AERO in Friedrichshafen mit 645 Ausstellern eröffnet

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Nichts weniger als den Traum vom Fliegen will die internationale Luftfahrtmesse erfüllen, die am heutigen Mittwoch, 15. April gestartet ist und noch bis Samstag auf dem Messegelände in Friedrichshafen stattfindet.

Die Flugzeughersteller aus der Allgemeinen präsentieren sich ausgesprochen innovativ: Neue Ultraleichtflugzeuge, moderne Geschäftsreisejets, und Segelflugzeuge werden am Bodensee gezeigt und der Elektroantrieb scheint in der Branche auf dem Vormarsch zu sein. Mit 645 Ausstellern aus 38 Nationen meldet die , die führende europäische Fachmesse für die , eine neue Rekordbeteiligung.

Weltweit gibt es aktuell rund 370.000 der Allgemeinen , in Deutschland werden davon etwa 24.000 Maschinen betrieben. Insgesamt 75.000 Piloten sitzen in den Cockpits, weltweit dürften es etwa eine Million Flugzeugführer sein. In der Allgemeinen Luftfahrt gehen die Experten in Deutschland von einem Jahresumsatz in Höhe von ungefähr zwei bis drei Milliarden Euro aus. Branchenvertreter berichteten zum Auftakt der internationalen Luftfahrtmesse am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs über die derzeitige Situation.

„Die AERO bietet immer neue Innovationen und ich bin gespannt, welche Neuheiten ich in diesem Jahr wieder entdecken werde“, erklärte Michael Feinig zum Auftakt der Fachmesse. „Elektroflugzeuge bieten eine große Möglichkeit. Die Industrie hat ausgereifte Antriebskonzepte entwickelt, das Problem liegt aktuell noch an den Batterien, aber auch in diesem Bereich wird weiter geforscht. Gerade Einsteigermodelle werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen“, ist Feinig überzeugt.

Dr. Nicolas von Mende, Vorstand der Firma Atlas Air Service gratulierte dem Messeteam: „Fast alle Hersteller aus unserem Segment sind hier in Friedrichshafen vertreten, das ist ein großer Erfolg.“ Erfreulich sei, dass 2014 bei den Geschäftsreisejets erstmals wieder das Niveau aus 2008 erreicht wurde. Dies betreffe sowohl Neuverkauf wie auch den Umsatz. Interessant dabei sei, so von Mende, dass im vergangenen Jahr 780 Business-Jets verkauft wurden, während es vor sechs Jahren noch 1300 waren. Es ist somit eine Verdoppelung des Flugzeugwertes im Vergleich zu früher festzustellen. „Besonders bei kleineren und mittleren Business-Jets erwarten wir ein Wachstum. In Deutschland verzeichnen wir in den vergangenen Jahren ein leichtes Wachstum, was Flugbewegung und Verkauf von Neuflugzeugen angeht.“

In Südeuropa beobachten die Experten hingegen ein Schrumpfen des Marktes. Somit lässt sich insgesamt eine Stagnation feststellen. Vergleiche man die Wirtschaftsleistung Europas mit der der USA, so könne man feststellen, dass in Amerika vier Mal mehr Geschäftsfliegerei betrieben werde und daher der europäische Markt noch Potenzial habe.

Dr. Michael Erb, Geschäftsführer AOPA Germany, hörte von vielen Amerikanern, dass sie so eine Messe wie die AERO mit ihrer Infrastruktur auch gerne hätten. „Der Messecharakter hier in Friedrichshafen ist weltweit einmalig und der Höhepunkt der Saison.“ Gerade der Markt der Mittelklassemodelle ist unter Druck geraten, aufgrund der komplizierten Regelungen. „Es zeigt sich“, so Dr. Erb, „dass die Begeisterung fürs Fliegen da weiterhin ungebrochen ist, wo es einfach zu bewerkstelligen ist.“

Andy Wall ist Vertriebschef der deutschen Firma AutoGyro in Hildesheim. Weltweit ist das Unternehmen in 43 Ländern aktiv und es gibt insgesamt 2.000 Tragschrauber von AutoGyro. Deutschland ist der größte Markt mit 500 Maschinen. „Mit der Elektroversion der E-Gyros sind wir auch für die Zukunft gerüstet“, ist Andy Wall überzeugt. „Mit unserer Neuheit Gyro-Plane präsentieren wir unseren ersten Gyrocopter für kommerzielle Zwecke, mit dem man beispielsweise auch Pipelines untersuchen kann.“

Dr. Frank Liemandt, Sprecher Deutscher Verband: „In Deutschland sind gut 40 Betriebe für den kommerziellen Hubschrauberbetrieb registriert, diese repräsentieren 310 Hubschrauber – ohne Bundespolizei (ca. 100), Landespolizei (ca. 60), Militär (381). Insgesamt werden rund 85.000 Flug-Stunden jährlich absolviert, und Arbeitsfliegerei sind jeweils zu 50 Prozent beteiligt. Die fliegt rund 110.000 Einsätze pro Jahr und das deutsche Rettungsnetz gehört zu den engsten und am besten ausgebauten.

Mit 645 Ausstellern vermeldet die größte Europäische Fachmesse der Allgemeinen Luftfahrt einen neuen Rekord. „Gemessen an der Zahl der ausstellenden Flugzeughersteller ist die AERO sogar die größte Fachmesse der Allgemeinen Luftfahrt weltweit, betonte Messechef Klaus Wellmann. Der starke Zuwachs an Ausstellern gegenüber der letzten AERO begründe sich nicht nur auf den Segelflugzeug-Herstellern, die in diesem Jahr wieder komplett vertreten seien, sondern auch an einer deutlichen Zunahme internationaler Aussteller aus insgesamt 38 Ländern. Nicht nur Segelflugzeuge sind die Stars der AERO, auch die neuesten Ultraleichtflugzeuge und Leichthelikopter von der 120 kg Einstiegsklasse stehen als Welt und Europaneuheiten in den Messehallen.

Die AERO 2015 läuft noch bis Samstag, 18. April 2015. Die Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 09:00 bis 17:00 Uhr.