Die Geschäftsführung des Dortmund Airport stellte heute dem Aufsichtsrat die bisherige Verkehrsentwicklung vor. Nach einer durchwachsenen Halbjahresbilanz folgten die passagierstärksten Monate Juli und August im Jahresverlauf. Gleichwohl blieben die Passagierzahlen deutlich hinter den Erwartungen zurück. So verzeichnet der Dortmunder Flughafen von Beginn des Jahres bis Ende August einen Rückgang von rund 50.000 Passagieren im Vergleich zum Vorjahr. Eine Kompensation durch einen Wachstumsschub bis zum Jahresende ist angesichts der anhaltenden Zurückhaltung bei Reisenden nicht mehr zu erwarten. Es wird derzeit mit 1,96 Millionen Passagieren gerechnet.
Die ersten Ergebnisse der Gespräche mit Airlines und Reiseanbietern für das kommende Jahr lassen hingegen eine Fortsetzung des bereits seit 2009 beschrittenen Wachstumspfades im Sommer 2017 erwarten. Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager lenkte den Blick nach vorn und betonte: „Nun gilt es, unsere Bemühungen danach auszurichten, Reisenden im Sommer 2017 ein attraktives Destinationsangebot vom Dortmund Airport aus anzubieten. Dabei sollten auch Alternativen zum weniger nachgefragten Türkei–Urlaub berücksichtigt werden.
Die intensiven Vertriebsaktivitäten tragen bereits Früchte: Reisende werden im nächsten Sommer die Möglichkeit haben, von Dortmund aus in den Urlaub nach Varna am Schwarzen Meer zu fliegen. Das Angebot von Fliegern nach Palma de Mallorca wird deutlich erhöht. Bei der Akquise setzen wir außerdem auf die Zusammenarbeit mit einem der größten Kreuzfahrtanbieter der Welt. Erst kürzlich wurde eine gemeinsame Vereinbarung mit RCL Cruises Ltd. zur Förderung einer zentralen Anbindung in der Ruhrmetropole vom Dortmunder Flughafen geschlossen. Flugverbindungen zu den Abfahrtshäfen für Mittelmeerkreuzfahrten in Venedig oder Barcelona kommen in Betracht.“
Die durch die Terrorangst und geopolitische Entwicklungen begründete gesunkene Reisebereitschaft traf in diesem Sommer die gesamte Luftverkehrsbranche. Die unvorhergesehenen Ereignisse schlagen sich immer noch deutlich in der Entwicklung der Passagierzahlen von Flughafenbetreibern nieder. Tatsächlich belegt die Statistik, dass bei über der Hälfte der Verkehrsflughäfen im gesamten Bundesgebiet ein Rückgang festzustellen ist, der im Juni zwischen minus 0,8 und minus 14,3 Prozent liegt. Gemessen daran weist der Dortmunder Flughafen einen vergleichsweise moderaten Rückgang mit 2,3 Prozent im Juni auf. Der Aufsichtsrat schloss sich der Analyse der Branchenentwicklung sowie der Ursachen des Passagierrückgangs zur Bewertung der Verkehrszahlen am Dortmund Airport an. Die von der Geschäftsführung aufgezeigten Handlungsoptionen stießen auf positive Resonanz.
Parkraumbewirtschaftung
Neben den Entwicklungen im Aviation-Geschäft informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über den Planungsfortschritt eines zukünftigen Parkraumkonzeptes, das unter anderem flexiblere Tarifmodelle für Kunden vorsieht. Mit der vollzogenen Erneuerung von Kassenautomaten und Schrankensystemen sowie mit dem Einstieg in ein Online-Buchungssystem wurden die Grundlagen für eine zukunftsfähige Parkraumbewirtschaftung geschaffen. Daran anknüpfend wird nun ein Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung des bestehenden Parksystems erarbeitet.
ÖPNV-Anbindung
Des Weiteren wurden das angestrebte ÖPNV-Konzept sowie die damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen für den Dortmund Airport beschlossen. Ziel ist es, nach dem noch ausstehenden Abschluss des Verfahrens durch die Stadt Dortmund mit Einbindung der politischen Gremien ein neues Pendelbus-Konzept anzubieten, das sich noch besser in das ÖPNV-Angebot einfügt.
Dortmund Airport als Ausbildungsbetrieb
Abschließend berichtete Geschäftsführer Udo Mager über den Dortmund Airport als Ausbildungsbetrieb. Seit 2003 bietet der Flughafen Dortmund in jedem Jahr durchschnittlich vier jungen Menschen eine Ausbildung zur Servicekauffrau bzw. zum Servicekaufmann für Luftverkehr an. Über 50 Nachwuchskräfte hat der Dortmunder Flughafen seitdem bis heute ausgebildet. Im Verlauf der zweieinhalbjährigen Ausbildung lernen die jungen Menschen nahezu alle Flughafenbereiche in Theorie und Praxis kennen. Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung wird allen geeigneten und interessierten jungen Frauen und Männern eine Übernahme für zunächst ein Jahr garantiert. Recht neu ist die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik in der Cargo-Abteilung des Airport zu absolvieren. Seit 2015 haben somit auch geringer qualifizierte junge Menschen eine Chance, am Flughafen Fuß zu fassen.