiten wir uns auch in der Instandhaltung intensiv vor“, sagte Michael Schreyögg, Vorstand Programme. „Auf der Langstrecke haben wir durch unsere Beteiligung am Zukunftsantrieb GE9X für die Boeing 777X eine sehr gute Basis.“ In der Investitionsphase dürfte der Bereich Instandhaltung im hohen einstelligen Prozentbereich zunehmen. Das Ersatzteil- und das Seriengeschäft wachsen weiter, allerdings wird der Volumenanstieg beim A380-Antrieb GP7000 wohl weniger ausgeprägt sein als bisher angenommen.
Winkler: „Der GTF-Hochlauf bedeutet Gegenwind für unsere Ergebnisentwicklung. Gleichzeitig rechnen wir kurzfristig mit einem weiterhin positiven Dollarkurseffekt und erwarten, dass Umsatz und Ergebnis im Investitionszeitraum gleichermaßen ansteigen.“ Aufgrund der sinkenden Steuerquote und niedrigerer Zinsaufwendungen dürfte der bereinigte Gewinn nach Steuern überproportional zunehmen.
2016 dürfte die zivile Instandhaltung mit Zuwachsraten im hohen einstelligen Prozentbereich das am stärksten wachsende Segment sein. Im Seriengeschäft erwartet die MTU stabile Umsätze; Gleiches gilt für das Militärgeschäft. Der Ersatzteilumsatz dürfte um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentsatz zunehmen. „Mit diesem Umsatzmix wollen wir unser Ergebnis 2016 weiter verbessern“, sagte Winkler. Eine umfassende Jahresprognose wird die MTU voraussichtlich auf ihrer Jahres-Pressekonferenz am 16. Februar 2016 veröffentlichen.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2015 behält die MTU bei. Sie rechnet mit einem Umsatz von etwa 4.600 Mio. Euro (2014: 3.913,9 Mio. Euro). Das bereinigte EBIT soll auf rund 430 Mio. Euro steigen (2014: 382,7 Mio. Euro), der Gewinn nach Steuern auf etwa 295 Mio. Euro (Net Income bereinigt, 2014: 253,3 Mio. Euro).