SmallGEO H36W-1 nach Kourou verladen

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Der Telekommunikationssatellit H36W-1 des Bremer Satellitenbauers OHB ist an Europas Raketenstartplatz Kourou in Französisch Guyana angekommen. Die vorausgegangene, umfangreiche Testkampagne hat das Design des Satelliten, der zur SmallGEO-Familie gehört, bestätigt.

Die SmallGEO-Satellitenfamilie zeichnet sich durch eine weite Bandbreite möglicher Konfigurationen aus, um unterschiedlichen Missionszielen wie Telekommunikation, Erdbeobachtung und Laser-Kommunikationsanwendungen aus dem Geostationären Orbit gerecht werden zu können. Beim Satellitenantrieb können Kunden zwischen klassisch, hybrid und elektrisch wählen. Die Startmasse der Satelliten bewegt sich je nach Typ zwischen 2.500 und 3.500 kg, wobei die jeweils erlaubte Nutzlastmasse zwischen 300 und 650 kg variiert. OHB arbeitet aktuell auch an den SmallGEO-Projekten EDRS-C, Electra und Heinrich Hertz.

Eine Antonow brachte den Kommunikationssatellit von nach Französisch Guyana. Am Startplatz Kourou werden ihn die Experten von OHB erneut testen und alle Funktionen überprüfen, bevor er auf der Trägerrakete vom Typ Sojus integriert und abschließend getestet wird. Sein Ritt ins All ist für 27.01.2017 vorgesehen. Seinen Dienst wird H36W-1 von einer geostationären Umlaufbahn in etwa 36.000 Kilometern Höhe verrichten.

Vielseitige Projekte auf der SmallGEO-Plattform

Die Fertigstellung des ersten geostationären Kommunikationssatelliten stellt aus dem Hause OHB stellt einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens dar, wie Marco R. Fuchs, CEO der OHB System AG, erläutert. Dies beflügele auch die Arbeiten an den drei weiteren SmallGEO-Projekten, EDRS-C, Electra und Heinrich Hertz.

Mit SmallGEO hat OHB im ARTES-Programm (Advanced Research in Telecommunications Sytems) der ESA eine vielseitige geostationäre Satellitenplattform entwickelt. Der erste Satellit wurde im Rahmen eines PPP-Projektes zwischen der ESA, OHB und dem spanischen Satellitenbetreiber HISPASAT gefertigt, der mit dem Kommunikationssatelliten H36W-1 die Iberische Halbinsel, die Kanarischen Inseln und Südamerika mit Multimediadiensten versorgen will. HISPASAT gliedert H36W-1 in seine bestehende Flotte geostationärer Kommunikationssatelliten ein. Der Satellit ist für eine 15-jährige Mission ausgelegt.

Der Satellit wurde in der elfmonatigen Testphase komplett durchgecheckt, sprichwörtlich auf Herz und Nieren getestet und für flugtauglich befunden. Mit der ESA, dem Kunden HISPASAT, den Fachleuten vom Testhaus IABG und dem Partner TESAT wurde eng zusammen gearbeitet, sagte Dieter Birreck, bei OHB Projektleiter dieses SmallGEO-Projektes. Er sieht den weiteren Arbeiten in Kourou bis hin zum Satellitenstart mit Vorfreude entgegen.

OHB -Vorstand und Direktor Telekommunikationssatelliten, Guy Perez, blickt auf die bisherigen Arbeiten zurück: „H36W-1 ist der erste Telekommunikationssatellit, der von OHB in enger Abstimmung mit ESA und HISPASAT komplett konzipiert, entwickelt, integriert und getestet worden ist. Wie bei jedem ersten Mal, sind wir auf eine Reihe technischer Herausforderungen gestoßen, die es zur Zufriedenheit der Kunden zu lösen galt. Die OHB-Teams haben daher im bisherigen Projektverlauf viel gelernt und können das OHB Know-how erweitern. Alle Erkenntnisse werden wir bei unseren zukünftigen Satellitenprojekten sowie bei den künftigen Telekommunikationssatelliten der SmallGEO-Familie zu nutzen wissen.“

Auf den Bildern

  • Eine Antonow brachte den Satelliten nach Französisch Guyana.
  • Der Telekommunikationssatellit H36W-1 beim Test der Antennen
  • Der Telekommunikationssatellit H36W-1 während der Testkampagne bei der IABG.

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