Airbus und Japans SKY Perfect JSAT planen EDRS-D

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Airbus und der japanische Telekommunikationssatelliten-Betreiber SKY Perfect JSAT haben eine Kooperationsvereinbarung über die Entwicklungsvorbereitung für den EDRS-D-Knoten unterzeichnet. Dieser dritte Kommunikationsknoten des SpaceDataHighway-Systems soll noch vor 2025 über der Region -Pazifik positioniert werden.

EDRS-D soll die Kommunikationskapazität des Systems beträchtlich erhöhen und die Abdeckung stark erweitern. Gegenstand der Vereinbarung sind die gemeinsame Finanzierung von Entwurfs- und Entwicklungsstudien für Satellitennutzlast und Gesamtsystem sowie die Vermarktung des SpaceDataHighway-Dienstes durch SKY Perfect JSAT in . Mit dieser Vereinbarung belaufen sich die Gesamt-Investitionen in die Erweiterung des SpaceDataHighway auf fast 15 Millionen Euro.

Laserkommunikation bidirektional

Die künftige EDRS-D-Nutzlast wird aus drei Laserkommunikationsterminals der nächsten Generation bestehen, die die gleichzeitige Kommunikation mit mehreren Satelliten sowie Flugzeugen und UAV ermöglichen. Diese Laserterminals werden eine größere Bandbreite besitzen und die bidirektionale, interoperable Kommunikation mit japanischen Laserterminals ermöglichen. Dies führt zu einer größeren Reichweite für GEO-GEO-Verbindungen zu anderen geostationären SpaceDataHighway-Satelliten in einer Entfernung von bis zu 75.000 Kilometern. Dadurch können Daten von einem Ende der Welt zum anderen nahezu in Echtzeit übertragen werden.

Der SpaceDataHighway ist das weltweit erste weltraumgestützte Gegenstück zu terrestrischen Glasfasernetzen, das auf modernster Lasertechnologie basiert. Das einzigartige System geostationärer Satelliten wird permanent über einem Netz von Bodenstationen positioniert sein, wobei sich das erste EDRS-A-System (European Data Relay Satellite System) bereits im Weltraum an Ort und Stelle befindet. Das System kann täglich mit einer Übertragungsrate von 1,8 Gigabit pro Sekunde bis zu 40 Terabyte Daten von Erdbeobachtungssatelliten und unbemannten und bemannten Luftfahrzeugen übermitteln.

Riesige Datenraten zur Erdbeobachtung

Die Relaissatelliten verbinden sich mittels Laserstrahlen mit Satelliten, die tausende von Kilometern unter ihnen aus einer niedrigeren Erdumlaufbahn die überwachen, und sammeln deren Daten. Das SpaceDataHighway-System fungiert als Daten-Relaisknoten und übermittelt die erfassten Daten von seiner höheren Position im geostationären Orbit aus dann unverzüglich zur . Mit diesem Verfahren lassen sich Daten von Beobachtungssatelliten kontinuierlich zur Erde übertragen, sie müssen nicht mehr wie bisher gespeichert werden, bis die Satelliten ihre eigene Bodenstation überfliegen. Auf diese Weise können sie mehr Daten schneller zur Erde senden.

Seit Ende 2016 übermittelt das SpaceDataHighway-System täglich die von vier Sentinel-Beobachtungssatelliten des Copernicus-Programms erfassten Bilder der Erde. Dadurch hat sich die von den Satelliten nach Europa übertragene Datenmenge bei Sentinel-1 um 50 Prozent erhöht; bei Sentinel-2 hat sich die Wiederholfrequenz für die Kartierung der gesamten Erde von zehn auf fünf Tage reduziert.

Das SpaceDataHighway-System ist eine Public-Private-Partnerschaft (PPP) zwischen der europäischen ESA und , wobei die Laserterminals von Tesat-Spacecom und dem Deutschen Zentrum für – und (DLR) entwickelt wurden. EDRS-A, der erste, im Januar 2016 gestartete, SpaceDataHighway-Relaissatellit, bietet eine Abdeckung von der amerikanischen Ostküste bis . Ein zweiter Satellit soll Mitte 2019 starten. Er wird die Kapazität des Systems verdoppeln und die Abdeckung und Redundanz erhöhen.