SOFIA, sie spezialisierte Boeing 747SP, die von der NASA und vom Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) als „Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie“ in große Höhen fliegt, wird seit Anfang Juli bei der Lufthansa Technik in Hamburg einem großen technischen Check unterzogen.
DLR und NASA haben Lufthansa Technik für die Generalüberholung des Flugzeugs gewählt, weil hier die weltweit größte und längste Erfahrung in der Wartung dieses Flugzeug-Typs besteht.
Insgesamt gab es 45 Boeing 747SP, von denen heute noch 18 im Einsatz sind. Boeing selbst wartet diesen Flugzeug-Typ jedoch nicht. Von den in den USA ansässigen Firmen mit einer Lizenz für eine umfangreiche Wartung und Instandsetzung habe keine eine vergleichbare Erfahrung. Die 747SP – „SP“ steht für „Special Performance“ – hat einen wesentlich kürzeren Rumpf bei gleicher Leistung: sie kann deshalb mit 12 bis 14 Kilometern deutlich höher fliegen als ihre anderen Versionen.
Weltraumobservatorium mit Zwischenlandung
SOFIA ist ein weltweit einzigartiges fliegendes Observatorium. Seit 2010 wurde in bisher rund 90 wissenschaftlichen Flügen unter anderem untersucht, wie sich Milchstraßensysteme entwickeln, oder wie Sterne und Planetensysteme aus interstellaren Molekül- und Staubwolken entstanden sind. Denn in den Rumpf eingebaut ist ein 17 Tonnen schweres, in Deutschland entwickeltes Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 2,70 Metern. „SOFIA ähnelt einem Weltraumobservatorium, das allerdings nach jedem Flug wieder zur Erde zurückkehrt“, verdeutlicht Himmes.
Auch für Lufthansa Technik ist dieser Check außergewöhnlich. Weil SOFIA kein Linienflugzeug, sondern ein fliegendes Observatorium ist, werden Routineverfahren zum besonderen Vorgang, sagt Sven Hatje, bei Lufthansa Technik für die Überholung zuständiger Projektmanager. In fünf Phasen – Ankunft, Inspektion, Modifikation, Installation und Abnahme – wollen die Ingenieure SOFIA in den nächsten Monaten genau unter die Lupe nehmen.
Teleskop bekommt gründliche Wartung
Zudem verfügt das Forschungsflugzeug nicht nur über eine modifizierte Elektronik im Cockpit und über sehr umfangreiche zusätzliche elektronische Systeme, sondern auch – und das ist wohl wirklich einmalig – über einen Rumpf mit einer rund vier Mal sechs Meter großen Luke, die sich nachts öffnet, wenn das Teleskop in den Sternenhimmel blickt.
Die Generalüberholung des Jumbos in Hamburg nutzen die Mitarbeiter des Deutschen SOFIA Instituts (DSI), um auch das Teleskop einer gründlichen Wartung zu unterziehen. DSI-Geschäftsleiter Thomas Keilig: „Wir freuen uns auf die sicherlich fruchtbare Zusammenarbeit mit den Lufthansa Technik-Kollegen“.