Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe haben für die Bundesregierung das weltweit erste Evakuierungsflugzeug für den Transport und die Behandlung von Ebola-Patienten entgegen genommen.
Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr übergab am Donnerstag in Berlin einen Airbus A340-300 seiner neuen Bestimmung. Auf Initiative des Auswärtigen Amtes hat Lufthansa Technik in den vergangenen wenigen Wochen das bisherige Passagierflugzeug mit dem Taufnamen "Villingen-Schwenningen" für diese besondere humanitäre Mission um- und ausgebaut.
Lufthansa Technik hatte das Know-how – und das Flugzeug
Unter dem neuen Namen "Robert Koch" steht nun eine weltweit einmalige Evakuierungsmöglichkeit für hochinfektiöse Patienten zur Verfügung. Im Gegensatz zu bislang vereinzelt vorhandenen kleineren Flugzeugen bietet sie eine umfassende intensivmedizinische Versorgung im Reiseflug. Die Voraussetzungen für die sehr schnelle Umsetzung eines derart komplexen und technisch anspruchsvollen Vorhabens konnte die Lufthansa Gruppe erfüllen, weil die Airline ein für das spezielle Anforderungsprofil geeignetes Langstreckenflugzeug kurzfristig zur Verfügung stellen konnte.
Darüber hinaus konnte Lufthansa Technik als weltweit führender luftfahrttechnischer Betrieb ihr großes Know-how beim Einbau verschiedenster Kabinensonderausstattungen in Regierungs-, VIP- und Geschäftsreiseflugzeugen für die Konstruktion und den Einbau der besonderen Isolierstation in der Flugzeugkabine einbringen.
Kabine mit luftdichtem Zelt und Schleuse
Der am 17. November in Hamburg begonnene Umbau fand in enger Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) statt. Im Mittelteil und Heck des Langstreckenflugzeugs wichen Fluggastsitze, Küchen- und Waschräume sowie Gepäckfächer einer so genannten Patient Transport Isolation Unit, die ein luftdichtes Zelt mit Unterdruck umschließt. Darin haben Mediziner die Möglichkeit, Patienten während des Fluges intensiv unter Vollschutz zu betreuen und zu behandeln.
Zwei vorgelagerte und ebenfalls luft– und gasdichte Zelte dienen als Schleusen für das sichere Betreten und Verlassen des Behandlungszeltes. Im vorderen Kabinenabschnitt verbleiben Sitze für bis zu 19 Fluggäste wie Ärzte, Begleiter des RKI, Isolationszelt-Techniker und einen Lufthansa-Ingenieur.
Für den zunächst auf sechs Monate angelegten humanitären Einsatz der "Robert Koch" haben sich auf freiwilliger Basis binnen kürzester Zeit insgesamt mehr als 700 Piloten und Flugbegleiter als Cockpit– und Kabinenbesatzung gemeldet.