Die DFS Deutsche Flugsicherung hat gemeinsam mit der GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Single European Sky Air Traffic Management Research Programms SESAR prototypisch ein hoch performantes Assistenzsystem entwickelt, welches Fluglotsen bei der Überwachung der Flugwege unterstützt. In den umfangreichen Simulationen konnten Lotsen mit den so genannten Controller Assistance Tools (CATO) – bei gleichbleibend hohem Sicherheitsniveau – bis zu 20 Prozent mehr Verkehr im Luftraum kontrollieren. Die DFS und die GLVI wollen nun ihre seit 2011 bestehende Zusammenarbeit fortsetzen, um weitere Funktionalitäten zu erforschen, die zukünftig zu noch mehr Automatisierung in der Flugverkehrskontrolle beitragen sollen.
Die CATO Assistenzfunktionen unterstützen Fluglotsen bei der Erkennung und Lösung potenzieller Konflikte. Der Lotse erhält unmittelbar Informationen darüber, welche Flughöhen und Steuerkurse für den jeweiligen Flug konfliktfrei sind und freigegeben werden können. Diese Informationen werden in kurzen Zyklen neu berechnet. Kernstück der Entwicklung sind Software-Algorithmen für die Echtzeit-Konflikterkennung und -lösung, welche die GLVI für die DFS entwickelt hat. Die Leistungsfähigkeit der CATO-Algorithmen gelten als technisches Alleinstellungsmerkmal. Ausführliche Simulationen unter zum Teil extrem hoher Verkehrslast hätten gezeigt, dass die Produktivität der Lotsen und die Kapazität im Luftraum erheblich erhöht werden könnten, erklärt Robert Schickling, Geschäftsführer Betrieb der DFS.
Als Nächstes soll die schrittweise Implementierung der Funktionen in unser zukünftiges Flugsicherungssystem iCAS erfolgen. Dabei geht es gemeinsam mit europäischen Kooperationspartnern der iTEC Initiative voran, die teilweise an ähnlichen Lösungen arbeiten. Die Rechengeschwindigkeit des nun getesteten Algorithmus‘ hat die DFS sehr beeindruckt. Schnelle Algorithmen sind essentiell für eine weitergehende Automatisierung in der Flugverkehrskontrolle. Die DFS und die GLVI arbeiten bereits seit 2011 in dem Projekt zur Entwicklung der Assistenz-Tools zusammen, welches von dem europäischen Forschungsprogramm SESAR gefördert wurde.
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