Spanien erweitert mit PAZ Radarerfassung aus dem All

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Der von gebaute Radarsatellit PAZ ist erfolgreich von der Vandenberg Base in Kalifornien ins gestartet. Zehn Minuten nach dem Start trennte sich der Satellit von der Trägerrakete und begann die Reise in seinen Zielorbit in 514 km Höhe.

Der erste Kontakt mit dem Satelliten wurde vom Bodenkontrollzentrum des Deutschen Zentrums für – und (DLR) in hergestellt. Von dort aus unterstützen die Ingenieure des Herstellers die erste Phase der Satellitenmission.

Läuft alles? LEOP!

In dieser sogenannten Launch and Early Orbit Phase (LEOP) wird der Satellit konfiguriert und sichergestellt, dass alle kritischen Satelliten- und Kommunikationssysteme ordnungsgemäß funktionieren. Dies wird rund fünf Tage in Anspruch nehmen. Anschließend wird der Satellit an das Bodenkontrollzentrum im INTA (Instituto Nacional de Técnicas Aeroespaciales – Nationales Institut für – und Raumfahrttechnik) in Torrejón de Ardóz bei Madrid „übergeben.“ PAZ wird von den technischen Teams des INTA und des Satelliteneigentümers Hisdesat betrieben.

In den kommenden drei Monaten werden sämtliche In-Orbit-Tests (IOT) durchgeführt und die ordnungsgemäße Funktion des Satelliten und seiner Radarausrüstung kontrolliert. Überprüft werden auch die beiden Sekundärnutzlasten: das hochentwickelte System zur weltweiten Seeüberwachung (Automatic Identification System – AIS) sowie das Radio-Okkultations- und Starkniederschlagsexperiment (Radio Occultation and Heavy Precipitation – ROHP).

vom All erweitert Spaniens Kompetenzen

„PAZ, Spaniens erster Radarsatellit, wurde im selben Orbit wie die Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X positioniert. Die drei Satelliten bilden eine sehr hochauflösende SAR-Konstellation, die nun kürzere Wiederholraten und eine höhere Erfassungskapazität bietet“, sagte Nicolas Chamussy, Leiter von Space Systems bei . „PAZ ist ein weiteres anschauliches Beispiel dafür, wie Spitzentechnologie von Airbus unser tägliches Leben verbessert. Umweltüberwachung, Management natürlicher Ressourcen, Landwirtschaft, Stadtplanung und Krisenbeurteilung sind nur einige von vielen möglichen Anwendungen für diesen Satelliten.“

PAZ ist mit einem fortschrittlichen, aktiven mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar – SAR) ausgestattet, das eine hochflexible Ausrichtung sowie den Betrieb in verschiedenen Modi mit unterschiedlichen Bildgrößen und Auflösungen ermöglicht. Es wird rund um die Uhr unabhängig von Wetterbedingungen Bilder erzeugen. PAZ ist auf eine Missionsdauer von fünfeinhalb Jahren ausgelegt und wird sowohl von der spanischen Regierung als auch von kommerziellen Kunden genutzt. Die Ausgangsinvestition der spanischen Behörden für das Projekt betrug 160 Millionen Euro. Hisdesat und Airbus werden die neue Konstellation gemeinsam nutzen. Die von PAZ erfassten Daten werden zudem in Copernicus, das Umweltüberwachungssystem der Europäischen Union, einfließen.