Arianespace teilte als die unmittelbare Ursache für die abweichende Flugbahn des Ariane-Flugs vom 25. Januar einen fehlerhaften Wert in den beiden Inertialmesseinheiten (IMU) des Trägers mit.
Für diese Mission hätte der Azimut für die Angleichung der IMU auf 70° eingestellt werden müssen, stattdessen war jedoch irrtümlicherweise der für die Übergangsbahn zum geostationären Orbit übliche Wert von 90° eingegeben worden. Aufgrund dieser Abweichung war die Flugbahn von den ersten Flugsekunden an um 20° nach Süden versetzt.
Prozesse zur IMU-Bahnfestlegung
Im Anschluss an den Ariane–Flug VA241 war eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt worden, deren Schlussfolgerungen am 22. Februar bekanntgegeben wurden. Die Ergebnisse und Empfehlungen wurden am 28. Februar förmlich einem Lenkungsausschuss unter Einschluss des ESA-Direktors für Raumtransport, Daniel Neuenschwander, des Vorstandsvorsitzenden von Arianespace, Stéphane Israël, sowie des Vorstandsvorsitzenden der ArianeGroup, Alain Charmeau, unterbreitet.
Die aus dieser unmittelbaren Ursache zu ziehenden Schlussfolgerungen sind eindeutig, nämlich eine Konsolidierung der Prozesse zur Festlegung, Überprüfung und Genehmigung der spezifischen betrieblichen Verfahren im Zusammenhang mit dem IMU-Referenzrahmen. Es wurden Empfehlungen zur Verbesserung der Prozesse und der Qualitätskontrolle sowie zur Ausweitung der durchgängigen Überprüfungen der bei der Startkampagne verwendeten missionsspezifischen Parameter abgegeben.
Tests auf Funktionssimulator
Die ArianeGroup und Arianespace haben als Antwort auf die Ergebnisse und Empfehlungen der unabhängigen Untersuchungskommission einen Aktionsplan vorgestellt. Der ESA-Generalinspektor Toni Tolker-Nielsen nahm diesen Plan der beiden Unternehmen mit Befriedigung zur Kenntnis, da er sich nicht nur mit dem unmittelbaren Problem befasst, sondern auch grundsätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Prozesse und durchgängigen Überprüfungen vorsieht, insbesondere bei einigen wenigen Parametern, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften während des vor jedem Start durchgeführten Tests auf dem Funktionssimulator nicht überprüft werden.
Mit diesem Aktionsplan von ArianeGroup und Arianespace wird die Zuverlässigkeit des Startsystems Ariane-5, das dank einer beeindruckenden Serie von Missionserfolgen auf dem Markt führend ist, weiter ausgebaut. Diese Maßnahmen machen auch den Weg für den nächsten Start des Schwerlastträgers Ariane-5 in diesem Monat frei. Der Lenkungsausschuss hat den ESA-Generalinspektor mit der Überwachung der ordnungsgemäßen Umsetzung des Aktionsplans von ArianeGroup und Arianespace beauftragt. Auf dem Bild: Ariane 5 Flug VA240.