Schüler begleiten in Experimenten Astronauten ins All

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Mit der ganzen Schulklasse einen spannenden Ausflug in die Umlaufbahn unternehmen und dabei viele naturwissenschaftliche Phänomene kennenlernen? Als Schulthema ist das möglich! „Mit Astronauten ins Weltall“ heißt ein neues Arbeitsheft für Schulen, das soeben in der Reihe DLR_School_Info erschienen ist.

Aus Anlass des bevorstehenden Raumfluges von Astronaut Alexander Gerst lädt es Schülerinnen und Schüler zu einer Reise zur Internationalen Raumstation ein: Anhand vieler Mitmach-Experimente können die Kinder und Jugendlichen dabei die einzelnen Etappen vom Start über das Docking sowie das Leben und Arbeiten an Bord der ISS bis zur Rückkehr zur nachvollziehen.

Für Lehrerinnen und Lehrer bietet das Heft darüber hinaus umfangreiche Hintergrund-Informationen, Anleitungen zur Durchführung der Hands-on-Versuche sowie viele praktische Tipps für den Unterricht. Das Heft richtet sich an die 3. bis 6. Klasse und wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen mit Klett , der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Stiftung Jugend forscht e. V. erstellt.

Schüler können All-Erlebnisse teilen

Wenn der deutsche ESA- Alexander Gerst im Frühjahr 2018 wieder zur ISS ins Weltall startet, wird das gerade auch bei vielen jungen Menschen großes Interesse auslösen. Durch eigenes Experimentieren werden die Kinder und Jugendlichen dabei selbst zu Forschern und Astronauten. So lernen sie beim Start selbst gebauter „Miniatur-Raketen“ das Rückstoßprinzip kennen und nutzen beim Andocken ein kleines Periskop aus Papprollen und Spiegelfolie.

Auf der ISS angekommen, durchleben sie den Alltag der Crew: Da geht es beim „Marmeladen-Test“ um Änderungen des Geschmackssinnes, beim „Spacewalk“ muss ein ISS-Puzzle mit Skihandschuhen zusammengesetzt werden, der Blick auf die ist mit einem Geo-Quiz verbunden, und der Bordstundenplan für den nächsten Tag ist eine knifflige „Logelei“ mit Legosteinen oder Bauklötzen. Mit einer selbst gebauten Fall-Box oder mit Hilfe eines Trampolins können die Schülerinnen und Schülern auch Versuche in durchführen – fast wie Alexander Gerst.

Und wenige andere „Zutaten“ genügen, um Kristalle zu züchten, das Pflanzenwachstum zu untersuchen oder die Eigenschaften verschiedener Materialien zu testen. Die Entwickler haben bei allen Mitmach-Experimenten darauf geachtet, dass sie mit leicht erhältlichen Materialien umgesetzt werden können, Bezug zur echten Forschung haben und den Kindern auch noch Spaß machen. So wird eine Pappschachtel im Handumdrehen zur Glovebox, und einige PET-Flaschen mit Kaffeefiltern und etwas Fliegengitter genügen, um die Wasserreinigungsanlage der Raumstation nachzubilden.

Faszination Forschung für Schulklassen

Warum sind Astronauten in ein paar Zentimeter größer als auf der Erde? Warum erscheint unsere aus dem All gesehen als blaues Band? Und wie sorgt man dafür, dass ein rohes Ei am Ende der Mission den Fall durchs mehrstöckige Treppenhaus der Schule heil übersteht und weich auf dem Boden aufsetzt? Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer eigenen „Raumfahrt-Mission“ werden die Schülerinnen und Schüler die Antworten auf diese und viele weitere Fragen kennen – verbunden mit dem faszinierenden Erlebnis eines Ausfluges in die Welt der Forschung.

Und so schreibt Alexander Gerst auf der Grußwort-Seite in dem Heft: „Naturwissenschaften und bieten jungen Menschen unendlich viele Möglichkeiten für ihren weiteren Lebensweg. Das gilt auch ganz unabhängig von den spannenden beruflichen Perspektiven, die sich hier eröffnen. Indem wir Fragen stellen, Antworten suchen, Neues entdecken und erkunden wollen, erweitern wir den Horizont unseres Denkens und Wissens. Das alles bereichert unser Leben auf geradezu wunderbare Weise. In diesem Sinne wünsche ich diesem Heft viele junge Leserinnen und Leser – und viele Lehrkräfte, die die Faszination Forschung an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben.“

Das über 100 Seiten starke Arbeitsheft wird zurzeit gratis an mehrere tausend Schulen versandt und kann von Lehrkräften auch nachbestellt werden. Die DLR_School_Labs – das sind die Schülerlabore des DLR – werden im Vorfeld und während der nun schon zweiten Gerst-Mission außerdem Lehrer-Workshops anbieten, die viele der Mitmach-Experimente behandeln. Das DLR bereitet darüber hinaus eine ganze Reihe weiterer für Schulen vor – von einer Informations-Tour durch Schulen in ganz bis hin zu eigens für Kinder und Jugendliche entwickelten Demo-Experimenten, die Alexander Gerst während seiner Mission an Bord der ISS durchführen wird.

Auf den Bildern

Alexander Gerst mit der neuen Ausgabe der DLR_School_Info „Mit Astronauten ins Weltall“ (Titelbild);  Selbst gebaut – ein Modell der ISS. Ein Modell der ISS gebastelt: Mit einfachen Mitteln haben diese Schülerinnen ein Modell der ISS gebaut. In anderen Mitmach-Aktionen sind sogar Experimente in Schwerelosigkeit möglich.