Am 17. und 18. Oktober ist in Paris unter dem Vorsitz von Jean-Yves Le Gall der Rat der ESA zusammengetreten. Dabei wurde eine Vereinbarung zwischen der NASA und der ESA über ExoMars 2020, die die Einbeziehung des Bodenstationsnetzes der NASA für interplanetare Missionen in das Bodensegment der Mission und die Erweiterung der Mars-Nahfeldkommunikationsrelais durch Nutzung der NASA-Orbiter MRO und MAVEN vorsieht, einstimmig genehmigt.
Der Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten, Paul Verhoef, präsentierte den Stand von Galileo sowie Pläne für dessen zweite Generation. Derzeit befinden sich 18 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn. Die volle Konstellation mit einer Abdeckung der Erde zu 99,8 Prozent wird mit weiteren acht bis spätestens Mitte 2018 zu startenden Satelliten erreicht sein.
iPhone: Computerhersteller nutzen Galileo
Gerätehersteller wie Samsung integrieren mittlerweile Galileo in ihre Chipsets. Dieser Schritt erfolgte zuletzt auch bei Apple in der vergangenen Monat vorgestellten neuesten iPhone-Generation.
Eine technische Vergleichsanalyse der verschiedenen SatellitenNavigationssysteme den Europäern den ersten Platz bei der Präzision bescheinigt. Galileo ist aufgrund genauerer Atomuhren in den Satelliten zur entsprechend genaueren Navigation imstande. Die Vorbereitungen für die zweite Galileo-Generation sind im Gange.
Menschen nutzen Copernicus
Drei Tage nach dem erfolgreichen Start der Mission Sentinel‑5P (im Bild) stellte der Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher, den Stand des Copernicus-Programms vor. Die Copernicus-Daten sind unentgeltlich und weltweit zugänglich. Die aktivsten Nutzerkreise waren in den vergangenen drei Monaten in Europa (rund 5.000 Nutzer), gefolgt von Asien (etwa 2.500) und Nordamerika (ca. 1.300). Das US-Außenministerium hat anerkannt, wie nützlich die von Copernicus bereitgestellten Daten bei den Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Wirbelstürme Harvey und Irma waren.
Außerdem hat ESA-Astronaut Thomas Pesquet dem Rat über seine höchst erfolgreiche „Proxima“-Mission zur Internationalen Raumstation Bericht erstattet. Der ebenfalls dem ESA-Astronautenteam angehörende Paolo Nespoli befindet sich derzeit im Rahmen seiner NASA/ASI-Mission „Vita“ auf der Station, und Pesquets und Nespolis Kollege Alexander Gerst bereitet sich auf seine für das Frühjahr 2018 geplante „Horizon„-Mission vor, während der er Kommandant der internationalen Crew sein wird.
Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt. Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.