60 Jahre Gründung der Austrian Airlines

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Am 30. September 1957 wurde die „Austrian Österreichische Luftverkehrs Aktiengesellschaft“ im Großen Sitzungssaal der Creditanstalt in der Wiener Schottengasse gegründet. Zum Anlass ihres 60-jährigen Bestehens hat die Austrian in der heutigen UniCredit Bank Austria das Buch „Ein Lächeln fliegt um die Welt. Eine Zeitreise durch die Geschichte von Austrian Airlines“ präsentiert, das vor allem den politischen Einfluss rund um ihre Gründung beleuchtet. Interessantes Detail: Die Republik erlangte bereits mit dem Staatsvertrag 1955 ihre Lufthoheit wieder zurück.

Weshalb es zwei Jahre gebraucht hat, um dann eine Fluglinie zu gründen, erklärt Buchautor Peter Baumgartner so, dass die Austrian Airlines von ihrer Gründung bis zur Privatisierung 50 Jahre oftmals ein Spielball der Politik war. Erst mit dem Luftverkehrsabkommen zwischen ÖVP und SPÖ war 1957 die politische Voraussetzung für die Gründung geschaffen. Der Erstflug nach folgte am 31. März 1958.

Schwieriger Start

Finanzielle Probleme sorgten außerdem von Beginn an für wirtschaftliche Turbulenzen, da es der „AUA“ schnell an Kapital fehlte. Nach Kosten- und Personalreduktionen gelang es überhaupt erst 1971 einen Bilanzgewinn auszuweisen. Der heutige CEO Kay Kratky bezeichnet seine Fluglinie daher bei der Buchpräsentation als „kleines österreichisches Wirtschaftswunder“.

Die neunziger Jahre stellten für Austrian Airlines das Jahrzehnt der Kooperationen dar. Es erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit Swissair und der Luftfahrtallianz Qualiflyer Group sowie der Zusammenschluss mit Tyrolean, Rheintalflug und Lauda Air. Ebenfalls brachte der Wechsel zur nach der Jahrtausendwende eine Vielzahl an Synergien im Vertrieb. Diese wurden jedoch durch Terror, SARS sowie die Vogelgrippe und erneuten finanziellen Problemen überschattet. Nach der Finanzkrise 2008 wurde die Fluglinie privatisiert und erhielt den Zuschlag für den Kauf.

Sanierung, Wachstum, Gewinnzone

Was folgte, war eine harte Sanierung, welche sich jedoch auszahlen sollte. Die Veränderungen begannen sich nach und nach in den Unternehmenszahlen widerzuspiegeln. 2013 konnte Austrian erstmals wieder seit 2007 ein positives operatives Ergebnis präsentieren. Die verbesserte Finanzlage lieferte die Grundlage für die Anschaffung einer Boeing 777 sowie neuwertigen Mittelstreckenjets. Parallel zum Um- und Ausbau der Flotte fand eine Ausweitung des Streckennetzes mit neuen Destinationen wie , Shanghai oder statt.

Zwei wesentliche Faktoren sind nach Beschreibung des Buchautors Peter Baumgartner dafür verantwortlich, dass die AUA noch in der ist, während andere Airlines straucheln: die Privatisierung und Integration in die -Gruppe und ihre Mitarbeiter. Das unterstreicht auch Austrian CEO Kay Kratky in dem Buch: Mit ihnen sei AUA auch in schwierigsten Situationen und unter größter Belastung durchgekommen.

2017 wird die Austrian Airlines zum fünften Mal in Folge schwarze Zahlen schreiben und auch einen Passagierrekord präsentieren können. „Erstmals seit Gründung werden wir über 12 Millionen Passagiere im Jahr befördert haben“, kündigt Kratky an. 2018 wird Austrian Airlines außerdem weiter wachsen und ihr zwölftes Langstreckenflugzeug erhalten. 150 weitere Mitarbeiter werden im Zusammenhang mit dem Erwerb einer weiteren Boeing 777 aufgenommen. „Auch wenn die Austrian Airlines noch nicht an ihrem Ziel angelangt ist, sie befindet sich weiter im Steigflug“, freut sich ihr CEO Kay Kratky.