Die Airbus Group baut die Forschungskapazitäten am Standort Ottobrunn/Taufkirchen mit großen Schritten weiter aus. Mit Siemens besiegelte die Airbus Group dabei ine Partnerschaft auf dem Gebiet des elektrischen Fliegens.
Am Donnerstag eröffnete der Konzern mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Industrie das neue Labor für Materialforschung und feierte die Grundsteinlegung für ein Systemhaus Elektrisches Fliegen. Tom Enders und Joe Kaeser, die Vorstandsvorsitzenden von Airbus Group und Siemens, unterzeichneten die Vereinbarung in Anwesenheit der stellvertretenden Bayrischen Ministerpräsidentin Ilse Aigner und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Brigitte Zypries. Die Partner werden gemeinsam elektrische und hybride Flugantriebe entwickeln. Außerdem unterzeichnete der Ludwig Bölkow Campus eine Vereinbarung über den Aufbau eines 3D-Druck-Zentrums.
Grundstein der Airbus Group fürs Elektrische Fliegen
Die anwesenden Politiker nahmen auch an der feierlichen Eröffnung des Labors für Materialforschung der Airbus Group Konzernforschung teil und griffen zum Hammer, um den Bau des Systemhauses elektrisches Fliegen symbolisch vorzubereiten.
Die Airbus Group will Technologien für elektrische und hybride Flugzeuge entwickeln und baut zu diesem Zweck das E-Aircraft System House. Hier handelt es sich um eine von der Airbus Group und den drei Divisionen des Konzerns gemeinsam betriebene konzerninterne Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Der Baubeginn wird für Anfang 2017 erwartet, die Eröffnung für Ende 2018. Elektrische und hybride Flugzeugantriebe verringern den Ausstoß von CO2 und den Geräuschpegel beim Fliegen erheblich und ermöglichen neue und effizientere Flugzeugkonzepte. Die Airbus Group untersucht bereits seit mehreren Jahren kontinuierlich die notwendigen Technologien für elektrische und elektrisch-hybride Antriebssysteme für Flugzeuge.
Neue Materialien und Fertigungstechniken
Das neu eröffnete Labor für Materialforschung gehört zu Airbus Group Innovations, dem zentralen Forschungsnetzwerk des Konzerns. Hier suchen Forscher nach Materialen für den Bau von Fluggeräten, die leicht, robust und umweltfreundlich sind. Auf rund 4.500 qm beschäftigt sich ein Team von 65 Experten mit Themen wie 3D-Druck, Oberflächentechnik und innovativen Schweißmethoden.
Die Aerospace Factory, die als ein internationales Forschungs- und Entwicklungszentrum für 3D-Druck auf dem Ludwig Bölkow Campus entstehen soll, wird das innovative Produktionsverfahren für die Luft– und Raumfahrt erforschen und zur Anwendungsreife bringen. Das sogenannte Additive Layer Manufacturing, auch als 3D-Druck bekannt, ermöglicht es, Bauteile mit hochkomplexen Geometrien aus Metallpulver mit Hilfe von Laser Schicht für Schicht aufzubauen.
Die Unterzeichner der Absichtserklärung sind das Raumfahrtunternehmen Airbus Safran Launchers, der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines, die EOS GmbH, der weltweite Technologie- und Qualitätsführer für High-End-Lösungen im Bereich der Additiven Fertigung und Pionier im Bereich des Direkten Metall Laser Sinterns, Airbus Group Innovations, die Technische Universität München mit ihrem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb), das Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik (EZRT), ein Bereich des Fraunhofer IIS, die Airbus Tochterfirma APWorks, die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG), die Airbus-Stiftungsprofessur für Integrative Simulation und Engineering von Materialien und Prozessen (ISEMP) der Universität Bremen und die ESI Gruppe, ein Vorreiter und weltweit führender Anbieter von Virtual Prototyping-Lösungen.
Ende 2015 haben der Ludwig Bölkow Campus und die TU München am Standort Ottobrunn/Taufkirchen ein weltweit einmaliges Technikum für die Zucht von Algen zur Produktion von umweltfreundlichem Kerosin eröffnet.