SES S.A. und die OHB System AG gaben heute den Vertragsabschluss für die nächste Entwicklungsphase des 2013 gestarteten Programms für Satelliten einer neuen Generation bekannt. Im Rahmen des Programms mit dem Namen Electra wird OHB eine voll elektrische Satellitenplattform entwickeln, um die Masse und Startkosten von Satelliten zu reduzieren. Das Electra-Programm basiert auf dem SmallGEO-Programm, einem von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der Deutschen Luft– und Raumfahrtagentur DLR finanzierten Projekt mit dem Ziel der Entwicklung einer kleinen geostationären Satellitenplattform für allgemeine Zwecke. Der heute unterzeichnete Vertrag ist Bestandteil des ESA-Programms ARTES (Advanced Research in Telecommunications Systems).
Vertragsgegenstand ist die Entwicklung einer extrem wettbewerbsfähigen kleinen geostationären Satellitenplattform für den Start von Satelliten mit einer Masse von unter 3 Tonnen. Geplant sind der Start eines Electra-Satelliten und seine Qualifikation in der Umlaufbahn. Um diese Ziele zu erreichen, ging SES 2013 eine erste private und öffentliche Partnerschaft mit der ESA und der OHB System AG ein.
„Durch die Partnerschaft mit SES, dem weltgrößten Satellitenbetreiber, einerseits und die Unterstützung der ESA und ihrer Mitgliedsstaaten, insbesondere Deutschlands, andererseits werden uns hervorragende Möglichkeiten zur Positionierung in diesem attraktiven Markt eröffnet“, sagte OHB-Chef Marco Fuchs. „Die voll elektrische GEO-Plattform ist für OHB ein strategisches Produkt, dessen Bedeutsamkeit bei zukünftigen Verträgen weit über das Telekommunikations-Segment hinausgeht.“
„Electra passt perfekt in die Innovationsprioritäten von SES. Die für Satellitenbetreiber wichtigen strategischen Elemente sind hierbei die Senkung der Gesamtkosten für die Anbringung einer Nutzlast in der Umlaufbahn und eine zunehmende Anzahl von möglichen Anwendungen. Mit dem elektrischen Antrieb wird die Wettbewerbsfähigkeit in der Satellitenindustrie angekurbelt, die schließlich ein wesentliches Element bei der fortschreitenden Entwicklung des satellitengestützten kommerziellen Telekommunikationsmarkts darstellt. SES ist stolz darauf, die Electra-Initiative ins Leben zu rufen und eine starke Beziehung mit der ESA aufzubauen“, sagte Martin Halliwell, Leiter der Technikabteilung bei SES.
„Mit einer innovativen Investition in Forschung und Entwicklung besitzt die europäische Branche eine wichtige Waffe im Kampf um die Vormachtstellung im intensiven globalen Wettbewerb. Electra ist ein Beispiel dafür, wie wir dies erreichen können“, sagte Magali Vaissiere, Leiterin Telekommunikation und Integrierte Anwendungen bei der ESA. „Bei unserem Ansatz werden die über Jahre gesammelten Erfahrungen bezüglich Best Practice und die sorgfältige Anpassung an die Besonderheiten und Anforderungen eines jeden einzelnen Partners miteinander kombiniert. Durch die Aufnahme öffentlicher Mittel als Anreiz für private Investoren haben wir ein dynamisches und nachhaltiges Modell zur Förderung der Innovation.“
SES wird im Rahmen des ESA-Vertrags die Satellitenmission definieren und die Beschaffungsphase leiten. Im Hinblick darauf wird SES eng mit der OHB System AG, die als Hauptauftragnehmerin für SES arbeitet, zusammenarbeiten.