ADV-Flughäfen zu Entgelterhöhungen für Airlines

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In einer von A4E vorgelegten Lobby-Studie werde behauptet, die Entgelte hätten sich an den Flughäfen um 80 Prozent erhöht. Dem widerspricht der Flughafenverband ADV: „Tatsächlich beliefen sich die Flughafenentgelte in im Jahr 2014 im Schnitt auf 10,25 Euro. Das Gegenteil ist der Fall. In den vergangenen Jahren haben die deutschen Flughäfen entweder auf Entgelterhöhungen verzichtet oder sind mit den Erhöhungen weit unter dem geblieben, was im Vorfeld als eine angemessene Höhe beurteilt worden ist. Beispielhaft sei der zu nennen. Hier sind die regulierten Entgelte pro Passagier seit dem Jahr 2000 um 3,8 Prozent gesunken. Dies entspricht inflationsbereinigt einem Rückgang von 22,8 Prozent“, kontert Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

Im deutschen Markt können die Flughäfen keine kostendeckenden Entgelte durchsetzen. Den neuen europäischen Lobby-Verband „ 4 Europe“ (kurz A4E) hatten die fünf großen -Konzerne Lufthansa, -KLM, IAG (unter anderem British Airways, Iberia), und erst kürzlich gegründet.

„Die Ergebnisse der Lobby-Studie sind schöngerechnet und setzen willkürliche Annahmen voraus. Dies entbehrt jeglicher Seriösität und Grundlage“, erklärt Ralph Beisel. Für den Flughafenverband ADV liegt die Motivation der klar auf der Hand: „Auf Kosten der Flughäfen und der Steuerzahler wollen die ihre Gewinne maximieren“, so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Die erhobenen Vorwürfe gehen an der Realität vorbei, nur neun von 22 ADV-Flughäfen erzielen Gewinne“, so Beisel weiter. In erwirtschaften die beiden großen Airline-Gruppen Lufthansa und Air Berlin mehr als sechs Mal so viel Umsatz wie alle Flughäfen zusammen. Das „Airline-Duopol“ dominiert mit über 60 Prozent Marktanteil die deutsche Luftverkehrsbranche.

Der Gesetzgeber hat klare Regelungen zu Nicht-Diskriminierung von Airlines, Kostenbasiertheit von Flughafenentgelten, zeitlichem Ablauf, Umfang und Inhalt der Konsultationen sowie Transparenzanforderungen vorgegeben. „Daran halten sich die deutschen Flughäfen uneingeschränkt. Sollte es den Airlines gelingen, dass bewährte Prinzip der Nutzerfinanzierung weiter zu verwässern, müsste der Steuerzahler für die Infrastrukturkosten der Flughäfen einstehen. Dies kann von niemandem gewollt sein“, resümiert der Hauptgeschäftsführer der ADV.

Spürbare Kostensteigerungen gab es hingegen bei den staatlichen Luftsicherheitsgebühren. Diese wuchsen jährlich um über zehn Prozent. „Luftsicherheitsgebühren führen zu einer Schwächung des gesamten Luftverkehrsmarktes. An der Stelle sollten Airlines und Flughäfen gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Kostenschraube zu deckeln, statt alte Gräben aufzureißen. Hier zeigt die Markt- und Wettbewerbsanalyse zum Luftverkehrskonzept Lösungswege auf. Diese müssen Airlines und Flughäfen gegenüber der Bundesregierung mit Geschlossenheit vertreten“, so Ralph Beisel abschließend.