Im Tarifkonflikt der Bodenverkehrsdienstleister in Berlin und Brandenburg sollen die Gespräche unter Hinzuziehung eines unabhängigen Vermittlers wieder aufgenommen werden. Die Arbeitgeber stimmten am Mittwoch dem Vorschlag zu, Sondierungsgespräche unter Begleitung des früheren Berliner Innensenators Dr. Ehrhart Körting zu führen. Sie bekräftigten zugleich ihre Haltung, zeitnah zu einem tragfähigen Abschluss kommen zu wollen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Entgelterhöhungen von acht Prozent im Gesamtvolumen bei einer Laufzeit von drei Jahren angeboten. Dieser Vorschlag unter Verweis auf die angespannte wirtschaftliche Lage der Unternehmen war von Verdi als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen worden.
Daraufhin rief die Gewerkschaft zum vierten Mal innerhalb von vier Wochen zu Arbeitskämpfen auf. Die Arbeitgeber bekräftigten derweil ihren Appell an ver.di, endlich aktiv zu einer Gesprächslösung beizutragen. „Die Arbeitgeber schätzen Dr. Körting als erfahrenen Tarifexperten, der in der Lage ist, mit der komplexen Situation an den Flughäfen in Berlin und Brandenburg umzugehen“, sagte ein Sprecher der Arbeitgeber in Berlin. Zuvor hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi diesen Personalvorschlag als Gegenposition zum Vorschlag der Arbeitgeber unterbreitet, die mit einer Schlichtung den festgefahrenen Konflikt lösen wollten. Um möglichst rasch wieder ins Gespräch zu kommen, akzeptierten die Arbeitgeber jetzt den Gewerkschaftsvorschlag.
„Die Vermittlung unter Hinzuziehung von Dr. Körting muss so ausgestaltet sein, dass im Ergebnis ein tragfähiger Kompromiss steht. Dafür ist es notwendig, den Gesprächen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft die gebotene Zeit zu geben“, sagte der Sprecher und ergänzte: „Das bedeutet nicht, über Wochen wieder zu verhandeln und letztlich nur die weit entfernten Positionen wieder festzustellen, sondern einen Kompromiss möglichst noch in diesem Monat zu erreichen.“