Airbus Group A³ legt im Silicon Valley los

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Sechs Monate nach ihrer Gründung sind der Venture-Capital-Fonds und das A³-Innovationszentrum der Group im Silicon Valley nun voll einsatzbereit. Das erklärte Chief Executive Officer (CEO) Tom Enders vor Teilnehmern der Konferenz Digital Life Design 2016 in . Ende Mai 2015 hatte die Group ihre Absicht bekannt gegeben, im Silicon Valley einen unabhängigen Venture-Capital-Fonds und ein Innovationszentrum einzurichten. Der Konzern ernannte Tim Dombrowski zum CEO von Airbus Venture Capital („Airbus Ventures“) und Paul Eremenko zum CEO des Innovationszentrums „A³ by Airbus Group“. Airbus Ventures ist mit Mitteln der Airbus Group in Höhe von 150 Millionen US-Dollar ausgestattet.

Der Fonds hat inzwischen die Aufstellung des Kernteams abgeschlossen und seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Fonds ist es, weltweit die visionärsten Unternehmen im Bereich – und Raumfahrt zu finden und in sie zu investieren. Erst kürzlich hat Airbus Ventures eine erste Investition in Local Motors getätigt. Der Automobilhersteller mit Sitz in , , verbindet offene Innovationsentwicklung mit Mikroproduktion und arbeitet mit einem wachsenden globalen Netz von Mikrofabriken zusammen. Die Finanzmittel von Airbus Ventures sind für den Aufbau von Mikrofabriken und Laboren des Unternehmens in vorgesehen, wobei der Schwerpunkt auf Luft- und Raumfahrt liegt.

A³ (engl. „A-Cubed“) mit Sitz in San Jose, Kalifornien, ist eine auf schnelle Umsetzung und Risikotoleranz ausgelegte Organisation, die gleichzeitig enge Beziehungen zu den Kerngeschäften der Airbus Group unterhält. A³ soll das Ökosystem Silicon Valley nutzen, um beispielsweise in den Bereichen Technik, Geschäftsmodelle oder Fertigung disruptive Ansätze zu erschließen und damit die Airbus Group und ihre Divisionen sowie die gesamte Industrie zu revolutionieren. Nach der Komplettierung des Managementteams konzentriert sich A³ nun auf den Start einer Reihe von Initiativen mit dem Ziel, in kürzester Zeit überzeugende Pilotprojekte bereitzustellen. Zudem sollen im Silicon Valley sowie weltweit zügig erste Partnerschaften für die Airbus Group gefördert werden. A3 unterstützt darüber hinaus Airbus Ventures bei der technischen Machbarkeits- und Risikoprüfung und stellt den Portfoliounternehmen technisches Know-how bereit.

Uber für als Ruftaxis aufstellen

Eine der ersten Aktivitäten von A³ ist die Zusammenarbeit mit dem Fahrdienstvermittler Uber für ein Pilotprojekt zur Bereitstellung eines Ruftaxidienstes für H125- und H130- der Airbus Group. Ziel ist der Machbarkeitsnachweis für ein neues Geschäftsmodell für Hubschrauberbetreiber, das den Zugang zu einer breiteren Kundenbasis ermöglicht.

„Paul Eremenko und Tim Dombrowski sind 2016 als Leiter eines voll einsatzfähigen Innovationszentrums beziehungsweise eines Venture-Capital-Fonds zum Dienst angetreten. Das haben sie in Rekordzeit geschafft. Ich freue mich, dass die beiden bereits vielversprechende Innovationsprojekte und -vorhaben in die Wege geleitet haben“, sagte Tom Enders. „Obwohl sie im Silicon Valley angesiedelt sind, werden beide Einrichtungen weltweit aktiv sein. Dabei haben sie keinen geringeren Anspruch, als unsere etablierten Geschäftsmodelle kritisch zu hinterfragen. Eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche künftige Innovationen ist zweifellos die Digitalisierung. Dabei freue ich mich besonders über unsere enormen Fortschritte, die wir in nur einem Jahr in puncto Innovationsgeist gemacht haben – einen Kurs, den wir auch 2016 fortsetzen werden.“

Das Kernteam von Airbus Ventures wird von Managing General Partner Tim Dombrowski geleitet. Zur Seite stehen ihm Heikki Makijarvi als General Partner – ein erfahrener Venture-Capital-Spezialist, der bei Accel Partners und dem Deutsche-Telekom-Wagniskapitalgeber T-Venture tätig war – sowie Thomas D’Halluin als Chief Operating Officer, der bisher Managementpositionen bei Airbus in China und Toulouse innehatte.

Das Führungsteam von A³ besteht aus Paul Eremenko und seinem Stellvertreter Eduardo Domínguez-Puerta, der kürzlich von Airbus in Toulouse zum Team stieß. Dort war er für die Umsetzung schlanker Produktionsmethoden und für die Entwicklung der Lieferkette verantwortlich. Zudem wurde Rodin Lyasoff von Airware gewonnen, der zuvor die Flugsoftwareentwicklung bei Zee.Aero geleitet hatte und nun als Projektleiter für das Thema autonomes zuständig ist. Josh Walker wurde zum General Counsel von A³ berufen und fungiert als Projektleiter für juristische Innovationen. Walker ist Gründer von Lex Machina, einem Start-up-Unternehmen mit Fokus auf die Einbindung von Big-Data-Analyseinstrumenten in rechtliche Entscheidungsprozesse. Zudem gehörte er den rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Stanford und Berkeley an und arbeitete zuletzt als Partner der Kanzlei Greenberg Traurig.

Vorheriger ArtikelImmobilien am Flughafen Wien: Neue Projekte nach Rückkauf
Nächster ArtikelFliegen ohne Landevorrichtung erhöht Nutzlast