Das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) eröffnet ab dem 11. Juni 2018 Studierenden an deutschen Hochschulen und Universitäten die Möglichkeit, sich für die zwölfte Runde des Studentenprogramms REXUS/BEXUS zu bewerben.
Es werden neue Vorschläge für Experimente auf Höhenforschungsraketen und Stratosphärenballons REXUS/BEXUS (Raketen- und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten) gesucht: Bis zum 15. Oktober können Ideen für ein Experiment beim DLR eingereicht werden. Die Themengebiete können aus der Luft– und Raumfahrt oder aus naturwissenschaftlichen Bereichen wie Physik oder Biologie stammen – aber auch andere Ideen sind denkbar. Während der Projektzeit durchlaufen die Studententeams den gesamten Zyklus eines echten Raumfahrtprojekts.
Schwerelos und wie im All
Die BEXUS-Stratosphärenballone werden im Herbst 2019 gestartet. Sie erreichen mit vier bis fünf Experimenten an Bord eine Höhe von bis zu 30 Kilometern, in der sie für rund zwei bis fünf Stunden bleiben, bevor sie wieder auf der Erde landen. Im Frühjahr 2020 starten dann zwei REXUS-Raketen vom Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Nordschweden.
Der Raketenflug dauert etwa sieben Minuten, dabei wird eine Höhe von bis zu 80 Kilometern erreicht. Bei Bedarf können die Experimente für wenige Minuten der Schwerelosigkeit ausgesetzt werden, bevor sie am Fallschirm landen. Zudem können Objekte mit Messinstrumenten während des Fluges ausgeworfen oder Kameras in der Rakete montiert werden. Experimente außerhalb der Rakete sind ebenfalls möglich.
Tickets für den Platz auf der Rakete
Nach einer Vorauswahl werden die ausgewählten Teilnehmer zu einem Workshop beim DLR Raumfahrtmanagement nach Bonn eingeladen. Dort stellen alle Teams ihr Experiment einer Jury aus Raumfahrtingenieuren und -experten vor. Im Anschluss erhalten die ausgewählten Teams eine Einladung zu einer Trainingswoche zum DLR nach Oberpfaffenhofen.
Dort erhalten die Studierenden detaillierte Informationen zur Planung sowie zum Bau und Test der Experimente für einen Raumflug und lernen die Raketen- und Ballonsysteme kennen. Während der Planungs- und Bauphase werden sie von REXUS/BEXUS-Ingenieuren an den Universitäten oder Hochschulen besucht, um den Fortschritt und eventuelle Probleme zu besprechen.
Der erste Meilenstein Richtung Start ist dann die Überprüfung des Experiment-Designs durch die REXUS/BEXUS-Experten. Während der gesamten Projektdauer erhalten die Teams technische und logistische Unterstützung von Raketen-, Ballon- und Raumfahrtexperten der Mobilen Raketenbasis des DLR (MORABA), dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen, der Europäischen Weltraumorganisation ESA und dem schwedischen Raumfahrtunternehmen SSC. Zudem erhalten alle aktiven Teammitglieder nach Abschluss des Projekts ein vom DLR und der schwedischen Raumfahrtbehörde SNSA unterzeichnetes Teilnahmezertifikat.
Auf dem Bild der Start einer REXUS-Rakete: Pro Jahr starten zwei REXUS-Raketen mit Studentenexperimenten an Bord vom Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Nordschweden.