Die Weichen für die kommenden vier Jahre stellt schon jetzt die die Politik. Etwa mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung an den Brennpunkten des Bedarfs – auch im Luftverkehr. Die deutschen Verkehrsflughäfen verzeichnen zwar gerade insgesamt Wachstum, doch die Pleite der airberlin zeigt, dass es auch Probleme gibt.
Der Luftverkehr ist ein stabiler und unverzichtbarer Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor für Regionen und die Volkswirtschaft erklärte der ADV-Präsident Michael Garvens in Köln am Rande der ADV-Jahrestagung. Für die sich neu formierende Bundesrgierung gibt es aber einiges zu tun.
Keine gleichen Chancen in Europa
Die deutschen Flughäfen vestehen sich als Wachstumsgarant mit steigenden Verkehrsaufkommen. Bis zum Jahr 2030 sollen über 300 Mio. Passagiere fliegen. Der Luftverkehrsmarkt in Europa und in der Welt ist jedoch hart umkämpft, und das aktuelle Passagierwachstum (Januar bis September 2017) von plus sechs Prozent (an+ab) in Deutschland erweist sich als Trugschluss. Denn beim Vergleich der Wachstumsraten im europäischen Ausland liegt das Wachstum an Reisenden zum fünften Mal hintereinander unter dem europäischen Durchschnitt.
Eine Wettbewerbsgleichheit mit den europäischen Nachbarn kann nur durch eine spürbare Reduzierung der Kosten gelingen. Etwa mit der Abschaffung der Luftverkehrssteuer genauso wie einer Absenkung und Deckelung der Luftsicherheitskosten. Der Bund solle die Sonderbelastungen der deutschen Luftverkehrswirtschaft reduzieren. Außerdem solle die Übernahme von der Auswahl und Steuerung des Kontrolldienstleisters durch den Flughafen möglich sein. Dazu muss es standortspezifische Lösungen geben, um die Sicherheitskontrollen effektiv, wirtschaftlich effizient und passagierfreundlich zu gestalten.
Ringen um Lösungen beim Thema Fluglärm
Bei bereits hohen Investitionen zum Schutz vor Fluglärm betrachtet der ADV das bestehende Fluglärmschutzgesetz ausreichend. Ziel sei es, auf Grundlage der geltenden Rechtslage eine ausgewogene Balance zwischen Anwohner- und Umweltinteressen sowie den Erfordernissen der Wirtschaft und dem Mobilitätsbedarf der Menschen zu finden. Auch dauerhaft wettbewerbsfähige Betriebszeiten der Flughäfen müssten im Sinne einer leistungsfähigen Infrastruktur ermöglicht werden. Wettbewerbsfähige Betriebszeiten und nachtoffene Express- und Frachthubs seien unerlässlich.
Die deutschen Flughäfen brauchen ein klares Bekenntnis für eine nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung, um Kapazitätsengpässen entgegenzuwirken. Neue Slots für künftiges Wachstum müssen ermöglicht werden, um Kapazitätsengpässen entgegenzuwirken. Das Luftverkehrskonzept der letzten Regierung ist eine gute Grundlage für die Zukunft, sagt Garvens. Die Devise müssten die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland und zukunftssichere Arbeitsplätze sein. Daher sind die Flughäfen Deutschlands mehr denn je auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen.