Die Deutsche Flugsicherung will Instrumentenlandesysteme (ILS) künftig gemeinsam mit der niederländischen LVNL beschaffen. Beide Flugsicherungsorganisationen haben eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, die sich über 13 Jahre erstreckt. Insgesamt geht es um die Erneuerung der ILS-Anlagen an elf deutschen und vier niederländischen Flughäfen sowie um drei Test- und Trainingssysteme. Durch die gemeinsame Beschaffung erhalten DFS und LVNL beim Einkauf dieser Systeme deutlich günstigere Konditionen. Insgesamt investieren DFS und LVNL bis zum Jahr 2030 einen zweistelligen Millionenbetrag in die Erneuerung ihrer ILS-Infrastruktur.
Ein Instrumentenlandesystem ist ein System am Boden, das am Flughafen installiert ist. Es leitet Piloten beim Landeanflug zum Ziel, so dass diese die Landebahn nahezu bei jeder Sicht ansteuern können. Die DFS betreibt an den 16 internationalen Flughäfen insgesamt rund 50 Instrumentenlandesysteme, bei der LVNL sind es insgesamt zehn. Da die maximale Lebensdauer eines ILS-Systems bei ca. 20 Jahren liegt, müssen die beiden Partner im Schnitt drei solcher Anlagen pro Jahr erneuern.
Thales liefert ILS 420
In ihrer Vereinbarung haben DFS und LVNL erstmals gemeinsame technische Anforderungen an die ILS-Anlagen definiert. Sie werden von dem französischen Luftfahrt– und Technologiekonzern Thales geliefert, der die gemeinsame Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Die ersten ILS-Anlagen vom Typ Thales ILS 420 werden noch in diesem Jahr geliefert. Eine Anlage wird als Schulungssystem auf dem Fliegerhorst Kaufbeuren aufgebaut und dort für das Training von DFS-Technikern genutzt.
Eine zweite Anlage installiert die DFS als Referenzsystem. Auf dem DFS-Campus in Langen werden Referenzsysteme von allen flugsicherungstechnischen Anlagen vorgehalten, um zum Bespiel Ersatzteile nach der Reparatur testen zu können. Die ersten operativ eingesetzten ILS-Anlagen sollen 2018 an den Flughäfen Hamburg, Nürnberg und Hannover sowie an den Amsterdamer Flughafen Schiphol ausgeliefert werden.