Passagier- und Frachtcharterer ACS hat den ersten zivilen Luftfrachttransport in die jemenitische Hauptstadt Aden seit Beginn der Militärintervention im März dieses Jahres organisiert. Insgesamt 35 Tonnen dringend benötigter Medikamente und Nahrungsmittel gelangten damit in die Republik im Süden der Arabischen Halbinsel.
Die Situation im Jemen ist dramatisch: Bislang starben etwa 4.000 Personen. Rund 1,3 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Zivile Hilfsflüge nach Aden waren in den vergangenen Monaten nicht erlaubt. Justin Bowman, CEO bei ACS: „Jetzt ist es uns gelungen, im Auftrag eines arabischen Golfstaates einen ersten Flug in die Hauptstadt durchzuführen. Wir glauben, dass es der erste zivile Hilfstransport nach Aden seit Ausbruch der Krise ist.“
Für den Transport setzte ACS eine Maschine vom Typ Iljuschin IL-76 ein. An Bord befanden sich 35 Tonnen Nahrungsmittel und Medikamente. Auch sechs Diplomaten reisten mit der Frachtmaschine nach Aden. Mehr als 50 Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen sind im Zuge von Angriffen zerstört worden. Dabei werden noch mehr als die gelieferten 35 Tonnen Hilfsgüter dringend benötigt. Weitere Maschinen nach Aden sollen laut ACS nach Möglichkeit folgen.
Aden ist aktuell die provisorische Hauptstadt des Jemen, nachdem die Huthi-Rebellen im März dieses Jahres in Sanaa einmarschierten. „Nach Sanaa haben wir bereits mehr als 20 Flüge im Auftrag unterschiedlicher Rotkreuz- und anderer Hilfsorganisationen sowie Regierungen organisiert. Dazu zählt auch der erste Direktflug aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Jemen Anfang August. Zuvor war durch die Regierung der Emirate und der zivilen Luftfahrtbehörde eine technische Zwischenlandung im ostafrikanischen Dschibuti vorgeschrieben“, fügt Bowman hinzu. Al-Hudaida, der dritte jemenitische Flughafen im Westen des Landes, ist weiterhin nicht in Betrieb.